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Stadt in der Provence

Digne-les-Bains – Lavendelfelder im Sommer, so weit das Auge reicht

Lavendelfelder bei Digne-les-Bains
Ein Spaziergang durch die duftenden Lavendelfelder auf dem Hochplateau bei Valensole ist für Digne-les-Bains-Besucher ein Muss Foto: Getty Images
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TRAVELBOOK Redaktion

18. Juli 2022, 16:53 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Zwei Dinge verbindet man mit Digne-les-Bains in der Provence: die gute Luft und den Lavendel. Das Städtchen mit knapp 17.000 Einwohnern ist eingehüllt ins Lila der Lavendelfelder in der Umgebung. Wer die Stadt, die zwischen den Alpen und der Provence liegt, besucht, der hat immer das Gefühl, zumindest einen Hauch des betörenden Duftes in der Nase zu haben. TRAVELBOOK hat Reisetipps für Digne-les-Bains.

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Digne-les-Bains, die historische Stadt des Lavendels, liegt im Département Alpes-de-Haute-Provence, knapp 140 Kilometer von Cannes und 180 Kilometer von Grenoble entfernt. Hohe Berge umschließen die Stadt und sind der Grund dafür, dass es in dem Städtchen meist kaum windig ist. Die günstige Lage beschert dem Ort außerdem 300 Sonnentage pro Jahr.

Das Höhenklima und heilendes Wasser haben Digne-les-Bains den Titel eines Thermalkurorts verschafft. Aufgrund der außergewöhnlichen Luftqualität lassen sich vor allem Menschen mit Atemwegserkrankungen und Rheuma in den Thermen im Ort behandeln. Die Region weist die niedrigste Rate Frankreichs bei von Asthma geplagten Kindern auf.

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Die Lavendelfelder auf dem Plateau von Valensole

Dass man Digne-les-Bains als Hauptstadt des Lavendels bezeichnet, liegt daran, dass es gerade dieser ist, der die Gegend rund um die Stadt prägt. Lavendel-Liebhaber zieht es ans Plateau von Valensole. Dort nämlich wird Lavandin angebaut, eine Kreuzung aus Echtem- und Speik-Lavendel. Die lilafarbenen Lavendelfelder sind ein duftender Traum und wirtschaftlich sehr bedeutsam, denn die Pflanzen liefern wertvolle ätherische Öle und Essenzen, die sehr begehrt sind. Wer die blühenden Felder sehen (und riechen) möchte, sollte ab Ende Juni kommen oder in der ersten Augustwoche, wenn die Stadt das mehrtägige Lavendelfest feiert. Dann kann man sich nach dem Besuch auf den sommerheißen Feldern im Lac de Sainte-Croix abkühlen.

Lavendelfeld
Genuss für Auge und Nase: die Lavendelfelder auf dem Plateau bei Valensole

Was es abgesehen von den Lavendelfeldern in Digne-les-Bains zu sehen gibt

Digne-les-Bains ist aber auch unabhängig vom Lavendel, als Stadt sehr interessant. Zu den reizvollsten Bauwerken zählt die Kathedrale St. Jérôme aus dem 15. Jahrhundert, die am höchstgelegenen Punkt der Stadt steht. Sie wurde im neogotischen Stil erbaut und die Fensterrosette in der Fassade ist eine Kopie jener in Chartres. Eine weitere Kathedrale, die Notre-Dame du Bourg, steht im Stadtteil Bourg.

Sehenswert sind auch die Gärten der Stadt: Der Schmetterlings-Garten zeigt unter freiem Himmel unzählige Arten – heimisch und exotisch. Der Botanische Garten informiert über die unterschiedlichsten Duftpflanzen, und auch einen Japanischen Garten gibt es.

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Wer Digne-les-Bains besucht, sollte auch den Geopark der Haute-Provence ansehen und zu den darin befindlichen Refuges d’Art gehen – letztere, ein riesiges begehbares Kunstwerk, wurden von dem britischen Landart-Künstler Andy Goldsworthy gestaltet. Der Parcours ist 150 Kilometer lang.

Naturliebhaber zieht es auch ins Promenade-Museum, ein Park mit Gärten, Wasserfällen, mediterranen und tropischen Aquarien, Fossilien aus 300 Millionen Jahren und mehr. Auch der Schmetterlings- und Botanische Garten gehören dazu. Adresse: 10 Montée Bernard Dellacasagrande.

Fans von Victor Hugo werden Digne-les-Bains lieben, weil der Roman „Les Misérables“ in Digne seinen Anfang nimmt. Und auch für Dinosaurier-Fans gibt es eine Attraktion: Europas größtes Ammonitenfeld liegt in dem Ort, außerdem gibt es im schon erwähnten Geopark versteinerte Pflanzen und Saurier zu sehen.

Wandern im Naturpark Verdon

Digne-les-Bains ist aber nicht nur für den Lavendel bekannt, sondern auch perfektes Ziel für Naturliebhaber. Die Gegend ist ein erstklassiges Wandergebiet, welches kleinere und größere Touren bis über 2000 Meter Höhe bietet. Die Verdon-Schlucht zum Beispiel ist eine spektakuläre Landschaft – sie gilt mit ihren 21 Kilometern Länge und bis zu 700 Metern Tiefe als einer der größten Canyons in Europa. Für Wanderer ist sie ein Paradies, man geht direkt am Wasser entlang auf dem Sentier Blanc-Martel (die Tour dauert etwa sechs Stunden, gute Wanderschuhe, eine Taschenlampe und Verpflegung sind wichtig). Auch Kletterer und Wildwasser-Sportler kommen in der Schlucht auf ihre Kosten. Ein attraktives Ziel ist auch der Stausee Lac de Sainte-Croix, dessen türkisfarbenes Wasser ein echter Blickfang ist. Der See birgt das Trinkwasser für viele Menschen in der Provence.

Beste Wanderzeit ist das Frühjahr (März-Mai) oder der Herbst (September-Oktober).

Der Verdon-Fluss in den französischen Alpen
Verdon-Schlucht – Paradies für Wanderer und Kajak-Fans Foto: picture alliance / Zoonar | Êrik Lattwein
Autorenfoto

Anreise nach Digne-les-Bains

„Von Cannes auf dem Boulevard Carnot bis Le Cannet, die Autobahn A8 kreuzen und auf der D6185 bis Grasse. Weiter auf der D6085 über Castellane und Saint-Jacques Barrême bis Digne-les-Bains. Bahn: Pinienzug (Train des Pignes) verkehrt zwischen Nizza und Digne-les-Bains.“
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(Text: Silke Böttcher)

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