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Tschechiens Hauptstadt mal anders

7 Geheimtipps für einen Städtetrip nach Prag 

Geheimtipps Prag
Prag wie aus dem Bilderbuch: die Karlsbrücke bei Sonnenuntergang lockt viele Touristen an Foto: Sabine Winkler
Sabine Winkler
Freie Autorin

6. September 2024, 6:42 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Die Hauptstadt unseres Nachbarlandes Tschechien ist ein beliebtes Städtereiseziel – und im Sommer oft überlaufen. Dabei gibt es jenseits der Hauptattraktionen in Prag noch viel mehr zu entdecken, wie unsere Autorin herausgefunden hat. Für TRAVELBOOK hat sie ein paar Geheimtipps abseits des Touristenrummels gesammelt. 

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Als „Stadt der tausend Türme“ entfaltet Prag seinen ganz eigenen Zauber: Egal ob am Ufer der Moldau, in einem Boot, auf der Prager Burg oder in der historischen Altstadt – die tschechische Hauptstadt besticht mit einer Vielzahl an Sehenswürdigkeiten, jeder Menge Architektur und Geschichte. Kein Wunder also, dass die Millionenmetropole bei Touristen weltweit hoch im Kurs steht.  

Allein im Jahr 2023 übernachteten insgesamt rund 7,5 Millionen Touristen in der tschechischen Hauptstadt, wie aus Zahlen des tschechischen Statistikamtes hervorgeht. Das war im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg von 24 Prozent. Wer der Stadt an der Moldau in diesem Sommer bereits einen Besuch abgestattet hat, ahnt wohl, dass diese Zahlen nochmal getoppt werden könnten. Kurz: Es ist voll in Prag. Sehr voll. Insbesondere an den Top-Sehenswürdigkeiten wie der Prager Burg, der Altstadt und der Karlsbrücke knubbeln sich die Touristenmassen.  

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Doch denen kann man entkommen – und muss dafür nicht mal weite Wege zurücklegen, wie diese sieben Geheimtipps für Prag zeigen. 

1. Architektur-Fans aufgepasst: Prags Passagen entdecken

Historische Tesla-Werbung aus Glas in der Světozor Passage in Prag, Tschechien
Ein Highlight Světozor Passage in der Nähe des Wenzelsplatz: eine Tesla-Werbung als Glasmosaik Foto: Sabine Winkler

Ein Spaziergang über die Karlsbrücke gehört zu einem Prag-Besuch dazu. Doch die wahren architektonischen Perlen der tschechischen Metropole sind versteckt. In den zahlreichen Passagen innerhalb der Innenstadt kann man eine kleine Zeitreise hinlegen: Sie entstanden alle zum Ende des 19. Jahrhunderts. Ein reinstes Passagen-Mekka ist die Gegend rund um den Wenzelsplatz. 

Die Passagen im Palais Lucerna etwa sind inspiriert von der Kunst des Islam und hat deshalb auch den Spitznamen „Basar“. Dort befindet sich auch echte Kunst: Die Skulptur des „kopfüber hängenden Pferdes“ vom David Černý zeigt den heiligen Wenzel von Böhmen, der auf dem Bauch eines kopfüber hängenden Pferdes sitzt. Nur ein paar Meter weiter befinden sich die beiden ineinander übergehenden Passagen U Stýblů sowie Světozor. In letzterer ist ein imposantes Glasmosaik angebracht, das Werbung für den tschechischen Radiohersteller Tesla macht. Gleichzeitig kann man in den Passagen auch noch einige Geschäfte, Cafés, Kinos, Theaterbühnen und Bars entdecken.  

2. Havelská Koruna: Hier gibt’s tschechische Küche zum Schnäppchenpreis

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Kulinarisch verbindet man mit unserem Nachbarland wohl vor allem Bier und böhmische Knödel mit Gulasch. Genau damit buhlen in der Prager Altstadt dutzende Restaurants um die Gunst der Touristen – meistens zu überteuerten Preisen. Ganz anders die Havelská Koruna, unweit der bekannten Prager Rathausuhr. Hier gibt es etwa einen Teller böhmischer Knödel mit Gulasch für umgerechnet unter fünf Euro und 0,5 Liter frisch gezapftes Bier kostet etwas mehr als zwei Euro.  

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Das alles in unaufgeregter, authentischer Atmosphäre. Es herrscht Selbstbedienung. Einziger Nachteil: Das Lokal schließt schon um 20 Uhr.  

3. Die geheimen Gärten von Prag

Franziskanergarten aus dem 14. Jahrhundert in Prag
Mitten in Prag und doch eine versteckte Ruhe-Oase: der Franziskanergarten Foto: Sabine Winkler

Die tschechische Hauptstadt ist im Sommer vor allem eins: heiß. Da freut man sich über jede Auszeit im Grünen. Während einige Parkanlagen, wie etwa der Wallenstein Palastgarten auf der Kleinseite mit seinen Pfauen und illustren Hecken bei Touristen bekannt sind, verstecken sich in direkter Nähe zu den Sehenswürdigkeiten Prags einige Gärten, die vor allem von Einheimischen besucht werden.

So etwa auch der Franziskaner Garten aus dem 14. Jahrhundert in einem Innenhof zwischen dem Wenzelsplatz und dem Jungmannplatz, in direkter Nähe zur Kirche St. Maria Schnee. Es gibt viele Bänke, einige Skulpturen, ein Café und mit dem „NaFilM“ befindet sich sogar das nationale Filmmuseum in direkter Nähe.  

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Ein weiterer hübscher Garten und Ruhe-Oase befindet sich direkt an der Prager Burg. Dort strömen täglich zahlreiche Besucher hin, doch in den Garten der Nationalgalerie im Palais Sternberg verirren sich nur die wenigsten. Dort kann man nicht nur gratis eine Skulpturensammlung bestaunen, sondern sich auch richtig gut entspannen. Für Stärkung sorgt außerdem ein Museums-Café, das mit selbstgemachten Kuchen und ausgezeichneten Kaffeeröstungen ebenfalls ein Highlight ist. 

4. Entspannen wie die Locals im Letná Park – ein echter Geheimtipp in Prag

Blick auf die Karlsbrücke vom Letná Park aus
Prag von oben – der Letná Park liefert wohl eines der schönsten Städte-Panoramen Foto: privat/sw

Bei einem Städtetrip läuft man gut und gerne 30 Kilometer am Tag. Pausen sind da ein Muss. Nirgendwo kann man die schöner verbringen als im Letná Park – und macht es damit genauso wie die Prager selbst.  

Unter riesigen Kastanienbäumen findet man dort zudem den wohl schönsten Biergarten der Stadt mit einem Wow-Blick über die Moldau-Metropole. Für einen schmalen Taler gibt es hier frisch gezapftes Bier und die tschechische Antwort auf Coca-Cola, Kofola.  

5. Ohne Touristenmassen zur Prager Burg? Das geht!

Fußgängertunnel am Hirschgraben zur Prager Burg
Instagram-tauglich: Der epileptisch geformte Fußgängertunnel am Hirschgraben hoch zur Burg ist ein architektonisches Highlight Foto: privat/sw

Die nicht enden wollenden Besucherströme zur Prager Burg können ganz schön nerven. Doch es geht auch anders: Nur wenige kennen und nutzen den Weg entlang des Hirschgrabens zur Prager Burg. Dort verläuft auch ein 84 Meter langer Fußgängertunnel mit elliptischem Querschnitt. Während man durch den Tunnel schreitet, hört man das Flüsschen Brusnice unter einem rauschen. 

Oben an der Burg angekommen, gibt es für Sparfüchse noch einen extra Tipp: In der Sommerzeit ab 17 Uhr, in der Winterzeit ab 16 Uhr ist der Eintritt für das bekannte „Goldene Gässchen“, wo einst vor allem namensgebende Goldschmiede lebten, frei.  

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6. Die beste Eiscreme der Stadt bei Creme de la Creme schmausen

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An heißen Sommertagen darf ein kühles Eis nicht fehlen – und auch im Winter schmeckt die süße Versuchung. Das beste Gelato Prags gibt es ohne Zweifel bei Creme de la Creme. Seit 2015 bekommt man im Laden zwischen Altstädter Ring und Karlsbrücke dort ausgefallene Sorten wie Lavendel oder Erdbeer-Basilikum. Der Laden ist so beliebt, dass es inzwischen fünf weitere und sogar ein Eiscreme-Museum gibt.  

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7. Vyšehrad: Ein mystischer Ort für ganz Tschechien

Peter & Paul Basilika an der Vyšehrad
Hoch über der Moldau auf der Vyšehrad entdeckt man die tschechische Hauptstadt von einer anderen Seite Foto: privat/sw

Auf die „normale“ Prager Burg gehen alle – doch an der Prager Hochburg, auch Vyšehrad genannt, trifft man vor allem auf Tschechen. Das hat einen guten Grund: Laut Mythos soll dort die erste tschechische Dynastie auf einem Felsvorsprung über der Moldau begründet worden sein.

Aber auch sonst ist der Königshügel sehenswert: An der Basilika St. Peter und Paul befindet sich ein Friedhof, auf dem zahlreiche bekannte Prager Bürger begraben sind, unter anderem der Komponist Antonín Dvořák. Kleine Bistros laden zum Verweilen ein und auch hier kann man einen einzigartigen Blick auf Prag genießen, den man nicht von den üblichen Postkartenmotiven her kennt.  

Themen Europa Prag Tschechien
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