15. Dezember 2024, 14:10 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Um als Kleinstadt zu gelten, müssen in einer Gemeinde mindestens 5000 Menschen leben – eigentlich. Die kleinste Stadt Deutschlands hat aber gerade mal knapp 300 Einwohner. Warum sie diesen Titel dennoch tragen darf und weshalb sich ein Besuch des winzigen Städtchens sonst noch lohnt: TRAVELBOOK hat die Infos.
Nur 30 Minuten braucht man, um die kleinste Stadt Deutschlands einmal komplett zu umrunden. Und gerade mal 10 Minuten, um die einzige Straße, die als Sackgasse durch den Ort verläuft, einmal komplett abzulaufen. Dennoch könnte man sich dort stundenlang aufhalten, so idyllisch ist die Lage auf einer Halbinsel im Nordosten von Schleswig-Holstein. Die Rede ist von Arnis, das mit nur 260 Einwohnern auf einem halben Quadratkilometer Fläche ganz offiziell die kleinste Stadt in Deutschland ist.
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Wie Arnis zur kleinsten Stadt Deutschlands wurde
Den Titel trägt man dort mit Stolz, wie auch auf der Website von Arnis ersichtlich ist. Dort ist auch viel über die Geschichte nachzulesen. Unter anderem heißt es dort, dass Arnis zwischen 1415 und 1796 eine richtige Insel war, bevor wieder eine Verbindung zum Festland hergestellt wurde. Die Gemeinde selbst wurde 1667 von 65 Familien aus dem nächstgelegenen Ort Kappeln gegründet und besiedelt.
Zunächst hatte Arnis die eingeschränkte Selbstverwaltung eines „Fleckens“. Ab 1934 durfte sich das ehemalige Fischerdorf dann offiziell Stadt nennen. „Arnis profitierte von einer nationalsozialistischen Änderung der Gemeindeverfassung“, heißt es auf der Website der Stadt. Und weiter: „Weil der Ort durch die bauliche Struktur und die von Werften und Tourismus bestimmten Wirtschaft städtische Eigenschaften aufwies, erhielt es vom preußischen Innenministerium das Stadtrecht.“
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Was es in Arnis zu sehen und zu tun gibt
Die kleinste Stadt Deutschlands ist allein schon wegen ihrer Wasserlage in der Schlei einen Besuch wert. In der einzigen Straße der Stadt, der Langen Straße, stehen die ältesten Häuser von Arnis, mit Fachwerk, Spitzgiebeln und bunt gestrichenen Fenster- und Türrahmen. Es gibt einige wenige Restaurants und Cafés, außerdem ein paar Geschäfte und ein Atelier, das Workshops für Malerei anbietet. Der Ort ist noch heute geprägt von maritimem Gewerbe. So gibt es etwa einen Bootsbauer, eine Segelmacherei und eine Jachtwerft im Ort. Die Schifferkirche von 1673 ist das älteste Bauwerk von Arnis.
Ein Hotel gibt es auf der Halbinsel nicht, allerdings finden Besucher in der kleinsten Stadt Deutschlands einige Ferienwohnungen und Pensionen. Parkplätze sind in Arnis nur den Anwohnern vorbehalten, weshalb man außerhalb der einzigen Zufahrtsstraße parken sollte. Alternativ kann man auch mit der Fähre vom südlichen Schleiufer auf die Halbinsel übersetzen.