15. März 2016, 12:19 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Einmal im Jahr, genauer gesagt am ersten Montag im März, kommt ein Bus in die spanische Gemeinde La Torre d’Oristà, um die Bewohner in die umliegenden Dörfer zu bringen. Doch seit Jahren steigt niemand ein, der Bus bleibt komplett leer. Warum die Fahrt dennoch einen Sinn hat.
La Torre d’Oristà, ein kleines Dorf im Nordosten von Spanien, dürfte den wenigsten bekannt sein. Zwar liegt es gerade mal 90 Kilometer nördlich von Barcelona, doch eine Touristenattraktion hat La Torre d’Oristà nicht zu bieten. Das könnte sich mit der Berichterstattung über die wohl absurdeste Bus-Verbindung der Welt jetzt schlagartig ändern.
In der Gemeinde gibt es nämlich eine Besonderheit: Sie wird nur einmal im Jahr von einem Linienbus angesteuert, und zwar am ersten Montag im März. Er ist das einzige öffentliche Verkehrsmittel, das die 250-Seelen-Gemeinde im Nordosten Spaniens mit den umliegenden Dörfern verbindet. Aber kein Fahrgast steigt ein oder aus.
„So geht das schon seit vielen Jahren“, berichtete der Busfahrer Miquel Palacios der Tageszeitung „El Periódico“. „Wenn es keine täglichen Busverbindungen gibt, nehmen die Leute andere Verkehrsmittel.“
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Warum stellt man die Verbindung nicht ein?
Das zuständige Busunternehmen erhalte die Verbindung nur aufrecht, um die Konzession für die Route nicht zu verlieren, berichtet die Zeitung. Die Fahrt für 2016 hat der Bus gerade hinter sich gebracht. Das Unternehmen wolle die Lizenz behalten für den Fall, dass in der Gegend einmal ein Großkonzern investiere.
„Da der Bus nur einmal im Jahr kommt, könnten die Dorfbewohner ihn eigentlich mit einer Musikkapelle empfangen und das Ereignis mit einem Volksfest feiern“, witzelte die Zeitung. „Aber die Leute haben sich in ihr Schicksal gefügt, und niemand wartet an der Haltestelle. Der Bus kommt leer an und fährt leer wieder weg.“
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Wird die Fahrt im Bus zum Kult bei Touristen?
Wer jetzt auf die Idee kommt, dem Busfahrer im nächsten Jahr Gesellschaft zu leisten, sollte sich am 6. März 2017 an der Bushaltestelle in La Torre d’Oristà einfinden – und damit sicher gehen, einen Teil zur Erhaltung der Verbindung beigetragen zu haben. Und wer weiß, vielleicht entwickelt wird die einmalige Fahrt im Jahr irgendwann zum Kult-Programm bei Touristen. Dann wiederum könnte es schnell passieren, dass der Bus zu voll wird und weitere Verbindungen eingerichtet werden müssten.