11. Oktober 2018, 16:50 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wer an Paris denkt, denkt an Romantik, feines Essen und ausgedehnte Shopping-Touren. Kaum einer hat dabei das jüdische Viertel Marais im Sinn, obwohl es als In-Stadtteil der Metropole gilt und unbedingt einen Besuch wert ist.
Das Viertel Marais – ein Paris wie aus alten Filmen: Zwischen dem Place de la République, der Bastille und der Seine sind die Straßen eng, die Gebäude entweder Paläste oder romantisch verspielt. Das Marais ist das alte jüdische Viertel von Paris. Fünf Synagogen gibt es hier, das Jugendstil-Schmuckstück des Architekten Hector Guimard in der Rue Pavée ist besonders sehenswert. Es ist außerdem das homosexuelle Viertel der Metropole. Im Marais treffen sich neben Modemachern auch Künstler und die Ikonen der Pariser Schwulenszene.
Designerläden, coole Bars und witzige Cafés, wohin man auch schaut. TRAVELBOOK erklärt, was sie im Marais unbedingt sehen sollten.
Rue des Rosiers
Das Zentrum des jüdischen Lebens erstreckt sich entlang der Rue des Rosiers. Besucher finden hier zahlreiche Geschäfte, Boutiquen und Restaurants. Besonders empfehlenswert sollen die Falafel-Restaurants sein. Die knusprig-krosse Kichererbsen-Bällchen schmecken angeblich nirgends besser als im L‘as du Fallafel (Rue des Rosiers 34). Die Preise im Lieblingsrestaurant von Rockstar Lenny Kravitz sind für Pariser Verhältnisse völlig okay.
Die Geschäfte in der Straße haben samstags geschlossen, dafür aber sonntags geöffnet. Im jüdischen Glauben gilt der Sonntag nicht als Ruhetag. Und das kreative Marais entdecken Sie am besten bei einer Shopping-Tour. Trendige Läden finden Sie in der Rue des Francs Bourgeois. Auch die Rue Charlot zieht Mode-Fans an.
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Centre Pompidou
Das Centre Pompidou im Marais ist schon lange kein Geheimtipp mehr, aber dennoch einen Ausflug wert. Es ist das Wahrzeichen der Moderne und hält für Besucher eine große Bibliothek, ein Forschungszentrum für Musik und das größte Museum für moderne Kunst in Europa bereit.
Musée Carnavalet
Im Hôtel Carnavalet und Hôtel Le Peletier de Saint Fargeau findet man das Musée Carnavalet. Touristen, die an der Geschichte der Stadt Paris interessiert sind, sollten einen Besuch des Museums einplanen.
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Früher war das angesagte Marais ein Sumpf
Kaum zu glauben, aber das Marais war einst ein Sumpf. Nachdem es die Templer im 12. Jahrhundert trockengelegt hatten, zog der Adel hin – und versuchte, sich gegenseitig mit prachtvollen Gebäuden zu übertrumpfen. Als der schönste Platz von Paris gilt der Place des Vosges. 140 mal 127 Meter groß, umrahmt von herrschaftlichen Häuserfronten. Haus Nr. 1 war dem König vorbehalten. Haus Nr. 6 ist das Geburtshaus des Schriftstellers Victor Hugo. Und in Nr. 21 residierte Kardinal Richelieu – der fiese Gegenspieler der drei Musketiere. Auf dem Platz spielen heute Eltern mit ihren Kindern, Verliebte kuscheln auf den Parkbänken.
Unter den Arkaden locken feine Cafés, wie zum Beispiel das La Guirlande de Julie – ein Teesalon in Haus Nr. 25, in dem man auch gut essen kann. Berühmt für ihre großen Portionen ist die Bar du Marché des Blancs Manteaux (Rue Vieille du Temple 53). Die meisten kommen wegen der Riesenauswahl an verführerischen Desserts.
Zum Sehen und Gesehenwerden geht es ins Au Petit Fer à Cheval (Rue Vielle du Temple 30). Das bunteste Publikum hat La Perle (Rue Vielle du Temple 78). Die Drinks sind günstig, und die Stimmung ist entsprechend ausgelassen. Immer noch trendy: das Café du Trésor (Rue du Trésor 7). Viele Spiegel, barocke Sofas und Stühle – und die verrücktesten Klos der Stadt. In den Toilettenkästen schwimmen lebendige Goldfische. Ein Geheimtipp ist La Candelaria (Rue de Saintonge 52) . Romantisches Kerzenlicht, saftige Tacos und Margarita-Cocktails.