19. Mai 2023, 7:58 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Viele Musiker haben Memphis geprägt. Elvis Presley natürlich, aber auch Aretha Franklin, deren Song „Respect“ zur Hymne der afroamerikanischen Bevölkerung in den USA wurde und die sich mit „Try a little Tenderness“, „The House That Jack Built“, „Chain of Fools“ oder „Spanish Harlem“ unsterblich gemacht hat. Aber auch die Stadt selbst verdient einen Besuch. TRAVELBOOK stellt sie vor.
Die zweitgrößte Stadt im US-Bundesstaat Tennessee liegt am Ostufer des Mississippi. Ursprünglich war der Ort Stammesgebiet der Chickasaw. 1819 wurde Memphis gegründet – benannt nach der antiken ägyptischen Stadt. Die Anfangszeit der Stadt hat viel zu tun mit der Baumwollindustrie und mit dem Sklavenhandel. Nach dem Sezessionskrieg zogen viele ehemalige Sklaven nach Memphis, und einige von ihnen spielten einflussreiche Rollen in der Gesellschaft. Allen voran der Großindustrielle Robert R. Church, der viele Spuren hinterlassen hat. Allerdings gab es auch ausgeprägten Rassismus, der seinen traurigen Höhepunkt 1968 in der Ermordung des schwarzen Bürgerrechtlers Martin Luther King hatte.
Wie aber kam Memphis zur Musik?
Schuld ist der Komponist W. C. Handy, der im Jahre 1909 den „Memphis Blues“ schrieb – einen der ersten Blues-Songs der Welt. Handy wurde zum Vater des Blues. Mit seiner Band „The Knights of Phytias“ war er im selben Jahr nach Memphis gezogen – genauer gesagt in die Beale Street, der er auch gleich den Song „Beale Street Blues“ widmete. In der Straße besaß auch B.B. King einen Club, auch Jazz- oder Blueshelden wie Louis Armstrong oder Muddy Waters spielten hier. Kein Wunder, dass die Beale Street auch als „Heimat des Blues“ bezeichnet wird. Heute ist sie eine der wichtigsten Touristenattraktionen, in der alljährlich Anfang Mai zudem das Beale Street Music Festival tausende Besucher und zahllose Rock- und Pop-Bands anlockt.
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Sehenswürdigkeiten in Memphis
Und noch einer machte Memphis weltberühmt: Elvis Presley. Der King of Rock’n’Roll war bei der Plattenfirma Sun Records unter Vertrag – ein Betrieb, der heute noch eine Anlaufstelle für Fans ist. Auch das Studio Stax spielte eine große Rolle für Elvis – und für die Entwicklung des Soul.
Wer Memphis besucht, der macht natürlich einen Abstecher zur Villa Graceland, in der Elvis von den 1950er-Jahren bis zu seinem Tod am 16. August 1977 lebte. Sein Grab findet sich auf dem Gelände, das heute eine Art Museum ist und jährlich von mehr als einer halben Million Menschen besucht wird. Neben Elvis‘ Autosammlung gibt es hier seine Goldenen Schallplatten und andere Trophäen sowie dessen Wohnräume zu sehen.
So wie New York als Geburtsstätte des Hip-Hop gilt, hat sich Memphis den Ruf als Stadt des Blues bewahrt. Das liegt natürlich an Musikern wie Johnny Cash, John Lee Hooker, B.B. King, Jerry Lee Lewis, Roy Orbison, Dusty Springfield, Justin Timberlake oder ZZ Top – alles Musiker, die in der Stadt leb(t)en und arbeite(te)n. Für Touristen sind deshalb nicht nur Sehenswürdigkeiten wie das National Civil Rights Museum oder die Dixon Gallery and Gardens wichtig, sondern auch das Rock‘n‘Roll-Museum, das Stax-Museum oder das Centre for Study of Southern Folklore. Wer Memphis besucht, der sollte auch mit einem Schaufelraddampfer über den Mississippi fahren – und natürlich sollte niemand die Stadt verlassen, ohne einmal ein Barbecue ausprobiert zu haben – das Lieblingsessen der Einheimischen.
(Text: Silke Böttcher)