20. Juli 2024, 13:56 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
New York City ist einer der beliebtesten und spannendsten Metropolen der Welt. So wie viele Städte hat auch die Megastadt einen Spitznamen: „The Big Apple“. Doch woher kommt dieser spezielle Name überhaupt? TRAVELBOOK verrät es Ihnen.
Viele Städte auf der Welt haben sehr kuriose Spitznamen. So auch die US-amerikanische Metropole New York City, die auch „The Big Apple“ auch genannt wird. Es gibt viele Legenden und Theorien, woher der Beiname kommt. So viel vorneweg: es hat mit Pferden, Jazz und Geld zu tun.
Übersicht
Der Ursprung des „Big Apple“
Bevor wir darauf eingehen, warum New York City eigentlich „Big Apple“ genannt wird, gehen wir auf die Ursprünge des Ausdrucks ein. Erstmals dokumentiert wurde dieser im 19. Jahrhundert. Mit einem eigentlichen Apfel hatte die Redewendung „Big Apple“ aber nichts zu tun. Die New York Public Library schreibt, dass es sich bei „großen Äpfeln“ um eine Sache bzw. ein Objekt der Begierde handelte. Wenn man sich damals einer Sache sehr sicher war, sagte man auch, dass man einen großen Apfel darauf wetten würde. Als Beispiele werden diverse Zeitungsartikel aus dem 19. Jahrhundert aufgeführt, in welchen die Redenswegndung „Big Apple“ in verschiedenen Kontexten genutzt wurde.
Der große Apfel erstmals im Kontext mit New York
Wie bereits erwähnt, war „The Big Apple“ ein Objekt der Begierde bzw. eine sehr reizvolle Sache. Erstmals im Zusammenhang mit der Stadt New York tauchte die Metapher 1909 im Buch „The Wayfarer in New York“ (zu Deutsch: Der Reisende in New York) von Edward S. Martin auf. In der Einleitung des Buchs schreibt Martin Folgendes über die Metropole:
„But at home Kansas is apt to see in New York a greedy city […]. New York is merely one of the fruits of that great tree whose roots go down in the Mississippi Valley, and whose branches spread from one ocean to the other, but the tree has no great degree of affection for its fruit. It inclines to think that the big apple gets a disproportionate share of the national sap.“
Ins Deutsche übersetzt: „Aber zu Hause in Kansas ist man geneigt, in New York eine gierige Stadt zu sehen […]. New York ist nur eine der Früchte dieses großen Baumes, dessen Wurzeln im Mississippi-Tal liegen und dessen Äste sich von einem Ozean zum anderen erstrecken, aber der Baum hat keine große Zuneigung zu seinen Früchten. Er neigt zu der Ansicht, dass der große Apfel einen unverhältnismäßig großen Anteil am nationalen Saft erhält.“
Martins meinte hier wohl, dass andere Städte in den USA fanden, dass New York verhältnismäßig zu viel vom „nationalen Saft“ erhalte. Mit dem Saft meint Martins das Geld.
Was Pferde mit dem Spitznamen zu tun haben
Einige Jahre später, genauer in den 1920er-Jahren, erwähnte der Sportjournalist John J. Fitz Gerald „Big Apple“ im Kontext mit Pferderennen in mehreren Artikeln des „New York Morning Telegraph“. In seinen Kolumnen bezeichnete er die Pferderennen in New York City als „Big Apple“, da man dort das große Geld verdienen konnte. Damals war New York ein beliebtes Ziel für Jockeys.
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Wie sich „Big Apple“ dank Jazz etablierte
Vom Geld, über Pferderennen zum Jazz: die Geschichte des „Big Apple“ ist durchaus kurios. Nachdem die Redewendung mehrmals im Kontext mit New York City erwähnt wurde, hatten auch andere Menschen davon Wind bekommen. So auch die legendäre Jazz-Szene der Stadt.
Jazzmusiker nutzen immer mehr den Begriff „Big Apple“ für die Stadt New York City. So etablierte sich der Spitzname in den 1930er- und 1940er-Jahren. Schon damals galt die Stadt als „Mekka der Jazzmusik“. Wer in Harlem oder am Broadway auftrat, hatte es tatsächlich geschafft. Wer also im „Big Apple“ spielte, war demnach eine große Nummer.
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Aus der Not ein Marketing-Coup
Anschließend flachte der Hype um den „Big Apple“ ab. Ab den 1970er-Jahren rutschte die Stadt dann auch noch in eine Finanzkrise. Außerdem hatte New York zu dieser Zeit keinen allzu guten Ruf: bankrott, kriminell und nicht attraktiv. Um die Kassen der Stadt wieder zu füllen und Touristen anzulocken, musste etwas gemacht werden. Die New Yorker Tourismusbehörde entsann sich an die Vergangenheit und startete eine Werbekampagne. Dabei benutzte sie die Metapher des „Big Apple“ als Referenz für New York City.
Für diese wurde ein Werbeplakat mit einem großen, roten Apfel entworfen. Ideengeber war der damalige Präsident des städtischen Tourismusbüros („New York Convention and Visitors Bureau“), Charles Gillett. Die Kampagne war ein voller Erfolg, sodass New York City seitdem offiziell den Zusatz „The Big Apple“ als Beinamen führt.