3. November 2015, 14:46 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Es ist ja nicht gerade so, dass New York arm an Highlights wäre, angesichts der Fülle fragt man sich denn auch schnell, was bei einem ersten Mal im Big Apple unbedingt auf die Liste gehört und was nicht. Ein absolutes Muss ist der Besuch des Broadway. Doch wie verbringt man am besten einen Abend, und vor allem: Welche Stücke sind empfehlenswert? Broadway-Kenner, Produzent und Emmy-Preisträger Ken Mahoney verrät TRAVELBOOK seine persönlichen Tipps.
Meine Hoteltipps für den Broadway
Der Broadway Klassiker unter den sehr guten Hotels ist das Marriott Marquis. Mondän, perfekt gelegen und mit dem berühmten Restaurant The View (auf dem 49. Stock), das sich permanent langsam um 360 Grad dreht und einem somit einen unvergleichlichen Blick über die Manhattan Skyline bietet.
Preislich günstiger und ebenso beliebt ist das 2014 komplett renovierte ROW Hotel. Mobiler Check-in, moderne Zimmer und freies Internet sorgen dafür, dass man sich sofort nach der Ankunft gut entspannt.
Meine Show-Tipps
Bei den Shows gibt es neben einigen Dauerbrennern auch ein paar sehr sehenswerte neue Stücke.
„An American in Paris“
Der neue Hit der Saison basiert auf einem der Kultfilme der 50er-Jahre mit Gene Kelly und Leslie Caron. Die Show gewann bereits vier Tony Awards und war schon in diesem Sommer eine der top fünf erfolgreichsten Broadway-Spektakel. Derzeit nimmt sie 1,4 Millionen Dollar pro Woche (!) ein.
Seit der Tony-Award-Verleihung ist „An American in Paris“ fast immer ausverkauft, weshalb es empfehlenswert ist, bereits Wochen vor dem Reiseantritt online Tickets zu bestellen.
„Kinky Boots“
2014 gewann das Stück den Tony Award in der Kategorie „Best New Musical”, und ich prophezeie: Spätestens zur Pause tanzen Sie auf ihrem Sitz! Cindy Laupers erste Arbeit als Broadway-Komponistin ist einfach ein Muss für alle, die moderne Musik lieben. Die Show basiert auf dem gleichnamigen britischen Spielfilm von 2005. Erzählt wird die Geschichte von Charlie Price, der die Schuhfabrik seines Vaters erbt. Auf der Suche nach Ideen, das Geschäft anzukurbeln, inspiriert ihn seine neue Freundin Lola, ein Paradiesvogel und Cabaret-Star.
„Lion King“
Ein absoluter Evergreen! Mehr als 70 Millionen Zuschauer sprechen für sich. Und obwohl das noch viele denken: Diese Show ist nicht nur für Familien und Kinder, sie ist ein Spektakel von Licht, Story und Music, ein Broadway-Stück auf Höchstniveau.
37.000 Stunden kostete es, die Puppen und Masken herzustellen – und der Aufwand wurde belohnt: 25 verschiedene Tier-, Fisch- und Insektenarten werden in der Show dargestellt.
Am besten kauft man die Tickets an der Tageskasse. Die größte Chance auf die besten Plätze hat man mittwochs in der Nachmittagsvorstellung.
„Beautiful“
Hier ist der Name tatsächlich Programm. Eine wunderschöne Show. Viele kennen die großartige Musik von Carole King, aber kaum jemand die Geschichte der Sängerin, die so unglaublich wie auch inspirierend ist. Überraschend ist auch, wie viele Songs King für andere Interpreten schrieb, bevor sie selbst berühmt wurde.
Da sich die Show gerade großer Beliebtheit erfreut, führt der Weg zum besten Ticket über die Website des Musicals.
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Wohin zum Broadway-Dinner?
Möchten Sie die Broadway-Stars privat und hautnah und in typischer New Yorker Rustikalität erleben? Dann ist das Joe Allen die richtige Adresse. Al Pacino und andere Hollywoodstars mit Broadway-Engagements genießen hier nach der Show mit der gesamten Crew Hummer, ein saftiges Steak oder Filets von frei laufenden Hühnern.
Wer es romantisch mag, geht ins Marseille. Alles stimmt, von der leckeren französischen Küche bis hin zum liebevoll arrangierten Ambiente mit je nach Saison wechselnder, aufwendiger Blumen-Deko.
Auf der Karte finden sich Klassiker wie Moules Frites oder Specials wie marokkanisch gewürztem Lamm. Auf jeden Fall sollte man einen Tisch reservieren. Alternativ genießt man an der Bar einen der leckersten Cocktails der Stadt (Dinner wird dort übrigens auch serviert).
Wer sein Dinner mit Jazz garnieren möchte, sollte sich am Broadway unbedingt einen Abend im Birdland gönnen. Zwar schloss der 1949 eröffnete Original-Club, wo unter anderem Miles Davis und andere Jazz-Größen auftraten, bereits Mitte der 60er-Jahre, doch ein neues Birdland führt das Werk des Vorgängers an anderer Stelle fort. Der selbsternannte „Jazz Corner Of The World“ bietet auch heute ein Programm mit sensationellen Live Acts – darunter auch oft Broadway-Stars – gepaart mit gutem Essen und viel Atmosphäre. Die wechselnden Acts sind detailliert auf der Website beschrieben.
Genießen Sie Broadway mit allen Sinnen!
Ihr Ken Mahoney