10. April 2023, 10:08 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Port Elizabeth, seit dem 23. Februar 2021 offiziell Gqeberha, ist neben Johannesburg und Kapstadt eine der größten Städte Südafrikas. Was es dort zu sehen und zu entdecken gibt – TRAVELBOOK gibt einen Überblick.
Nein, mit Königin Elizabeth hat die südafrikanische Stadt Port Elizabeth (offizieller Name: Gqeberha) nichts zu tun. Die Dame, die hier im Jahre 1820 verewigt wurde, hieß Elizabeth Donkin und war die früh verstorbene Frau des Gouverneurs der Kapkolonie.
Doch der Reihe nach.
Entdeckt wurde das Gebiet an der Algoa Bay am Indischen Ozean, 770 Kilometer von Kapstadt entfernt, vom portugiesischen Seefahrer Bartolomeu Diaz, der dort 1488 landete und ein steinernes Kreuz errichtete, das heute in Johannesburg aufbewahrt wird. Eine Kopie schmückt das Stadtzentrum von Port Elizabeth. Dabei beschränkte sich Diaz aufs Entdecken der Gegend – richtig besiedelt wurde sie erst ab 1820. Vorher diente sie als Versorgungsstation für Seefahrer, 1799 kam ein Fort dazu. Es waren Briten, die sich als die ersten in Port Elizabeth ansiedelten, und dafür sorgten, dass die Stadt zum Handelszentrum wurde.
Heute ist das an der berühmten Garden Route gelegene Port Elizabeth, das ungefähr 200 Kilometer von Plettenberg Bay entfernt ist, eine der größten Städte in Südafrika. Hier leben mehr als 300.000 Menschen, und der Hafen gilt als drittgrößter des Landes. Weil hier viele Unternehmen aus der Autoindustrie ansässig sind, nennen manche die Stadt auch das Detroit Südafrikas.
Übersicht
Strände und Sehenswürdigkeiten in Port Elizabeth
Was viele Touristen nach Port Elizabeth lockt, sind die herrlichen langen Sandstrände Humewood, King‘s, Pollock und Summerstrand. Oder der Park Donkin Reserve, in dem eine Steinpyramide an den Stadtgründer und seine Frau erinnert. Die Grünanlage bietet eine weite Sicht auf die Stadt, und einige Häuser an der Nordseite erinnern an die frühen Zeiten der Stadt. In einem 140 Jahre alten Leuchtturm ist die Stadtinformation untergebracht.
Settler‘s Memorial Campanile
Natürlich lassen sich Besucher auch von anderen Sehenswürdigkeiten in Port Elizabeth begeistern. Vom Settler‘s Memorial Campanile etwa, einem ziegelroten Glockenturm mit Aussichtsplattform, der seit 1923 an die Landung der ersten Siedler im Jahre 1820 erinnert.
Marktplatz
Sehenswert ist auch der Marktplatz von Port Elizabeth. Zwischen eher lieblos hochgezogenen Bauwerken glänzen historische Häuser wie die alte City Hall (Rathaus) mit Uhrenturm, die Stadtbibliothek, das Old Post Office oder die Feather Market Hall. Hier steht auch die Kopie des schon erwähnten Diaz-Kreuzes.
Port Frederick
Wer mag, schaut sich Port Frederick an, das die Briten 1799 erbauten, um sich vor möglichen Angriffen der Franzosen zu schützen.
Museen
Außerdem gibt es mehrere Museen, zum Beispiel das N° 7 Castle Hill Historical Museum, das in einem 1828 erbauten Wohnhaus untergebracht und heute so eingerichtet ist wie in der Mitte des 19. Jahrhunderts, oder der Port Elizabeth Museum Complex mit Ausstellungen über die maritime Tierwelt, über Meeresströmungen und Klima sowie über die Lebensweisen des Stammes der Xhosa.
Nelson-Mandela-Stadion
Fußballfans staunen über das futuristische Nelson-Mandela-Bay-Stadion, das für die WM 2010 von den deutschen Architekten Gerkan, Marg und Partner neu erbaut wurde – auch wenn die Erinnerung an das Spiel am 18. Juni 2010 etwas schmerzt: Deutschland verlor in Port Elizabeth 0 zu 1 gegen Serbien. Sehenswert ist auch der Hafen von Port Elizabeth, der ja schließlich der wirtschaftliche Mittelpunkt der Stadt ist.
Der Addo Elephant Park
Wer nach den Besichtigungen eine Auszeit braucht, der legt sich an einen der schönen Strände oder macht einen Abstecher in den etwa 70 Kilometer entfernten Addo Elephant Park. Das 1931 gegründete Schutzgebiet ist Rückzugsort für mehr als 170 Tierarten, darunter – natürlich – die namengebenden Elefanten.
Karte: Lage von Port Elizabeth
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(Text: Silke Böttcher)