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Pakistan

Tipps für eine Reise nach Lahore

Lahore ist die zweitgrößte Stadt in Pakistan und hat eine reiche Kultur
Lahore ist die zweitgrößte Stadt in Pakistan und hat eine reiche Kultur Foto: Getty Images
Larissa Königs
Larissa Königs Autorin

8. Februar 2023, 6:02 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Eins ist klar: In Lahore gibt es mehr Abenteuer als Entspannung. Mike Bratzke, der von 2013 bis 2017 Landeschef der Welthungerhilfe in Pakistan war, hat TRAVELBOOK Tipps für eine Reise in die zweitgrößte Stadt Pakistans verraten.

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Lahore ist eine gigantische Metropole und mit mehr als 11 Millionen Einwohner die zweitgrößte Stadt in Pakistan. Zudem ist sie die Hauptstadt der bevölkerungsreichsten Provinz des Landes, Punjab. Lahore blickt auf eine lange Geschichte zurück und heute noch gilt die Stadt als eines der Kulturzentren des Landes. Einer, der sich dort gut auskennt, ist Mike Bratzke, der vier Jahre lang in Pakistan lebte. TRAVELBOOK hat er sechs Tipps für eine Reise nach Lahore verraten.

Tipps und Inspirationen aus diesem Artikel gibt es in der folgenden Podcast-Folge von „In 5 Minuten um die Welt“ auch zum Hören.

6 Tipps für eine Reise nach Lahore

Die Badshahi-Moschee besuchen

Pakistan ist ein muslimisch geprägtes Land und hat folglich viele Moscheen. Mike empfiehlt bei einer Reise nach Lahore vor allem die Badshahi-Moschee (auf Deutsch „Kaiserliche Moschee“), die direkt gegenüber der Festung Lahore Fort gebaut wurde. „Es handelt sich um eine wunderschöne, große, auffällige Moschee. Man sollte sie sich unbedingt anschauen!“, so Bratzke. Tatsächlich ist die Moschee die zweitgrößte Moschee Pakistans und war 313 Jahre lang sogar die größte weltweit, laut der „Visit Lahore“. Erbaut von 1671 bis 1674 ist sie eines der bedeutendsten architektonischen Werke der damaligen Zeit.

Die Badshahi-Moschee in Lahore
Die Badshahi-Moschee in Lahore Foto: Getty Images

Auf der Food Street Fort Road schlemmen

In der direkten Nachbarschaft zur Badashi-Mioschee kann man sich nach einem Besuch stärken. Denn wenn es um die Verpflegung geht, sollte man in Lahore auf jeden Fall die Food Street Fort Road ansteuern. Hier finden sich lokalen Spezialitäten, aber auch hochklassige Fusionsküche. Sie wurde 2012 eröffnet und ist heute bei Touristen sehr beliebt. Mike Bratzke: „Ich empfehle hier das Haveli Restaurant, sehr lecker!“ Alternativ zur Fort Road lockt auch die Gawalmandi Food Street mit ihren Düften und Speisen – eine der ältesten Straßen der Stadt.

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Das Lahore Fort besichtigen

Das Lahore Fort ist eines der bekanntesten Gebäude der Stadt
Das Lahore Fort ist eines der bekanntesten Gebäude der Stadt Foto: Getty Images

„Besucht das Lahore Fort. Das ist ein riesiges Bollwerk, das zur Verteidigung von Lahore erbaut wurde“, rät Mike Bratzke. Das Lahore Fort, das offiziell Shahi Qila heißt, besteht aus 21 verbunden Bauten und ist heute eine der berühmtesten Festungen aus der Mogulzeit in Pakistan. Seine Geschichte geht bis ins 11. Jahrhundert zurück, wobei das Fort in seiner heutigen Form im 17. Jahrhundert erbaut wurde. „Man kann hier ganz locker einen halben Tag verbringen und sich alles anschauen“, so Bratzke.

Zur Wagah Border reisen

Mike Bratzke erklärt: „Mein persönlicher Geheimtipp ist die Wagah-Border, die Grenze zwischen Pakistan und Indien. Sie wird jeden Tag um sechs Uhr morgens auf- und abends um sechs Uhr wieder zugeschlossen. Das ist einer der wenigen Orte, an dem sich Pakistan und Indien direkt gegenüberstehen. Jeden Tag aufs Neue.“ Allabendlich gibt es auf beiden Seiten eine Militärparade durch die Grenzsoldaten. „Dabei stehen sich die Soldaten gegenüber und versuchen, sich gegenseitig zu beeindrucken, inklusive Anschreien und Füße in die Luft werfen“, so Bratzke. Die Grenzschließungszeremonie ist ein beliebtes Event und wird täglich von Tausenden Menschen besucht.

Die Wagah Border befindet sich etwa 35 Kilomter von Lahore entfernt. Die Zeremonie zieht täglich Tausende Schaulustige an, für die es sogar Tribünen gibt.
Die Wagah Border befindet sich etwa 35 Kilomter von Lahore entfernt. Die Zeremonie zieht täglich Tausende Schaulustige an, für die es sogar Tribünen gibt. Foto: Getty Images

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Gosht Karahi probieren

„Mein kulinarischer Tipp für die Region ist Gosht Karahi“, so Mike Bratzke. Dabei handelt es sich um sehr würziges Hackfleisch, das in einem Eisenkessel zubereitet wird. Das Essen wird auf dem Tisch mit Brot serviert und mit der Hand gegessen. Aber Achtung: Man muss Schärfe vertragen.

Die örtlichen Höflichkeitsformen beachten

Wer in Pakistan unterwegs ist, sollte zumindest die wichtigste Begrüßungsformel „Salam Aleikum“ (Friede sei mit dir) kennen. Auch, weil man damit laut Mike Bratzke „direkt ins Herz der Leute“ trifft. „Immer gut zu wissen ist auch, was ,mafi mushkila‘ heißt – alles kein Problem. Damit kommt man ebenfalls weit.“ Ebenfalls wichtig ist das Verhalten beim gemeinsamen Ausgehen im Restaurant. Hier sollte man immer darum kämpfen, die Rechnung selbst zu bezahlen, alles andere wird als unhöflich gewertet. Allerdings ist es wichtig, dass man am Ende des „Rechnungskampfes“ den Gastgeber gewinnen lässt.

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Wie sicher ist eine Reise nach Lahore?

Für Pakistan gibt es aktuell eine Teilreisewarnung vom Auswärtigen Amt: Reisen in die Grenzgebiete zum Iran und Afghanistan sowie in die Provinzen Khyber-Pakhtunkhwa und Belutschistan sollten vermieden werden. Im ganzen Land ist die innenpolitische Lage angespannt, landesweit muss man bei einer Reise mit Protesten und Demonstrationen rechnen. In Lahore ist zudem mit Straßenblockaden, erheblicher Präsenz der Sicherheitskräfte, Abschaltungen des Mobilfunknetzes und eventuell gewaltsamen Ausschreitungen zu rechnen. Zudem besteht gerade in Großstädten, darunter auch Lahore, die Gefahr terroristischer Anschläge, insbesondere seitens der Pakistanischen Taliban, des sogenannten Islamischen Staates Provinz Khorasan und belutschischer Separatisten.

Weiterhin zu beachten ist, dass in Pakistan als islamischem Land die Scharia gilt. So gelten etwa Homosexualität, Gotteslästerung, Ehebruch und Drogendelikte als schwere Straftaten, die mit hohen Gefängnisstrafen und unter Umständen sogar mit der Todesstrafe geahndet werden. Allerdings sind laut Auswärtigem Amt bisher keine Fälle bekannt, in denen EU-Bürger nach Scharia-Recht verurteilt wurden.

Themen Asien
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