19. November 2024, 6:50 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Rumänien ist sicher nicht das Top-Reiseziel in Europa. Das Land wird jedoch oft unterschätzt. Eine der Städte, die man dort auf jeden Fall besucht haben sollte, ist Sibiu, oder auf Deutsch: Hermannstadt. Unser Autor hat selbst zwei Jahre in der transsylvanischen Stadt gewohnt und erklärt, warum sich ein Städtetrip dorthin lohnt und was es zu sehen gibt.
Was erwartet Urlauber in Sibiu? Nun: In der Stadt ist praktisch fast alles fußläufig erreichbar. Ob ein romantischer Aufenthalt zu zweit oder ein kleiner Abenteuertrip mit der Familie, beides ist kein Problem. Zudem bietet die Stadt viel Kultur, das Nachtleben ist aber noch fast besser. Und das Ganze ist für Urlauber aus Deutschland auch noch sehr günstig machbar. Hört sich fast zu gut an, um wahr zu sein? Na ja, Sibiu ist einfach immer noch ein Geheimtipp. Dabei gibt es dort einiges zu entdecken.
Übersicht
Alle Tipps und Inspirationen aus diesem Artikel gibt es in der folgenden Podcast-Folge von In 5 Minuten um die Welt auch zum Hören:
Hier gibt es weitere Podcast-Folgen in der Übersicht.
Was muss man gesehen haben?
Man sollte unbedingt den 73 Meter hohen Turm der evangelischen Stadtpfarrkirche besteigen. Von dort aus sieht man die ganze Stadt samt umliegender Karpatenkette. Die 600 Jahre alte Kirche selbst ist ebenfalls einen Besuch wert, allein aufgrund der Sauerorgel und des Rosenauer Freskos.
In rumänischen Städten gehören Märkte noch zum täglichen Leben dazu. Auf der Piata Cibin gibt es alle möglichen Lebensmittel aus den umliegenden Ländereien zu kaufen, darunter frisches Obst und Gemüse. Im Sommer gibt es hier etwa riesige Wassermelonen und Fragute, zuckersüße Walderdbeeren. Am besten ist jedoch der regionale Käse, darunter Telemea, Urda und Burduf. Die Preise sind recht niedrig, der Besuch lohnt also!
Wo gibt es die besten Restaurants?
Sibiu ist so kompakt, dass man nicht einen bestimmten Ort für gute Restaurants empfehlen kann. Die gemütlichste Atmosphäre herrscht aber ohne Zweifel an der Piata Mica, auf Deutsch: kleiner Ring. Dort gibt es für Interessierte auch die Crama Sibiana, in der traditionell rumänisch gekocht wird. Für lokale Küche sind auch die Crama Sibiul Vechi und die Hermania empfehlenswert, die beide nur ein paar Schritte von der Piata Mare, dem großen Ring, entfernt sind.
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Grundsätzlich ist rumänisches Essen deftig und sehr fleischlastig. Es gibt zwar immer mehr vegetarische Optionen, jedoch sollte man das im Hinterkopf behalten. Vorweg isst man in Rumänien fast immer Ciorba, eine dicke Suppe, die es in verschiedenen Variationen gibt. Ein beliebtes traditionelles Gericht sind Sarmale, Krautwickeln, die aus besonders eingelegtem Kohl zubereitet werden. Dazu gibt es meistens Mamaliguta, die der italienischen Polenta ähnelt. Weitere Speisen sind Paprikasch und gefüllte Paprika. Auch Schnitzel und Schweinefilet sind in Rumänien weitverbreitet. Unbedingt probieren sollte man auch Zacusca, ein Mus aus Tomaten, Auberginen und Paprika, sowie Salata de Vinete, Auberginensalat. Beides ist man einfach mit Brot. Zum Nachtisch gibt es Papanasi mit Smantana, eine Art frittierter Donut mit Schmand und Marmelade.
Wie kann man sich verständigen?
Sibiu, Hermannstadt, war lange Zeit eine Hochburg der Siebenbürger Sachsen. Dementsprechend ist Deutsch auch heute noch weitverbreitet, in Kindergärten, Schulen und sogar Buchhandlungen. Viele Einwohner beherrschen die Sprache deshalb sehr gut. Ein paar rumänische Vokabeln sollte man dennoch kennen. Zur Begrüßung sagt man „Buna Ziua“ (guten Tag) oder einfach informell „Buna“ oder „Ceau“. Mit „Multumesc“ bedankt man sich, einfacher geht das noch mit „mersi“. Zum Abschied sagt man „La revedere“ oder informell „Ceau“ oder „Papa“.
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Welche Gegend ist ideal für die Unterkunft?
Unterkünfte sind selbst in der historischen Altstadt bezahlbar. Wer noch zentral unterkommen, aber etwas weniger ausgeben möchte, kann sich in der Unterstadt, Orasul de Jos, umschauen.
Sibiu auf der Karte
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Dos & Don’ts in Sibiu
Auf jeden Fall sollte man das Nachtleben von Sibiu ausnutzen! Das historische Zentrum lockt nach Einbruch der Dunkelheit mit hervorragenden Bars. Auf den beiden großen Plätzen ist deshalb eigentlich immer was los. Und wer mal sehen möchte, wie das traditionelle Leben in Transsylvanien aussah, sollte einen Abstecher in das Dorfmuseum machen, das etwas außerhalb im Südwesten der Stadt liegt.
Aufpassen sollte man hingegen bei den Taxifahrern, die einen sonst gerne übers Ohr hauen. Die Taxipreise stehen immer direkt auf den Autos, im Schnitt sind es etwa 2,5 Lei und 50 Cent pro Kilometer. Alternativ kann man aber auch ein Uber rufen und direkt über die App zahlen.