22. Dezember 2017, 12:12 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
In der finnischen Stadt Rovaniemi fühlt man sich selbst im Sommer wie ein Kind kurz vor Weihnachten. Überall leuchtet es und Elfen verrichten ihre Arbeit. Rovaniemi ist das Zuhause des Weihnachtsmanns, den man hier das ganze Jahr über besuchen kann. Besonders wenn Schnee liegt, und davon gibt es in der Nähe des Polarkreises im Winter eine Menge, ergibt sich eine einmalig winterlich-weihnachtliche Stimmung.
Es gibt viele Theorien darüber, wo der Weihnachtsmann tatsächlich wohnt. Einige Menschen glauben, er lebe am Nordpol, andere hingegen sind sich sicher, dass er sich in Grönland aufhält. Doch in einem sind sich alle einig: Der Weihnachtsmann muss an einem sehr sehr kalten Ort wohnen. Plausibel, wenn man bedenkt, dass seine Rentiere in der Karibik vermutlich nicht so glücklich wären.
Letztendlich hat man sich dann aber doch irgendwann festgelegt, wo das Zuhause des wohl bekanntesten Rauschebarts der Welt liegt. Wie etwa in „Die Welt“ nachzulesen ist, hat der finnische Radiomoderator Markus Rautio bereits 1927 erklärt, dass der Weihnachtsmann in Lappland wohnt. Genau genommen am Korvatunturi, einem finnischen Berg an der Grenze zu Russland. Durch den Berg, der geformt ist wie ein riesiges Ohr, könne der Weihnachtsmann hören, was die Kinder sich zu Weihnachten wünschten.
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Ein Weihnachtsdorf für den Weihnachtsmann
So entstand wohl auch die Idee, ein Weihnachtsdorf in Finnland zu errichten. Das Gebiet um den Korvatunturi lag jedoch zu weit abseits, als dass Touristen aus Finnland und der ganzen Welt gekommen wären, um sich den Weihnachtsmann und sein Zuhause anzuschauen. So kam es, dass der Weihnachtsmann spontan in die Nähe der lappländischen Hauptstadt Rovaniemi zog, wo er bis heute lebt.
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Santa Claus Village, so der offizielle Name, begeistert vor allem Kinder, doch auch für Erwachsene bietet das Weihnachtsdorf die Möglichkeit, sich wieder etwas jünger zu fühlen und sich von der winterlichen Atmosphäre verzaubern zu lassen. Bunte Lichter leuchten, das ganze Gebiet ist im Winter mit dickem Schnee bedeckt und überall kann man die Weihnachtselfen bei der Arbeit beobachten.
Wünsche für den Weihnachtsmann
In Santas Büro können Besucher dem Weihnachtsmann ihre Wünsche ins Ohr flüstern und ein Foto mit ihm machen, während die Elfen fleißig im Postamt arbeiten und jeden Brief, der hier eingeworfen wird, mit dem beliebten Poststempel des Weihnachtsmannes abstempeln. Natürlich werden rund um das Dorf auch Schlittenfahrten mit Rentieren angeboten, denn was wäre der Weihnachtsmann ohne seine vierbeinigen Gehilfen?
Neben all den weihnachtlichen Attraktionen gibt es noch ein Highlight: den eingezeichneten Polarkreis, der ein beliebtes Fotomotiv für Touristen ist. Inzwischen liegt dieser aber eigentlich mehr als hundert Meter nördlich der eingezeichneten Linie, da die Neigung der Erde, und somit auch die Lage des Polarkreises, sich stetig ändert.
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Eisskulpturenpark und Elfenschule
Nicht weit vom Santa Claus Village, nur drei Minuten mit dem Auto entfernt, liegt Santa Park. Neben einer kleinen Bühnenshow kann man hier Eisskulpturen bewundern, in der Elfenschule über die Geheimnisse der Weihnachtselfen lernen, von Mrs. Claus gebackene Lebkuchen verzieren und die Geschenkfabrik mit einer kleinen Bahn erkunden.
Der weihnachtliche Park ist in einen Berg hineingebaut, wodurch man im Santa Park den Polarkreis unterirdisch überschreiten kann. „Es gibt tausend verschiedene Wege, den Polarkreis überirdisch zu kreuzen, aber es gibt nur einen Ort auf der ganzen Welt, wo man ihn unterirdisch kreuzen kann“, kann man auf der Santa-Park-Webseite lesen.
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Gibt es den Weihnachtsmann?
Gerade für Kinder bietet Rovaniemi ein Erlebnis, an das sie sich noch lange erinnern werden, und auch Erwachsene können sich nochmal in die fröhliche Naivität ihrer Kindheit zurück versetzten lassen und sich dabei an die bekannten Worte des amerikanischen Kolumnisten Francis P. Church erinnern, der im Jahr 1897 der jungen Virginia auf die Frage „Gibt es einen Weihnachtsmann?“ antwortete:
„Virginia, Deine kleinen Freunde haben nicht recht. Sie sind angekränkelt vom Skeptizismus eines skeptischen Zeitalters. Sie glauben nur, was sie sehen: Sie glauben, dass es nicht geben kann, was sie mit ihrem kleinen Geist nicht erfassen können. Aller Menschengeist ist klein, Virginia, ob er nun einem Erwachsenen oder einem Kind gehört. Im Weltall verliert er sich wie ein winziges Insekt. Solcher Ameisenverstand reicht nicht aus, die ganze Wahrheit zu erfassen und zu begreifen. Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann.“