16. Januar 2023, 7:51 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Jahrhundertelang stritten sich Deutschland und Frankreich um die Stadt, heute ist Straßburg Europastadt und beherbergt verschiedene EU-Institutionen, unter anderem das Europäische Parlament. Neben viel Geschichte können Sie hier wie nirgendwo sonst deutsch-französische Freundschaft erleben. TRAVELBOOK verrät Ihnen die Highlights der größten Stadt im Elsass.
Keine 400 Meter trennen das deutsche Kehl vom französischen Straßburg – als Fußgänger kann man über eine Brücke den Rhein passieren und schon ist man in Frankreich. In der Vergangenheit gehörte die Stadt Mal zu Deutschland, dann wieder, so wie heutzutage, zu Frankreich. Ein Besuch in der Grenzstadt lohnt sich nicht nur aufgrund der spannenden Geschichte, sondern auch wegen der vielen Sehenswürdigkeiten in Straßburg.
Zu Fuß oder mit dem Rad ist man im Straßburger Zentrum am besten unterwegs. Die Stadt eignet sich perfekt für einen Tagesausflug, aber auch für einen entschleunigten Kurzurlaub, in dem man auch gut alle Sehenswürdigkeiten besichtigen kann. Dabei versprüht Straßburg so viel romantisches Flair, dass es ideal für Pärchen ist.
Tipps und Inspirationen aus diesem Artikel gibt es in der folgenden Podcast-Folge von „In 5 Minuten um die Welt“ auch zum Hören:
Straßburg begeistert mit Architektur-Vielfalt
Am besten zeigt sich die architektonische Vielfalt der Stadt bei einem Spaziergang durch die idyllische Grande-Île und die Neustadt. Einerseits wirkt der Münsterplatz vor dem Straßburger Münster auf gleiche Weise typisch Französisch wie auch so Deutsch, dass selbst diejenigen, die noch nie in Straßburg waren, irgendwie das Gefühl haben werden, hier schon einmal gewesen zu sein. Wenn Sie schon mal auf dem Münsterplatz sind, sollten Sie unbedingt auch einen Blick in das Straßburger Münster werfen. Die katholische Kirche war bis 1874 sogar das höchste Gebäude der Welt!
Wer sich für Politik interessiert, sollte außerdem unbedingt einen Abstecher zum Europaviertel unternehmen. Die moderne Architektur des Europäischen Parlaments steht im Kontrast zur historischen Innenstadt und ganz nebenbei lernt man sehr viel über die Europäische Union. Für eine kostenlose Führung durch das Parlament kann man sich vorab online anmelden.
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Die Straßburger Batoramas
Wer durch das malerische Gerberviertel „La Petite France“, also „kleines Frankreich“ in der Altstadt Straßburgs spazieren geht, erblickt sie auf den Kanälen überall: die Batoramas. Mit ihnen kann man auf dem Wasser in einem überdachten Glaspanorama-Boot eine Stadtrundfahrt erleben. Sie sind immer voll und natürlich ist es verlockend, die schönen Fachwerkhäuser aus dem 16. Jahrhundert vom Wasser aus zu begutachten.
Allerdings: Straßburg können Sie auch sehr gut zu Fuß erkunden. Denn beim Schlendern durch die vielen kleinen Gassen der Grande-Île bis hin zur Neustadt, die zum UNESCO-Welkulturerbe gehören, kann man tolle Cafés oder eine der vielen Boutiquen, die wirklich außergewöhnliche Gegenstände im Angebot haben, die nicht in Massen gefertigt sind, entdecken.
Anreise nach Straßburg
In den meisten Fällen erreicht man Straßburg am besten mit dem Zug. Vom Saarland, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg aus kommt man nach Straßburg sogar mit dem Regio. Von Frankfurt/Main, Mannheim, Karlsruhe, Stuttgart, München, Köln und Basel aus können Sie sogar mit dem TGV fahren.
Der Bahnhof in Straßburg ist außerdem ein Knotenpunkt in Frankreich: Verbindungen nach Paris und Marseille fahren von hier. Daher ist die Stadt auch super geeignet als Start für eine Rundreise durch Frankreich. Zudem gibt es dort einen Flughafen, der etwa von Frankfurt/Main aus von der Lufthansa und von München aus mit Amelia angeflogen wird.
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Weltspeise aus Straßburg: der Flammkuchen
Die beliebte französische Spezialität kommt aus dem Elsass und ist in der Kombination mit einem guten Wein, der im Idealfall ebenfalls aus der Region kommen sollte, einfach unschlagbar. In und rund um Straßburg bekommen Sie den besten Flammkuchen Ihres Lebens. Egal, ob herzhaft mit Crème fraîche, Zwiebeln und Speck oder süß mit Äpfeln oder Birnen und Zimt.
Der Name „Flammkuchen“ kommt übrigens daher, dass früher die Flammen im Ofen noch nicht vollständig ausgelodert waren, wenn man den Teigrohling in den Ofen geschoben hatte.
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Wie fast überall in Frankreich sollten Sie ein wenig Schulfranzösich im Gepäck haben, um euch zu verständigen. Inzwischen beherrschen zwar auch vor allem die jüngeren Franzosen Englisch und im Elsass wird auch Deutsch an vielen Schulen unterrichtet, – immerhin war die Region lange Zeit deutschsprachig – aber ohne Französisch ist die Kommunikation oft mühselig.
Wer noch etwas Zeit übrig hat, für den lohnt sich auch ein Abstecher nach Kehl. Direkt am Rheinufer an der Brücke der zwei Ufer können Sie das Landesgartenschau-Gelände von 2004 begutachten, das sich bis nach Straßburg ausdehnt – eben ganz grenzübergreifend.