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Stadt in Mecklenburg-Vorpopmmern

TRAVELBOOK-Autorin verrät ihre persönlichen Tipps für einen Besuch in Greifswald

Der Marktplatz in Greifswald.
Der Marktplatz in Greifswald Foto: Gettyimages
Jana Eickholt

5. Oktober 2023, 16:32 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten

Lohnt sich ein Trip in die Hansestadt Greifswald? TRAVELBOOK-Autorin Jana Eickholt hat einige Jahre dort gelebt und weiß, wodurch die Stadt sich auszeichnet.

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Während meiner Studienzeit in Greifswald wurde ich häufig gefragt, ob sich ein Städtetrip in das kleine Ostseestädtchen überhaupt lohnen würde – und nach einigen Jahren, die ich in Greifswald gelebt habe, kann ich voller Überzeugung sagen: Ja, es lohnt sich! Die Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern hat einiges zu bieten und überzeugt vor allem mit ihrer attraktiven Lage.

Greifswald liegt östlich von Rostock und südlich der beliebten Touristeninsel Rügen. Bis zum Meer sind es mit dem Auto lediglich zehn Minuten und das Strandbad Eldena lässt sich sogar in kurzer Zeit mit dem Fahrrad erreichen. Der Greifswalder Bodden befindet sich an der Südküste der westlichen Ostsee und gilt mit einer Fläche von 514 Quadratkilometern als der größte Bodden der vorpommerschen Ostseeküste.

Viel wichtiger als die geografische Lage ist jedoch das typische Ostsee-Flair. Der Greifswalder Bodden ist umgeben von malerischen Kiefernwäldern, weiten Stränden und Kliffküsten. Sanfte Wellen und flaches Wasser bilden die besten Voraussetzungen für einen erholsamen Urlaub. Aber auch Wassersportler kommen auf ihre Kosten und können neben Kitesurfen und Segeln fast überall SUP’s ausleihen.

Für alle, die nicht nur einen reinen Erholungsurlaub machen wollen, gibt es in Greifswald und in der näheren Umgebung viel zu sehen.

Klein, aber fein: Die historische Innenstadt von Greifswald

Wer inmitten der Stadt auf dem Greifswalder Marktplatz steht, ist umgeben von gotischen Giebelhäusern, die aller Wahrscheinlichkeit nach zu den ersten Steinhäusern Greifswalds gehören. Die zwei ältesten Gebäude auf dem Marktplatz sind gotische Wohnspeicherhäuser, welche aus dem 14. Und 15. Jahrhundert stammen – damals wie heute ist der Marktplatz ein Treffpunkt für Touristen, Händler oder Einheimische.

Die bunten Häuser sind typisch für die Greifswalder Innenstadt.
Die bunten Häuser sind typisch für die Greifswalder Innenstadt Foto: Gettyimages

Wer eine kleine Pause einlegen will, kann im Caféhaus Marimar einkehren. Neben Kuchen, kleinen Snacks, gekühlten Erfrischungen und Heißgetränken gibt es hier auch herzhafte deutsche Gerichte, zu denen meist Pommes oder Salat serviert werden.

Fast direkt nebenan befindet sich das Störtebeker Braugasthaus. Hier gibt es nicht nur eine große Auswahl an Störtebeker Brauspezialitäten, sondern auch die passende Küche dazu. Die Gerichte werden meist aus regionalen und saisonalen Zutaten zubereitet und man kann zwischen Fisch-, Fleisch- und vegetarischen Gerichten wählen.

Mein Tipp: Schauen Sie auch unbedingt auf dem Marktplatz vorbei, wenn gerade Wochenmarkt ist. Dieser findet von April bis Oktober immer dienstags, donnerstags und freitags von 8 bis 17 Uhr statt, von November bis März von 8 bis 16 Uhr und samstags von 8 bis 13 Uhr. Neben verschiedenen Lebensmitteln gibt es hier auch frischen Fisch zu kaufen. Allen Fischliebhabern kann ich ein frisches Fischbrötchen mit Bärlauch-Matjes wärmstens empfehlen.

Ein paar Minuten zu Fuß von Marktplatz entfernt befindet sich außerdem das Café Küstenkind. Mit seiner „Wohnzimmer“-Atmosphäre ist es ein Wohlfühlort für Jung und Alt und eine gute Möglichkeit, um bei einer heißen Schokolade, einem frisch gebrühten Kaffee oder einem Glas Wein einen kurzen Zwischenstopp einzulegen. Zusätzlich gibt es verschiedene Süßspeisen (unter anderem auch vegane Waffeln) ein Frühstücksangebot und eine herzhafte Küche.

Und wer schon einmal in der Nähe ist, kann im Anschluss dem Casper-David-Friedrich-Zentrum einen Besuch abstatten.

Casper-David-Friedrich-Zentrum

Der Maler Caspar David Friedrich wurde am 5. September 1774 in Greifwald geboren – und die Stadt war nicht nur seine Heimat, sondern wurde auch zu einem seiner Inspirationsorte. Viele Greifswalder Motive fanden Eingang in seine Bilder und sind heute in großen Museen der Welt zu finden. Dazu gehören unter anderem der Greifswalder Marktplatz oder der Dom St. Nikolai.

Insgesamt zeichnen sich seine Werke vor allem durch typisch norddeutsche Motive aus. Bis heute zählt Caspar David Friedrich zu den weltweit bekanntesten deutschen Malern und gilt als Wegbereiter der Moderne sowie als einer der bedeutendsten Vertreter der Romantik. Das Casper-David-Friedrich-Zentrum widmet sich nicht nur dem Leben des Künstlers, sondern zeigt auch regelmäßig Ausstellungen.

Das Casper-David-Friedrich-Zentrum liegt inmitten der Stadt.
Das Casper-David-Friedrich-Zentrum liegt inmitten der Stadt Foto: Gettyimages

Tipp für alle Kunstbegeisterte: Es findet immer wieder ein Drink & Draw statt, bei dem in geselliger Runde „frei gezeichnet werden kann“.

Dom St. Nikolai: Der Blick vom Kirchenturm reicht bis zur Insel Rügen

Nur wenige Gehminuten vom Caster-David-Friedrich-Zentrum entfernt liegt der Greifswalder Dom. Die mittelalterliche Backsteinkirche überragt mit ihrem 100 Meter hohen Turm die Hansestadt. Von ihrer Aussichtsgalerie hat man einen guten Blick über die Altstadt bis hin zur Insel Rügen. Neben Gottesdiensten finden im Dom St. Nikolai ebenfalls Ausstellungen statt.

Der Kirchenbau begann Mitte des 13. Jahrhunderts und wurde im 14. Jahrhundert noch einmal vergrößert – die Hallenkirche verwandelte sich dadurch zu einer Basilika. 1456 fand in der Kirche die Gründung der Greifswalder Universität statt. Daher finden hier auch heute immer wieder akademische Ehrungen, Immatrikulationsfeiern oder Universitätsgottesdienste statt.

Ein Grund dafür ist, dass sich Teile der Universität Greifswald fast direkt neben der Kirche befinden. Die Universität ist eine der ältesten Universitäten Deutschlands und zugleich die älteste schwedische Universität, da die Region nach Ende des 30-jährigen Krieges bis 1815 unter schwedischer Herrschaft stand.

Die Gebäude der Universität sind nicht nur von außen beeindruckend, sondern können auch besichtigt werden. Eines der prächtigsten Gebäude ist das Hauptgebäude in der Domstraße, in dem sich früher die Hörsäle und Wohnungen der Professoren befanden. Heute befindet sich hier das Rektorat.

Der Renaissancebau stammt in seinen Ursprüngen aus dem Jahr 1596. Die Aula zählt zu den schönsten barocken Festsälen des Landes und wird noch heute für Empfänge und Konzerte genutzt. Sehenswert ist auch der Konzilsaal mit einer Sammlung von Professorenporträts des Malers Wilhelm Titel.

Mein persönlicher Tipp: Schauen Sie unbedingt auch bei der Sternwarte vorbei. Bis zum Ende des 2. Weltkriegs wurde die 1891 erbaute Sternwarte für Forschung und Lehre genutzt. Seit 1992 wird die Greifswalder Sternwarte von einem Verein betreut, der sich um die Pflege und Instandhaltung kümmert und regelmäßig Sternwartenführungen und Himmelsbeobachtungen organisiert.

Sportschiffe neben Traditionsschiffen: Der Museumshafen in Greifwald

Während meines Studiums war der Museumshafen definitiv einer meiner Lieblingsorte. Er ist meist in einer Viertelstunde zu Fuß zu erreichen und beherbergt eine beachtliche Sammlung alter Fracht- und Fischereischiffe.

Die meisten Schiffe sind Sportboote oder Traditionsschiffe, die auch heute noch mit Gästen an Bord in See stechen. Das wohl bekannteste ist die „Stubnitz“, ein über 100 Jahre altes Fahrgastschiff, das noch immer in Betrieb ist.

Von hier aus empfiehlt sich ein längerer Spaziergang oder eine Fahrradtour in das Fischerdorf Wieck. Der aus einer slawischen und dänischen Ansiedlung hervorgegangene Ort kann schon 1248 nachgewiesen werden. Seit 1939 gehört Wieck zu Greifswald.

Die Zugbrücke in Wieck bei Greifswald.
Die Zugbrücke in Wieck bei Greifswald Foto: Gettyimages

Wahrzeichen ist die 1887 nach niederländischem Vorbild erbaute Wiecker Zugbrücke. Noch heute werden die Klappen von Hand gezogen, um die Schiffe passieren zu lassen. Von der Brücke aus öffnet sich der Blick auf den Wiecker Hafen und den Greifswalder Bodden, das schönste Segelrevier zwischen den Inseln Rügen und Usedom. Für Fischliebhaber gibt es hier einige gute Restaurants und Fischbuden. Insbesondere die Fischbude „Fischhandel Kruse“ gehörte während meiner Studienzeit zu einem meiner liebsten Ausflugsziele.

Wer im Juli in Greifswald ist, sollte sich auch das Fischerfest Gaffelrigg am dritten Samstag im Juli nicht entgehen lassen. Hier präsentieren die Mannschaften ihre Boote bei einer gemeinsamen Ausfahrt auf den Bodden. Über die Fußgängerbrücke gelangt man zum Forum am Museumshafen, einem Festplatz für verschiedene Open-Air-Veranstaltungen, und zu den Hafenterrassen.

Auf der angrenzenden Wiese treffen sich Einheimische und Touristen zum Essen, Tanzen, Grillen oder Musizieren. Mit Blick auf die traditionellen Schiffe kann man den Tag gemütlich ausklingen lassen.

Von hier geht es für viele noch weiter in die Greifswalder Bars.

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Von urig bis Wohnzimmeratmosphäre: Beliebte Kneipen in Greifswald

Trotz der geringen Größe der Stadt gibt es einige gemütliche Kneipen. Eine davon ist das „Café Ravic“, das von außen eher unscheinbar wirkt, von innen aber zum Verweilen einlädt. So lockt die Kultkneipe täglich unzählige Besucher an. Meist schließt das Ravic erst, wenn der letzte Gast gegangen ist – auch wenn bis dahin schon die Sonne aufgegangen ist.

Und auch „Die Falle“ zählt zu den beliebtesten Kneipen in Greifswalds. Die Kellerkneipe wirkt nicht nur durch ihre Backsteinwände urig, sondern lockt auch mit einem regelmäßigen Kneipenquiz. An den großen, rustikal wirkenden Holztischen kommt man schnell mit anderen Besuchern und Einheimischen ins Gespräch.

Wer eher auf der Suche nach einer Chill-out-Lounge ist, wird sich in der Domburg wohlfühlen. Hier gibt es nicht nur ein hippes Ambiente, sondern auch verschiedene Cocktails. Die Domburg befindet sich, wie der Name schon sagt, in der Nähe des Greifswalder Doms und ist auch nach einem Besuch des Doms zu empfehlen.

Mein Fazit: Wer eine Reise nach Greifswald plant, kann sowohl einen entspannten Strandurlaub als auch einen spannenden Städtetrip oder die eine oder andere Sightseeingtour durch die mecklenburgische Stadt planen. Auch Ausflüge nach Usedom oder Rügen sind problemlos möglich – und das sogar per Schiff. Unzählige Fischrestaurants und Fischbuden wie Fisch 13, Schwalbe II oder die Hornfischbars runden den Ostseeurlaub ab und sorgen für eine unbeschwerte und erholsame Auszeit an der deutschen Ostseeküste.

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