7. Juni 2022, 6:22 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Spätestens, seit Dubrovnik als Drehort für die Kultserie „Game of Thrones“ diente, kann sich die kroatische Stadt vor Touristen kaum noch retten. Zu den Urlaubern, die mit dem Flugzeug anreisen, kommen Tausende Kreuzfahrtschiffpassagiere, die fast täglich in Dubrovnik anlanden. Dennoch gibt es Mittel und Wege, wie man die traumhafte Altstadt (fast) für sich alleine hat oder zumindest die Zeiten mit den größten Touri-Anstürmen meidet. TRAVELBOOK war in Dubrovnik und verrät 4 Tipps!
Dubrovnik hat ein Problem mit zu vielen Touristen, so viel ist klar. Die Beliebtheit der kroatischen Stadt bei Kreuzfahrtschiffen hat, unter anderem auch wegen „Game of Thrones“, so große Ausmaße angenommen, dass sogar die Altstadt bedroht war. 2017 kamen monatlich im Durchschnitt mehr als 61.000 Kreuzfahrttouristen in den Ort, der selbst gerade einmal etwas mehr als 43.000 Einwohner hat. Die Urlaubermassen, die sich bei den Landgängen durch die schmalen Gassen der historischen Altstadt schoben, gefährdeten sogar deren Status als UNESCO-Welterbe.
Inzwischen hat die Stadt allerdings die Notbremse gezogen: Seit 2019 dürfen täglich nur noch maximal zwei Kreuzfahrtschiffe mit jeweils maximal 5000 Passagieren in Dubrovnik anlegen. Zusammen mit Urlaubern, die per Flugzeug, Bahn oder Auto anreisen, sind das aber immer noch eine ganze Menge Menschen, die oft gleichzeitig die Altstadt besuchen. Doch wer vernünftig plant und die folgenden Tipps beherzigt, kann Dubrovnik auch ohne die Massen genießen.
Alle Tipps und Inspirationen aus diesem Artikel gibt es in der folgenden Podcast-Folge von In 5 Minuten um die Welt auch zum Hören – erzählt von Susanne Resch:
Hier finden Sie einen Überblick über alle Folgen von „In 5 Minuten um die Welt“.
1. Den richtigen Reisezeitpunkt wählen
Klar, dass während der Ferienzeit oder rund um Brückentage mehr Urlauber als sonst unterwegs sind. Wer die Möglichkeit hat, sollte deshalb diese Zeiten unbedingt meiden. Im Frühling herrschen in Dubrovnik schon angenehme Temperaturen, und auch im Herbst gibt es noch viele Sonnentage und mit etwas Glück kann man sogar noch im Meer baden. Wirklich wenig los ist in den Wintermonaten, da viele Kreuzfahrtschiffe in dieser Zeit eher in südlicheren Breiten unterwegs sind. Wem ein paar Regentage und kühlere Temperaturen nichts ausmachen, hat die Stadt zwischen November und Februar also fast für sich alleine.
Die Nebensaison lohnt sich auch aus anderen Gründen für einen Besuch in Dubrovnik: Im Oktober etwa findet jedes Jahr das Good Food Festival statt, bei dem sich alles um die Spezialitäten der Region dreht und in dessen Rahmen zahlreiche Workshops und andere Aktivitäten stattfinden. Das Highlight ist der berühmte Dubrovačka trpeza (z.Dt. Tisch von Dubrovnik): In der Stradun, der langen Hauptgasse in der Altstadt, wird dann ein hunderte Meter langer Tisch aufgebaut, auf dem Restaurants, Konditoreien und Weinbauern ihre Spezialitäten anbieten. Auf Kommando dürfen alle, die vorher Gutscheine gekauft haben, sich auf die Leckereien stürzen und schlemmen, was das Zeug hält. Wann genau das Festival dieses Jahr stattfindet, steht noch nicht ganz fest. Die Essensgutscheine erhält man kurz vor dem Start des Dubrovačka trpeza direkt in der Stradun an speziellen Ständen.
In der Adventszeit findet in Dubrovnik das Winterfestival statt, die Altstadt ist dann schön geschmückt und verschiedene Stände bieten Geschenke und Essen zum Verkauf. Weitere Veranstaltungen in Dubrovnik für alle Monate finden Sie hier.
2. Die richtige Uhrzeit wählen
Viele Kreuzfahrtschiffe legen in der Regel zwischen 7 und 12 Uhr in Dubrovnik an und verlassen den Abend am späten Nachmittag wieder, manchmal auch erst gegen 21 Uhr. Wer gerne früh aufsteht, kann die Altstadt in den Morgenstunden in aller Ruhe erkunden, denn ehe die Passagiere im Hafen von Gruz von Bord gegangen und an der Stadtmauer angelangt sind, um dann in Scharen in die Altstadt einzufallen, vergeht mindestens eine Stunde. Aber auch abends ist es wunderschön, durch die beleuchteten Gassen zu wandern und das Treiben in den vielen Restaurants und Bars zu beobachten.
Es lohnt sich übrigens auch, innerhalb der Stadtmauern die klassischen Urlauberpfade zu verlassen und die Gässchen südlich und nördlich der berühmten Hauptgasse Stradun erkunden. Denn dort ist es meist deutlich leerer und es bieten sich dennoch zahlreiche schöne Fotomotive.
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3. Auch der Blick auf die Altstadt lohnt sich!
Natürlich ist die Altstadt das Highlight von Dubrovnik und sollte bei keinem Besuch fehlen. Aber gerade zu den Stoßzeiten, wenn besonders viele Urlauber dort unterwegs sind, bieten sich außerhalb des historischen Zentrums viele Orte an, von denen man einen fantastischen Blick auf die Stadtmauern und die eng gebauten Häuser hat. Der Vorteil: Dort ist es oft nicht so überfüllt, weil viele Kreuzfahrtschiffspassagiere kaum die Zeit haben, während ihres Landgangs mehr als die Altstadt zu besichtigen.
Lohnenswert ist zum Beispiel die Fahrt mit der Seilbahn auf den Dubrovniker Hausberg Srd. In der Gondel sollte man versuchen, einen Platz ganz vorne am Fenster zu ergattern, denn von hier aus kann man die besten Fotos machen. Auch von der Festung Lovrijenac aus, die für „Game of Thrones“ in die Residenz des Königs verwandelt wurde, hat man einen wundervollen Blick auf die Bucht und die Altstadt Dubrovniks. Gegenüber der Festung liegt der Gradac-Park. Auch von hier aus blickt man auf die roten Dächer der Altstadt, den Berg Srd und die Adria.
Und wer die Altstadt vom Wasser aus sehen möchte, sollte zur südöstlich von Dubrovnik gelegenen Insel Lokrum übersetzen. Vom Altstadt-Hafen aus setzen halbstündig Boote über. Der Besuch der Insel lohnt sich auch wegen der schönen Natur und der frei laufenden Pfaue und Kaninchen. „Game of Thrones“-Fans können im Besucherzentrum von Lokrum zudem den Iron Throne besteigen.
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4. Wissen, wann wie viel los ist
Da die Stadt darum bemüht ist, die Besuchermassen besser zu steuern, gibt es eine Website, auf welcher man sehen kann, wie viele Touristen sich derzeit in der Altstadt aufhalten. Diese Information kann man hier ganz einfach abrufen. Dadurch ist es einfacher, eine gute Uhrzeit für einen Spaziergang in der Altstadt zu finden.
Dubrovnik – die besten Tipps unserer Redakteurin Susanne
Wo gibt es die besten Restaurants?
Überall! In Dubrovnik gibt es unzählige Restaurants und Tavernen. Ich empfehle, unten am Hafen zu essen. Ob schwarzes Risotto mit der Tinte vom Tintenfisch oder Pasta mit Meeresfrüchten – den Traumblick gibt’s am Hafen on top! Probieren sollte man die typische Gregada. Das ist eine Art Fischsuppe, eher Bouillabaisse, nur, dass da quasi noch ein ganzes Hauptgericht, meist Tiefseefisch drin ist. Dazu genießt man am besten einen Weißwein aus der Gegend. Die bekanntesten kommen von den Inseln Corcula und Peljesac.
Der beste Spot, um den Sonnenuntergang zu beobachten
Ich war schon in dem ein oder anderen Land, habe aber noch nie so viele Traum-Sonnenuntergänge gesehen. Filmreif! Wenn man in der Altstadt ist und Richtung Adria an der Mauer entlangläuft, geht es durch einen kleinen Tunnel direkt zu den Felsen ans Meer. Das ist der perfekte Ort für den Sonnenuntergang!
Was sollte man auf jeden Fall tun?
Ein paar Tipps: Direkt bei der Ankunft Kuna abheben, denn nicht überall kann man mit Karte zahlen. Außerdem sollte man Zeit für einen Wochenendtrip und das Umland einplanen – es wäre schade, nur Dubrovnik zu sehen. Mit einem Mietauto lassen sich die kleinen Buchten und Orte erkunden. Einfach die Magistrale, also die Küstenstraße, entlangfahren oder die alten Wege erkunden. Und unbedingt mit einem Mitbringsel, Olivenöl, einem Wein, Lavendelprodukte, Trüffelöl, ein bisschen die Perle der Adria nach Hause mitbringen!
Susanne Resch, Redakteurin TRAVELBOOK
Die Reise wurde unterstützt von der kroatischen Zentrale für Tourismus. Unsere Standards der Transparenz und journalistischen Unabhängigkeit finden Sie unter www.axelspringer.de/unabhaengigkeit.