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Tipps für einen Urlaub in Neapel

Tipps für Neapel in Italien
Allein die Häuser und Balkone machen die größte Stadt im Süden Italiens einzigartig. Wir haben noch mehr Tipps für Neapel. Foto: Getty Images
Sonja Koller Freie Autorin

12. September 2022, 6:14 Uhr | Lesezeit: 10 Minuten

Neapel ist wirklich ein wildes Pflaster. Laut, verdreckt, aber auch voller Leben. Aufregend ist eine Reise in die drittgrößte Stadt Italiens auf jeden Fall. Und lecker! Denn auch kulinarisch hat Neapel einiges zu bieten. Wir haben die besten Tipps für eine Reise nach Neapel.

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Wer Rom, Venedig und den Gardasee kennt und Italien mal von einer anderen Seite kennenlernen möchte, sollte sich Neapel dick anstreichen. Die Stadt ist mit einer Million Einwohner die größte Stadt Süditaliens und hat ein ganz anderes Flair als etwa die Hauptstadt Rom. Neapel liebt man entweder, oder man hasst es. Einen Besuch wert ist die Stadt allemal – es kann allerdings sein, dass Sie danach erst mal wieder einen Urlaub brauchen. Wir haben die besten Tipps, um ihre Reise nach Neapel unvergesslich zu machen.

Alle Tipps und Inspirationen aus diesem Artikel gibt es in der folgenden Podcast-Folge von In 5 Minuten um die Welt auch zum Hören – erzählt von TRAVELBOOK-Autorin Sonja Koller:

Wie teuer ist Neapel?

Um Neapel richtig genießen zu können, muss man nicht viel Geld ausgeben. Die Metropole ist sogar ziemlich günstig. Einen Cappuccino gibt es schon ab einem Euro, richtig gute Pizza kostet zwischen vier und sieben Euro. Auch eine Unterkunft im Stadtzentrum ist ziemlich preiswert zu haben. Anders sieht das im Stadtteil Chiaia aus, der an der Hafenpromenade liegt. In dem schicken Viertel schnellen die Preise in die Höhe.

Tipps für ein Wochenende in Neapel

Durch das Centro Storico schlendern

Den Charme der Stadt machen die schmalen Gassen aus, auf denen die Häuser so eng beieinanderstehen, dass man den Himmel zwischen ihnen oft gar nicht mehr sehen kann. Auch in der Altstadt, dem „Centro Storico“, ist das nicht anders. Besonders charmant: Zwischen den Häusern, von denen teilweise schon der Putz bröckelt, sind unzählige Wäscheleinen gespannt, auf denen die Neapolitaner ihre Jeans und Schürzen trocknen. Das „Centro Storico“ lässt sich am besten ohne Plan besuchen. Wer einfach durch die Gassen schlendert und sich treiben lässt, sollte aber darauf achten, dass hier andere Verkehrsregeln gelten als in Deutschland. In Neapel geht alles ein wenig wilder zu.

Den Blick vom Castel Sant’Elmo genießen

Neapel und das Castel Sant’Elmo
Blick auf Neapel und den Vesuv aus dem Castel Sant’Elmo. Foto: dpa picture alliance

Von oben bekommt man immer den besten Überblick über eine Stadt. Und besonders in Neapel lohnt es sich, auch einen Blick auf die Umgebung zu werfen. Zum Beispiel vom Castel Sant’Elmo, einer Festung, die auf dem Hügel Vomero liegt. Das Besondere ist aber eigentlich nicht das Castel, sondern der Aussichtspunkt auf der davorliegenden Piazza D’Armi. Entweder man spaziert vom Stadtzentrum aus in einer halben Stunde hinauf oder nutzt die Seilbahn, die ab der Haltestelle Montesanto abfährt.

Aperitif trinken auf der Piazza Bellini

Urlaub in Italien ohne Aperitif? Keine Option! Besonders gut schmeckt das Getränk, das den Abend einläutet, an der Piazza Bellini. Der Platz im Stadtzentrum wurde übrigens nach einem berühmten Opernkomponisten benannt, dessen Denkmal heute in der Mitte steht. Daneben: eine alte griechische Stadtmauer und natürlich jede Menge coole Cafés.

Shoppen in der Galerie Umberto

Galleria Umberto in Neapel
Die Galerie Umberto ist nicht nur für Shopping-Queens und -Kings sehenswert. Foto: Getty Images

Die Galerie Umberto ist viel mehr als eine Shopping-Meile. Sie steht am Beginn der Einkaufspromenade Neapels und ist ein überdachter Bau mit gigantischer Glaskuppe. Selbst wer seine Geldbörse schonen und nicht einkaufen möchte, sollte hier unbedingt vorbeischauen. In der Galeria Umberto gibt es nämlich majestätische Architektur, einen reich verzierten Marmorboden und gewölbte Glasdächer zu bestaunen.

Auch interessant: Das unheimliche Gruselkabinett „Cappela Sansevero“ in Neapel

Wie gefährlich ist Neapel?

Neapel hat keinen guten Ruf, wenn es um Sicherheit geht. Und das hat Gründe. Denn die Mafia ist definitiv ein großes Problem in Neapel. Meistens bekommen die Touristen davon aber wenig mit. Die Camorra, wie die Mafia hier heißt, ist nämlich vor allem auf Wirtschaftskriminalität spezialisiert und bedroht daher praktisch nur Einheimische.

Trotzdem sollte man nicht unnötig viele Wertsachen bei sich haben, denn auch Taschendiebe treiben sich in Neapel herum. Empfehlenswert ist es, nur wenig Geld abzuheben und keine Wertgegenstände zu tragen. Von der teuren Kamera um den Hals ist also abzusehen. Zudem sollte man darauf achten, seine Tasche auf der Seite des Körpers zu tragen, die zur Hauswand hinzeigt. Häufig werden diese nämlich von vorbeifahrenden Motorradfahrern weggeschnappt.

Welche Gegend sollte man in Neapel meiden?

Meiden Sie vor allem die nördlichen Bezirke Secondigliano und Scampia. Zufällig stolpert da aber wahrscheinlich sowieso kein Tourist rein, besonders schön oder sehenswert sind die Viertel nämlich nicht.

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Tipps für Tagesausflüge von Neapel

Den Vesuv besteigen

Viele wissen nicht, wie einfach es ist, den Vesuv zu besteigen. Stundenlanger Aufstieg und einer mühseligen Anreise? Weit gefehlt! Den einzigen aktiven Vulkan, der auf europäischem Festland steht, kann man in nur einer halben Stunde erklimmen. Von Neapel aus kann man entweder mit einem Auto, dem Reisebus oder der Circumvesuviana, einer Regionalbahn, zum Eingang des Nationalparks fahren. Von dort geht es zu Fuß bis auf den Krater. Die Aussicht von oben ist unschlagbar und man muss sie sich nicht mal erkämpfen.

Nach Capri übersetzen

Capri bei Neapel
Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt… Spätestens seit dem Lied von Rudi Schuricke aus dem Jahr 1943 ist Capri zum Sehnsuchtsort geworden. Foto: Getty Images

Wer genug von dem Trubel Neapels hat, dem wird Capri wie ein Paradies verkommen. Die Trauminsel kann vom Hafen in nur 45 Minuten erreicht werden, ein Geheimtipp ist sie aber nicht unbedingt. Viele Urlauber machen im kleinen Hafenort Marina Grande auf Capri nur kurz Zwischenstopp und erkunden die Insel mit dem Charterboot.

Unsere Tipps für die Insel vor Neapel: Am besten, man nimmt die Bergbahn, die vom Hafen zum Ort Capri führt. Von dort kann man zur Piazzetta schlendern, der zentrale Platz der Stadt. Noch mehr Inselluft können Sie in Anacapri, dem zweiten Ort auf Capri, schnuppern. Die Ansiedlung im Westen der Insel ist deutlich kleiner, bietet aber eine spektakuläre Aussicht auf die Bucht. Wer im Sommer von Neapel nach Capri übersetzen will, sollte sich die Tickets übrigens entweder online oder schon ein paar Tage im Voraus kaufen. In der Hochsaison kann es nämlich vorkommen, dass diese schon ausgebucht sind.

Sonne tanken in Sorrento oder der Amalfiküste

Amalfi und Positano und mit ihnen einige andere kleine Küstenstädte der Amalfiküste gehören zu DEN Traumorten Europas. Weil ein Aufenthalt an der weltberühmten Küste ziemlich teuer werden kann, empfiehlt sich ein Tagesausflug aus Neapel. Mit der Circumvesuviana etwa kann man von Neapels Hauptbahnhof in etwas über einer Stunde bis nach Sorrento fahren – ohne umzusteigen! Die Stadt liegt zwar eigentlich nicht an der Amalfiküste, ist aber nah dran und sehr malerisch. Dort sollten Sie übrigens unbedingt die Zitronen und den daraus gemachten Limoncello probieren. Wer will, kann von dort mit dem öffentlichen Bus oder Boot weiter die Amalfiküste abfahren.

Sorrento in Italien
Nicht offiziell Teil der Amalfiküste, aber trotzdem romantisch: Sorrento Foto: Getty Images

Pompeji besuchen

Auf dem Weg von Neapel nach Sorrento fährt die Circumvesuviana an einem ganz besonderen Highlight vorbei, der Ausgrabungsstätte von Pompeji. Als der Vesuv im Jahre 79 ausbrach, begrub er die gesamte Stadt mit ihren damals über 10.000 Einwohnern unter seiner Asche. Weil diese meterdick über der Stadt lag, konnte sie fast vollständig konserviert werden und zeigt heute ein Bild einer antiken Stadt, wie man es sonst selten sehen kann. Ein absolutes Muss für Archäologie-Fans.

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Kulinarische Tipps: Das muss man Neapel gegessen haben

Was wäre ein Urlaub in Italien ohne italienische Spezialitäten? Natürlich muss jeder Besucher der Stadt neapolitanische Pizza probieren, die als „die beste der Welt“ gilt. Besonders ist sie deshalb, weil der Teig außen zwar hart, aber in der Mitte besonders dünn ist. Außerdem ist neapolitanische Pizza nur Pizza, wenn sie auch im Holzofen gebacken wird. Aber in Neapel gibt es noch ein paar andere Leckereien, die in Deutschland kaum jemand kennt. Deswegen haben wir noch kulinarische Tipps für ein paar besonders leckere Spezialitäten aus Neapel:

Pizza Fritta

Wetten, dass Sie noch keine frittierte Pizza gegessen haben? Dabei gehört sie in Neapel zu den absoluten Klassikern. Bei Pizza Fritta handelt es sich um eine gefaltete Pizza, eine Calzone, die danach einfach als Ganzes frittiert wird. In Deutschland hat sich die Pizza Fritta (noch) nicht etabliert. Eine Kalorienbombe ist sie auf jeden Fall, aber im Urlaub zählen die ja bekanntlich nicht.

Pizza Fritta in Neapel
Pizza Extreme: Die Pizza Fritta ist kein Witz, sondern eine Neapolitanische Spezialität Foto: dpa picture alliance

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Cuoppo

Generell lieben die Neapolitaner Frittiertes. So ist auch Cuoppo ein beliebtes Streetfood. Als Cuoppo di Mare werden in einer Tüte werden frittierte Meeresfrüchte gereicht. Es gibt aber auch die vegetarische Variante Cuoppo die Terra, in der Gemüse wie Zucchini und Kartoffeln steckt. Weil Neapel direkt am Meer liegt, sollte man sich aber keineswegs mit ein paar frittierten Meeresfrüchten zufriedengeben, sondern unbedingt auch Pasta allo Scoglio mit Meeresfrüchten bestellen.

Babá

Babá ist wohl das beliebteste neapolitanische Dessert. Dabei handelt es sich um lockeres Gebäck aus Germ- oder Sauerteig. Die Spezialität hat die Form eines Pilzes und wird in Rum getränkt. Es gibt verschiedene Versionen von Babá, besonders lecker ist jene, die einen Zitronenlikör-Dip anstelle von Rum enthält.

Italien - Espresso und ein Baba
Typisch Napoli – am besten schmeckt ein Babá natürlich mit Espresso. Foto: dpa picture alliance

Sfogliatelle

Wie wäre es mit einem zweiten Dessert und Sfogliatelle? Die kleine Süßigkeit erinnert an eine Blätterteigtasche, die mit süßem Ricotta gefüllt ist. Besonders praktisch: Sfogliatelle kann man auch schnell im Gehen genießen.

Themen Italien
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