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Urlaub in Marokko

7 Tipps für Marrakesch – und 2 Dinge, die man lassen sollte

Marrakesch lohnt sich auf jeden Fall für einen Besuch – doch man sollte einige Dinge vorher wissen
Marrakesch lohnt sich auf jeden Fall für einen Besuch – doch man sollte einige Dinge vorher wissen Foto: Getty Images
Friederike Ostermeyer
Friederike Ostermeyer

23. März 2023, 8:30 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten

Was tun in Marrakesch? TRAVELBOOK-Autorin Friederike war dort und hat 7 Tipps mitgebracht, die man sich nicht entgehen lassen sollte – und welche zwei Dinge man als Tourist besser lässt.

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Eins vorweg: Marrakesch hält, was es verspricht! Wer sich in die „rote Stadt“ begibt, findet sich in einem Meer aus exotischen Gerüchen, bunten Farben, ungewohnten Klängen und Geräuschen wieder. Regel Nummer 1: Stürzen Sie sich mitten hinein, gehen Sie in den engen Gassen der Medina verloren, schauen Sie nicht auf die Uhr und fragen Sie nur nach dem Weg, wenn es unbedingt sein muss – nur dann entfaltet sich die magische Schönheit der Stadt vollends. Für alles Weitere habe ich sieben persönlich erprobte Tipps für Marrakesch. Übrigens: Ein paar Brocken Französisch oder Arabisch zu beherrschen, erleichtert den Städte-Trip enorm!

7 Tipps für Marrakesch

1. Frühstücken im Dar el Bacha Coffee House

Es ist einer dieser Orte, den man betritt und vor lauter Staunen vergisst, den Mund wieder zu schließen: Schachbrett-Marmorboden, holzvertäfelte Wände, stilvolle 20er-Jahre-Möbel, inmitten von Grünpflanzen und 1001-Nacht-Architektur. Über 200 Sorten Arabica-Kaffee werden hier in blank polierten Messingkännchen serviert. Dazu reichen zuvorkommende Herren in weiß gestärkten Hemden und roten Fez frisches Omelette, Pistazien-Himbeer-Croissants, Früchteplatten und frisch geschlagene Sahne mit ebenso frisch geraspelter Vanille. Schon Charlie Chaplin wusste dieses Café zu schätzen, das sich sicher seither kaum verändert hat. Eine Zeitreise, die sich lohnt, wunderbar duftet und sich zudem erstaunlich echt anfühlt. Wichtig: Gehen Sie vor 10 Uhr hin, ansonsten treffen Sie auf eine Menschenschlange, die länger ist als die vor dem Berliner Berghain.

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Das Dar El Bacha Coffee House befindet sich im Dar El Bacha Museum (ebenfalls sehenswert!), daher ist ein kleines Eintrittgeld fällig. Öffnungszeiten täglich von 10:00-18:00 Uhr, montags geschlossen.

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2. In Ruhe umschauen und Festpreise checken im Ensemble Artisinal Craft Complex

Profi-Tipps für Shopping-Fans in Marrakesch: Bevor Sie sich auf die Souks (Basare) wagen, um mit den dortigen Händlern über Teppiche, Tücher, Kunsthandwerk und Keramik zu feilschen, schauen Sie sich zuerst im Ensemble Artisinal Craft Complex um. In dem staatlich betriebenen Handwerkszentrum findet man einen Großteil der in der Medina angebotenen Waren zu Festpreisen. Daran kann man sich erstens sehr gut orientieren, wenn es später ans Handeln geht, außerdem ist es möglich, sich in Ruhe ohne Basar-Trubel umzuschauen, und ohne, dass findige Verkäufer auf einen einreden. Anschließend ist man bestens für die eigentliche Shopping-Tour vorbereitet

Das Ensemble Artisinal Craft Complex befindet sich am Rande der Medina und ist daher wunderbar zu Fuß zu erreichen. Übrigens: Das legendäre Luxushotel La Mamounia ist nicht weit davon. Ein Besuch bietet sich an, falls einem anschließend der Sinn nach einem kühlen Drink in der Piano-Lounge steht und man einigermaßen angemessen gekleidet ist.

3. Ein Besuch im Musée de la Femme Marrakesh mit anschließendem Abstecher zur Frauen-Kooperative für Kunst

Marokko und damit auch Marrakesch wurde und wird geprägt von starken Frauen und als ersten Museum dieser Art in Nordafrika macht das Musée de la Femme diese Frauen sichtbar. Egal, ob Pionierinnen der Luftfahrt (Touria Chaoui), Aktivistinnen für die Unabhängigkeit (Malika El Fassi) oder Weberinnen und Köchinnen – sie alle sind das Gesicht und die Seele Marokkos und ihnen wird hier die Ehre erwiesen. Dazu gibt es interessante Sonderausstellungen. Ebenso lohnt sich nach dem Besuch ein Abstecher zur nahegelegenen „Cooperative de la Femme Artisane“. Dort kann man Frauen bei der Arbeit zusehen und ihre Produkte (Taschen, Bekleidung, Schuhe etc.) direkt käuflich erwerben. Das dazugehörige Gebäude, samt Gartenanlage, ist wunderschön und eine willkommene Oase im Medina-Dschungel.

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Das Musée de la Femme hat übrigens ein tolles Rooftop Café, Öffnungszeiten täglich 08:30-18:30, die Cooperative de la Femme Artisane befindet sich nur wenige Gehminuten entfernt.

4. Staunen im geheimen Garten – dem über 400 Jahre alten „Jardin Secret“

Schon der Weg dorthin ist aufregend: durch enge Gassen geht es vorbei an Leder-Gerbereien, Holzwerkstätten, Garküchen, Färbereien, ein Geruch mischt sich in den nächsten, überall herrscht Geschäftigkeit. Angekommen im „Jardin Secret“, findet man sich in einer grünen Oase (es gibt einen exotischen und einen vollständig rekonstruierten traditionell islamischen Garten) der Ruhe wieder, in der Vöglein zwitschern und Orangenbäume blühen. Der geheime Garten mitten in Marrakesch gehört zu einem 400 Jahre alten Riad, das zwischendurch in Vergessenheit geriet und zerfiel, bis es 2013 von Schutt befreit, aufgebaut und erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Interessant ist auch das jahrhundertealte, noch immer perfekt funktionierende Bewässerungssystem. Und: Im Garten-Café wird kühles Bier serviert. In Marrakesch eine absolute Ausnahme.

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Auch im Le Jardin Secret lohnt sich frühes (oder relatives spätes) Erscheinen. Achtung: Für den Aussichtsturm muss man leider extra zahlen. Öffnungszeiten täglich 9:30-19:30 Uhr.

5. Einen frisch gepressten Saft im Shtatto trinken und auf der höchsten Dachterrasse der Stadt den Blick über die Medina schweifen lassen

Im wuseligen Marrakesch ist es manchmal schwer, den Überblick zu behalten. Den gibts zum Beispiel im Shotto, einer Lunch-Sunset-Bar auf der höchsten öffentlich zugänglichen Dachterrasse der Stadt. Dort kann man zu entspannten Elektroklängen einen frisch gepressten Saft (wirklich lecker!) schlürfen, tief durchatmen und sich in Ruhe umschauen.

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Zum Shatto gehört auch ein kleiner Fashion-Shop mit bunt-fröhlicher Mode von jungen lokalen Designern. Auf jeden Fall auch reinschauen!

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6. In den Abendstunden über den Jemaa El Fna Platz bummeln und die Gaukler bewundern

Wenn die Sonne sich anschickt, unterzugehen, versammeln sich die Gaukler, Geschichtenerzähler, Musiker, Tänzer, Quacksalber und sonstiges buntes Völkchen auf dem zentral gelegenen Jemaa El Fna Platz, um die eigenen Künste darzubieten. Frauen machen Henna-Tattoos für Füße und Hände (Vorsicht, im schwarzen Henna stecken allergieauslösende Chemikalien!), Großfamilien versammeln sich zum Essen in den zahlreichen Pop-up-Garküchen. Das wilde Spektakel wiederholt sich an jedem Abend und ist keine Touristen-Show, sondern seit jeher Treffpunkt und Platz der Begegnung für Einheimische wie Reisende. Wegen seiner Einzigartigkeit ist der Platz seit 2001 Teil der UNESCO-Liste „Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit.“ Ein Festival für die Sinne!

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Achtung: So köstlich und verlockend die Street-Food-Stände auf dem Jemaa El Fna Platz daherkommen, ein ungeübter europäischer Magen ist dem meist nicht gewachsen.

7. In einem echten Riad übernachten

Zu den wichtigsten Tipps bezüglich Marrakesch gehört, sich das klassische Hotel zu sparen. Buchen Sie ein Riad, am besten privat oder über Airbnb. Ein Riad ist ein traditionelles, mehrstöckiges marokkanisches Haus mit einem Innengarten und/oder einem Innenhof. Innerhalb seiner Mauern: Hohe Decken, orientalische Schmiedekunst, kunstvolle Fliesen, Marmorbrunnen und viele Pflanzen oder gar Bäume. Oben bietet eine Dachterrasse genügend Platz zur Entspannung. Das Faszinierende an einem Riad ist, dass es drinnen völlig still und angenehmen kühl ist. Im Hinblick auf Privatsphäre und Style einfach unschlagbar.

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Ich habe mir das private Riad von Gastgeberin Torun für meinen Marrakesch-Aufenthalt ausgesucht. Drei Stockwerke ganz für uns alleine, mitten im Herzen der Medina. Ein Traum!

Mehr zum Thema

2 Dinge, die man in Marrakesch besser lässt

1. Einfach irgendwo Arganöl kaufen

Wirklich an jeder Ecke werden Fläschchen angeboten, bei deren goldgelben Inhalt es sich angeblich um reines Bio-Arganöl handeln soll. Tatsächlich ist das nur in den wenigsten Fällen der Fall. Es wird gepanscht, getrickst und gestreckt. Problematisch, denn im schlimmsten Fall regiert die Haut ziemlich gereizt. Arganöl wird eigentlich aus den Früchten des Arganbaums gewonnen, der nur in einer ganz bestimmten Gegend in Marokko wächst. Das kaltgepresste Öl steckt voller Antioxidantien, pflegt wunderbar trockene Haut ohne zu fetten und hat geniale Anti-Aging-Eigenschaften. Seit Stars wie Madonna und Kim Kardashian darauf schwören, kennt der Hype um Arganöl kein Halten mehr. Eine wirklich gute Quelle für Arganöl befindet sich in der „Herboristerie Firdaous“, ein kleiner Laden im zweiten Stock einer ebenso kleinen Mall am Jemaa El Fna Platz.

Die Herboristerie Firdaous liegt ein wenig versteckt. Wer den Shop gefunden hat, kann dort auch Großbestellungen aufgeben, die direkt nach Europa geliefert werden.

2. Schlangenbeschwörer, Fotos mit wilden Affen, Pferdekutschen – vermeiden Sie ausbeuterischen Tier-Tourismus

Am Hals gefesselte Affen, die für ein Foto über den Platz geschliffen werden, abgemagerte Pferde, die dehydriert vor Kutschen gespannt in der prallen Sonne ausharren oder Schlangenbeschwörer, die ungefragt ihre Tiere (denen auf gewaltsame Art die Zähne entrissen wurden) Touristen auf die Schulter setzen und sie nur gegen einen Obolus wieder entfernen: Das sind „Attraktionen“, die weder Genuss noch Freude bereiten, sondern das Herz bluten lassen. Nehmen Sie als Tourist solche Angebote nicht an. So werden etwa die Affen aus der Wildnis eingefangen, in dreckige Windeln gesteckt und dann in winzigen Käfigen gehalten. Auch Kutschfahrten sollte man unterlassen – ob die bei 40 Grad, umgeben von Abgasen, Gehupe und Motorenlärm, überhaupt reizvoll sind, sei dahingestellt.

Themen Marokko Marrakesch
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