29. November 2022, 5:40 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Stockholm liegt auf 14 Inseln in der Mündung des Malärensees in die Ostsee. Die schwedische Hauptstadt, das „Venedig des Nordens“, ist eine der schönsten Metropolen der Welt und dazu noch eine der saubersten.
Etwa 24.000 unterschiedlich große Inseln umgeben die schwedische Hauptstadt Stockholm. Viele von ihnen sind sogar Teil der Stadt: 30 Prozent der Stockholmer Fläche sind Wasser. Und das ist so sauber, dass man überall Angler sieht, die Lachse aus dem Meer ziehen. Die Lage der Stadt ist günstig, und das erkannten die Menschen schon früh: In den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden Reste von Wasserpfählen entdeckt, die aus dem 11. Jahrhundert stammen. Etwa 100 Jahre später wurde ein Kloster in „Stokholm“ erwähnt. Der Name Stockholm könnte sich auf die Baumstämme beziehen, auf denen die ersten Bauten der Stadt errichtet wurden – „Stock“ bedeutet nämlich „Baumstamm“, „Holm“ steht für „kleine Insel“. Heute macht nicht nur die Lage Stockholms auf den Inseln, die als Schären bezeichnet werden, die schwedische Hauptstadt sehenswert. Es ist das Zusammenspiel aus überaus reizvoller Architektur, lebendigen Einkaufsstraßen und reichlich Grün, das die Stadt so charmant macht. Was man in Stockholm unbedingt tun und sehen muss: TRAVELBOOK gibt die besten Tipps.
Tipps und Inspirationen zu Stockholm gibt auch Alina Julie Freund in der folgenden Podcast-Folge von In 5 Minuten um die Welt:
Historische Altstadt: Gamla Stan
Hauptattraktion Stockholms, das von etwa 1,2 Millionen Menschen bewohnt wird, ist die nahezu autofreie Gamla Stan, die mittelalterlich geprägte Altstadt mit schmalen Gassen und Sehenswürdigkeiten wie der Deutschen Kirche, dem einst als Versammlungshaus des Adels genutzten Ritterhaus (Riddarhuset) und dem Königlichen Schloss.
Beliebte Einkaufsstraße
Auf der Insel Helgeandsholmen steht das Reichstagsgebäude, auf Riddarholmen zum Beispiel das Wrangelsche Palais und die Riddarholmkirche. Ganz modern ist Norrmalm, wo Stockholms Hochhäuser stehen – für ihren Bau musste ein historisches Viertel weichen. Mittelpunkt der Innenstadt ist die Drottninggatan, Stockholms bekannteste Einkaufsstraße.
Reizvolle Gründerzeithäuser prägen Östermalm. Bekannt sind der Königliche Hofstall und das Königliche Dramatische Theater. Attraktionen auf der Insel Blasieholmen sind das prachtvolle Grand Hotel oder das Nationalmuseum. Das Rathaus von Stockholm steht auf der Insel Kungsholmen, dessen Blaue Halle jedes Jahr Kulisse für das Nobelpreisträger-Bankett ist. Auf Östermalm trifft sich zudem die hippe Jugend Stockholms in den Clubs und Hotelbars.
Erholung und Kultur in Djurgarden
Wenn sich die Menschen in Stockholm erholen wollen, dann zieht es sie auf die Halbinsel Djurgarden mit ihrer reizvollen Natur, die zum sogenannten Ekoparken, dem 1994 gegründeten ersten Nationalstadtpark der Welt, gehört. Hier entstanden allerdings auch bedeutende Museen wie das Vasa-Museum oder das Freilichtmuseum Skansen. Reizvoll ist außerdem das historische Viertel Djurgardsstaden, dessen Gebäude aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammen. Fans schwedischer Kinderbücher zieht es ins Museum Junibacken, in dem sich alles um schwedische Kinderliteratur und Figuren wie Pippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga, Madita oder Pettersson und Findus dreht – eine Märchenwelt für kleine und große Genießer. Eine Verbindung zur Ostsee schafft die Schleuse Slussen auf der Insel Södermalm, deren Attraktion die wunderschöne Katharinenkirche ist.
57 Brücken und eine „Gedrängelsteuer“
Angesichts der vielen Inseln und Halbinseln, die durch 57 Brücken miteinander verbunden sind, ist es klar, dass eine Stadtbesichtigung eine Weile dauert. Touristen sollten trotzdem besser aufs Auto verzichten – auch deshalb, weil man fürs Befahren der Innenstadt eine Gebühr zahlen muss. „Gedrängelsteuer“ wird die Methode genannt, mit der man die Luft verbessern und den Autoverkehr verringern will.
Stockholm und zwei berühmte Buchautorinnen
Eine Attraktion für Fans von Astrid Lindgren findet sich in der Königlichen Bibliothek: das Archiv der berühmten Kinderbuchautorin, darunter 4000 Bücher, Briefe, Manuskripte und vieles mehr, eine wahre Fundgrube. Auch Sammlungen der Autorin Selma Lagerlöf sind in der Bibliothek untergebracht und außerdem Hinterlassenschaften August Strindbergs. Und wer noch etwas weiter fahren möchte, der besucht Schloss Gripsholm in Marifred bei Stockholm, das Kurt Tucholsky in seinem gleichnamigen Roman beschrieben hat.
Die 5 Top-Sehenswürdigkeiten in Stockholm
Natürlich gibt es sehr viel zu sehen in der schwedischen Hauptstadt. Aber wer etwa nur ein Wochenende in Stockholm ist, sollte sich auf das Wichtigste und unsere Tipps konzentrieren :
- Königliches Schloss: Der Bau im Barockstil ist zumindest in Teilen öffentlich zugänglich. Die Chancen, ein Mitglied der königlichen Familie zu sehen, sind allerdings nicht besonders groß.
- Shopping in der Drottninggatan: Boutiquen, Kaufhäuser, Marktstände und Cafés säumen die berühmte Einkaufsstraße: Shoppen in der Drottninggatan ist ein Riesenvergnügen, die Auswahl ist groß. Nicht nur Modefans kommen auf ihre Kosten, sondern auch alle, die skandinavisches Design lieben. Stöbern lohnt sich, denn es gibt überall Geschäfte mit wunderschönen Fundstücken.
- Rathaus: Nobelpreisträger und ein Goldener Saal – das „Stadhuset“, das Rathaus von Stockholm, ist ein eindrucksvoller Bau. Die blaue Halle wird alljährlich zum Bankettsaal. Mindestens so prächtig ist der Goldene Saal, in dem Goldmosaike aus 18 Millionen Steinchen zu sehen sind.
- Vasa-Museum: Ein perfekt erhaltenes Kriegsschiff von 1628 ist die Hauptattraktion des Vasa-Museums. Die „Vasa“ und viel von dem, was sie an Bord hatte, sind spektakulär und verdienen einen Besuch.
Stockholms Top 5 Sehenswürdigkeiten: Hallo, Pippi Langstrumpf! - Museum Junibacken: Nach dem Vasa-Museum ist es nur ein Fußweg zu Helden aus Kindertagen: z.B. Pippi Langstrumpf! Im Museum Junibacken gibt es Begegnungen mit ihr und weiteren Kinderbuchhelden – ein Ort für kleine und große Kinder.
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Die beste Reisezeit für Stockholm
Große Hitze ist eher selten, aber das Wetter in Stockholm ist besser, als Schweden-Neulinge vermuten würden. Wer also an Dauerfrost und Regenwolken denkt, der wird sich wundern. Im Gegenteil: Zumindest im Süden des Landes ist das Klima mild und die Sommer sind sonnenreich.
Zehn bis elf Sonnenstunden sind im Sommer ganz normal, das verdankt die Stadt ihrer nördlichen Lage – im Sommer wird es hier um einiges später dunkel als in Deutschland. Auch, wenn das natürlich im Norden Schwedens noch viel ausgeprägter ist.
Die beste Reisezeit für einen Urlaub in Stockholm sind die Monate Juni bis August. Dann sind die Tage lang und das Wetter in Stockholm ist so stabil, dass man sich gut draußen aufhalten kann (das wissen allerdings auch die Mücken). Als Stockholm-Besucher sollte man immer einen Pullover oder eine Jacke dabeihaben, und ein Schirm kann auch nicht schaden, obwohl es in der Stadt weniger regnet als im Westen Schwedens. Wenn es im Sommer regnet, sind es meist kurze Schauer.
Januar und Februar sind die kältesten Monate.