17. Dezember 2024, 6:48 Uhr | Lesezeit: 14 Minuten
Wer eine Metropole wie New York zum ersten Mal besucht, fragt sich nicht nur, welche Highlights unbedingt auf dem Programm stehen müssen, sondern auch, was man besser vermeiden sollte. Unsere Redakteurin war gerade für zwei Wochen vor Ort und hat einige Tipps, wie der Urlaub in der aufregendsten Stadt der Welt noch besser wird!
New York ist auch als „Big Apple“ bekannt und vor allem für Sehenswürdigkeiten wie die Freiheitsstatue, den Central Park oder das Empire State Building berühmt. Für viele gehört eine Reise nach New York zu den Dingen, die man im Leben einmal gemacht haben sollte. Langweilig wird es in der Metropole sicher nicht. Dennoch gilt es einiges zu beachten, um vor Ort garantiert eine gute Zeit zu haben. Vor allem aber gilt es, Fehler zu vermeiden. TRAVELBOOK stellt 16 Dinge vor, die bei einem Urlaub in New York unbedingt vermieden werden sollten.
Übersicht
Die besten Reisetipps für New York
Alle Tipps und Inspirationen aus diesem Artikel gibt es in der folgenden Podcast-Folge von In 5 Minuten um die Welt auch zum Hören:
Hier finden Sie einen Überblick über alle Folgen von „In 5 Minuten um die Welt“.
Urlauber-Tipps für den Big Apple 13 Dinge, die man in New York besser vermeidet
Überblick New York City – die schönsten Sehenswürdigkeiten und besten Aktivitäten
Neue interaktive Karte verrät: Hier wird in New York am meisten gefilmt
16 Dinge, die es bei einer Reise nach New York zu vermeiden gilt
1. Augen auf bei den „Express Trains“
New Yorks U-Bahn-Netz ist für Fremde sicher verwirrend. Pro Linie gibt es nämlich mehrere Züge, die unterschiedliche Buchstaben haben und oft ab bestimmten Punkten in unterschiedliche Richtungen fahren. Besonders übel für Ortsunkundige: Einige dieser Züge sind „Express Trains“, die nicht an allen Stationen halten. Das führt dann im Zweifelsfall dazu, dass man seiner Station im Vorbeifahren zuwinken kann und anschließend mit einem „Local Train“ wieder fünf Stationen zurückfahren muss. Die „Express Trains“ erkennt man übrigens daran, dass der Buchstabe vorne an der U-Bahn mit einem Viereck umrahmt ist und nicht mit einem Kreis.
Achtung: Als Inhaber einer Metro-Card muss man 18 Minuten warten, bevor man das Ticket wieder zum Reinkommen benutzen kann. Das ist besonders ärgerlich, wenn man in die falsche Richtung gefahren ist, wieder zurück will, dafür aber den U-Bahnhof verlassen muss – es ist nämlich durchaus üblich in New York, dass die Bahnhöfe nicht unterirdisch verbunden sind. Aber keine Sorge: Wer den Mitarbeitern am Infoschalter sein Problem freundlich erklärt, wird eigentlich immer durchgelassen.
Tipp: Um auf der sicheren Seite zu sein, laden Sie sich schon zu Hause die „New York Subway MTA Map“ im App-Store herunter. Hier kann man sehr gut überprüfen, ob der Zug wirklich der richtige ist. Hier ein kleines Erklär-Video:
2. Nicht die Distanzen unterschätzen
Ja, New York ist sicher nicht mit einem Wanderurlaub zu vergleichen. Aber jeder, der schon einmal da war, weiß, wie groß New York ist und welche Distanzen man dennoch zu Fuß geht. Das liegt zum einen daran, dass es oberirdisch so viel zu entdecken gibt.
Zum anderen liegt es daran, dass es zwar viele U-Bahnen und Busse gibt, diese aber nicht das komplette Stadtgebiet sinnvoll abdecken. Ich machte vor Ort mehr als einmal die Erfahrung, dass es zu Fuß schneller als mit der Metro ging – und legte bis zu 30.000 Schritte am Tag zurück. Bequeme Schuhe sind also ein Muss und ein bisschen Muskelkater bei Sportmuffeln nicht unwahrscheinlich.
3. Nicht zwangsläufig einen „New York City Pass“ kaufen
Der „New York City Pass“ bietet Zutritt für insgesamt sechs Attraktionen: Auf jeden Fall inbegriffen sind das Empire State Building, das American Museum of Natural History und das The Metropolitan Museum of Art. Zusätzlich hat man jeweils die Wahl zwischen weiteren Sehenswürdigkeiten: Top of the Rock ODER Guggenheim Museum, Freiheitsstatue und Ellis Island ODER Bootsrundfahrten mit der Circle Line sowie das 9/11 Memorial & Museum ODER das Intrepid Sea, Air & Space Museum. Der City Pass kostet für Erwachsene 132 Dollar, für Kinder 108 Dollar. Sollte man alle der aufgeführten Attraktionen besuchen, spart man mehr als 40 Prozent – das lohnt sich auf jeden Fall.
Allerdings liegt hier auch das Problem: Der Pass rechnet sich nur, wenn man mindestens die Hälfte der Attraktionen sowieso ansehen möchte und keine Ermäßigungen bekommt (Studenten oder Rentner bekommen z.B. in vielen Museen ohnehin Ermäßigungen). Rechnen Sie also vorher aus, ob Sie ohne den City Pass nicht günstiger wegkommen.
4. Nicht an einem x-beliebigen Tag ins Museum gehen
Apropos Museen: Hier lohnt es sich, einen Besuch nicht nur vom Wetter, sondern auch vom Wochentag abhängig zu machen. Denn bei vielen Museen ist der Eintritt an bestimmten Wochentagen frei. So ist zum Beispiel das 9/11-Museum, das auch im New York City Pass integriert ist, am Dienstag von 17 bis 21 Uhr sowieso kostenlos – normalerweise kostet der Eintritt 26 Dollar.
Eine Übersicht der Museen mit freiem Eintritt finden Sie hier.
5. Taxifahrten vermeiden
Dafür gibt es gleich mehrere Gründe. Zum einen kann man wirklich viel Geld sparen, wenn man auf Fahrten mit den berühmten „Yellow Cabs“ verzichtet, die sind nämlich alles andere als günstig. Zum anderen bleibt man oft im dichten Verkehr der Millionen-City hängen, besonders in Manhattan.
Sollten Sie sich dennoch gegen einen Spaziergang oder die Metro entscheiden, macht es mehr Sinn, sich für einen alternativen Fahrdienstleister wie etwa Uber oder Lyft zu entscheiden. Hier wird man von Privatpersonen gefahren, die aber zumindest in den USA auch eine Taxi-Lizenz besitzen müssen. Besonders günstig wird es, wenn man sich das Auto mit anderen Leuten teilt („shared“ Uber bzw. Lyft).
Auch interessant: High Line Park – New Yorks coolste Sightseeing-Tour
6. Keine SIM-Karte kaufen
Fairerweise ist es für Uber und Lyft wichtig, dass man Internet hat. Nun könnte man als Tourist auf die Idee kommen, sich direkt eine lokale SIM-Karte für das Internet zu kaufen. Aber Halt, nein! Denn mobile Daten braucht man in New York sicher nicht.
An buchstäblich jeder Ecke in New York gibt es freies W-LAN: In den meisten Restaurants und Cafés (und auf den Bürgersteigen davor), in Shopping-Malls, in der U-Bahn und sogar an Werbetafeln. Als ich in New York war, gab es in neun Tagen nur einen Moment, in dem ich mir mobile Daten gewünscht hätte – und das war außerhalb des Stadtgebiets am Flughafen JFK.
7. Nicht beim Essen sparen
Natürlich ist ein Urlaub im Big Apple nicht günstig, aber beim Thema Essen lohnt es sich wirklich, noch etwas mehr auszugeben. Angefangen bei Klassikern wie dem grandiosen Sandwich-Lokal Katz’s Deli, in dem auch schon zahlreiche Promis dinierten, bis hin zu veganer Sterneküche wie im Avantgarden – in New York kommt kulinarisch wirklich jeder auf seine Kosten.
8. Im Restaurant kein Mineralwasser bestellen
Wer viel Geld für gutes Essen ausgibt, kann beim Wasser wieder einsparen! In den USA gibt es in Restaurants nämlich immer kostenloses „Tap Water“, also Leitungswasser. Das riecht und schmeckt zwar leicht nach Chlor, ist aber sauber und kann problemlos getrunken werden. Wen das nicht stört, spart bei Restaurantbesuchen im teuren New York bares Geld.
9. Musical-Karten nicht vorab kaufen
Viele New-York-Besucher wollen ein Musical am berühmten Broadway sehen. Denn hier laufen Klassiker wie „Cats“ und „Chicago“, welche genauso aufgeführt werden wie Neu-Erscheinungen. Doch vorab zu buchen, lohnt sich meistens nicht. Je nach Wochentag bekommt man nämlich Rest-Tickets am selben Tag zum halben Preis und oft sogar auf ziemlich guten Plätzen.
10. Die Freiheitsstatue nicht spontan besichtigen
Wer dagegen auf die Insel Liberty Island will, sollte durchaus besser im Voraus reservieren. Natürlich können die Tickets am selben Tag gekauft werden. Allerdings muss dann aber damit gerechnet werden, dass man nicht mehr in die Statue reingelassen wird. Urlauber monieren zudem, dass man lange Wartezeiten von bis zu drei Stunden einplanen muss, bevor man auf die Zubringer-Fähre kommt.
Tipp: Die kostenlose Staten Island Ferry fährt direkt an Liberty Island vorbei und bietet einen tollen Blick auf die Freiheitsstatue.
11. Den New Yorkern nicht im Wege stehen
Die New Yorker werden oft für unhöflich gehalten – das stimmt jedoch zum Großteil gar nicht. Die meisten sind weltoffene, freundliche Menschen, die es aber im Alltag oft eilig haben. In einer Stadt wie New York ist es sicher nervig, wenn man sich auf dem Arbeitsweg durch Menschenmassen zwängen muss. Das Worst-Case-Szenario für New Yorker kann man sich da schon fast denken. Denn wenn Touristen an jeder roten Ampel stehen bleiben und warten, bis es grün wird, gerät der Menschenfluss ins Stocken. Die meisten Auto-, Taxi- und Fahrradfahrer sind sowieso daran gewöhnt, dass sich niemand an rote Ampeln hält. Also kurzer Blick links und rechts, und dann schnell rüber, wenn niemand kommt.
Aber Achtung: Das gilt natürlich nicht für alle Ampeln! An großen Kreuzungen, vor Highways oder an unübersichtlichen Stellen ist es absolut notwendig, zu warten. Am besten ist es, wenn man sich an den Locals orientiert. Und bei Unsicherheit sollte man natürlich lieber warten, als sich selbst in Gefahr zu begeben.
Auch interessant: Der vergessene Ort mitten im New Yorker Central Park
12. Nicht durch eine Tür gehen, bevor andere heraustreten können
Ein weiterer Fehler, der die Leute schnell verärgert ist es, keine Rücksicht zu nehmen. Es ist das ungeschriebene Gesetz der Großstadt, die Menschen zuerst rausgehen zu lassen, bevor man selbst passiert. Das gilt für Türen, Fahrstühle und vor allem U-Bahnen. Es ergibt schlichtweg Sinn kurz abzuwarten, um neuen Platz im Raum entstehen zu lassen.
13. Nicht nur Kleidung für eine Jahreszeit mitnehmen
In New York kann sich das Wetter, dank der Küstenlage, schnell ändern. An dem einen Tag sind es noch über 30 Grad, am nächsten nur knapp 20. Hinzu kommt, dass es oft enorme Unterschiede zwischen drinnen und draußen gibt. Während sich die Stadt im Sommer stark aufheizt, ist es dank Klimaanlagen in den Innenräumen und der U-Bahn kühl. So kühl, dass man sich am liebsten einen dicken Pulli überziehen möchte. In der kalten Jahreszeit hingegen ist es draußen ungemütlich und es zieht durch die Häuserschluchten. Indoor wird man dann wieder von der Heizung gegrillt. Die beste Lösung: das Zwiebelprinzip.
14. Nicht von der falschen Seite auf die Brooklyn Bridge gehen
Ob als Foto-Motiv von außen oder als Ort für einen Spaziergang mit Blick auf die Skyline: Die Brooklyn Bridge sollte auf jeden Fall Teil eines New-York-Besuchs sein. Doch viele Touristen machen einen Fehler: Sie gehen von der falschen Seite auf die Brücke! Viele Urlauber nehmen sich aus Kostengründen – und weil es wirklich cool ist – in Brooklyn ein Hotel oder eine Ferienwohnung. Den Tag verbringt man in Manhattan und schaut sich die Sehenswürdigkeiten an, um dann abends, am besten bei Sonnenuntergang, zurück nach Hause zu laufen.
Auch interessant: Die besten Spartipps für New York
Eine romantische Idee, aber so ist leider ein steifer Nacken vorprogrammiert, denn um die atemberaubende Skyline New Yorks zu sehen, muss man sich nun immer umdrehen. Besser: den Tag in Brooklyn verbringen (zum Beispiel im Prospect Park) und abends nach Manhattan zum Dinner rüberlaufen. Dann ist ein toller Ausblick garantiert!
15. Nicht starren!
New York ist eine außergewöhnliche Stadt, mit außergewöhnlichen Menschen. Dennoch gelten auch hier die üblichen Knigge-Regeln. Denn eine Person, die nicht der Norm entspricht, ist noch lange kein Grund für aufdringliches Starren. Es empfiehlt sich daher, den Fokus auf sich selbst zu richten und unbeeindruckt seines Weges zu gehen.
16. Nicht für überteuerte Bootstouren zahlen
Es gibt zahllose Angebote für Bootstouren über den Hudson River, den East River und der Upper New York Bay. Sie alle bieten die Gelegenheit, die Stadt vom Wasser aus zu erkunden und alle kosten sie eine Stange Geld. Zum Glück gibt es da noch die absolut kostenlose Staten Island Ferry, welche eine echte Alternative darstellt. Und wer nicht unbedingt auf die Staten Island muss, kann die Freiheitsstatue auch von der Fähre aus bewundern.
New Yorks wohl bekanntester Stadtteil Manhattan – persönliche Tipps unserer Redakteurin Larissa
Was ist ein Highlight?
Highlights gibt es in Manhattan ohne Ende: das Empire State Building, das MomA, das Metropolitan Museum, natürlich der Central Park, die New York Public Library, der Times Square (am besten bei Nacht!) – ich könnte diese Liste noch beliebig lang fortführen. Aber wer nach dem Highlight unter den Highlights sucht, dem kann ich folgendes empfehlen: Schaut euch ein Musical am Broadway an! Für Musical-Fans gibt es hier natürlich immer was zusehen, Klassiker wie Cats laufen hier ununterbrochen. Doch auch für alle, die sich sonst nicht so für Tanztheater begeistern, gibt es hier tolle Vorführungen. Wer Tickets an der Abendkasse holt, kann sogar relative günstig wegkommen und hat eine Erinnerung fürs Leben gewonnen.
Was ist total überschätzt?
Ihr habt sie vielleicht gerade in der Liste der Sehenswürdigkeiten vermisst: die Freiheitsstatue. Das liegt daran, dass ich den Hype absolut nicht nachvollziehen kann. Ähnlich wie beim Eiffelturm in Paris verstehe ich natürlich den ikonischen Charakter: Aber warum man jetzt unbedingt mit einem Boot bis dahin fahren muss, erschließt sich mir null. Die Zeit würde ich eher für etwas anderes nutzen und zwar für…
Mein persönlicher Geheimtipp:
… einen ausgedehnten Spaziergang auf der Highline. Sagt euch nichts? Nachvollziehbar, denn tatsächlich ist dieses Highlight auch noch relativ neu und wurde erst 2019 komplett fertig gestellt. Bei der Highline handelt es sich um eine alte Güterzugstraße, die sich einmal quer durch den Westen von Manhattan zieht und die zu einer Parkanlage umgebaut wurde. Heute kann man auf einer Länge von mehr als 2 Kilometern quasi über den Straßen von Manhattan entlang der alten Schienen spazieren. Es ist total grün, die Ausblicke sind super und man kommt am brandneuen Viertel Hudson Yards raus. Meiner Meinung nach lohnt sich die Highline damit sowohl für alle, die noch nie New York besucht haben, als auch für diejenigen, die hier schon öfter unterwegs waren.
Dos & Don´ts
Do: Einen New York City Pass kaufen! Zumindest dann, wenn man das erste Mal in New York ist und die „Klassiker” in Manhattan abarbeiten möchte. Denn die Eintritte zu Attraktionen wie dem Empire State Building sind recht kostspielig – alleine hier zahlt man für ein Ticket um die 40 US-Dolllar. Mit dem New York City Pass spart man im Schnitt 40 Prozent beim Eintritt, der einzige „Nachteil“ ist, dass man auf einen Schlag mehr als 130 Dollar zahlen muss und sich dann natürlich auch in gewisser Weise verpflichtet fühlt, die Sehenswürdigkeiten auch wirklich alle abzuklappern. Aber wenn man das in New York eh sicher vorhat: ein absolutes do!
Dont: Eine US-Simkarte kaufen. In Manhattan gibt es fast überall freies WLan: in Sehenswürdigkeiten, überall in der Subway und in fast allen Restaurants und Cafés. Das Geld kann man sich also getrost sparen.