12. Mai 2023, 6:40 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten
London hat genug für einige Wochen zu bieten, mindestens. Aber viele Besucher kommen dann doch nur für ein verlängertes Wochenende. Doch auch das kann reichen, um zumindest die wichtigsten Attraktionen und Sehenswürdigkeiten zu besuchen. TRAVELBOOK verrät die besten Tipps für drei Tage in der britischen Hauptstadt.
Ein Besuch in London steht bei vielen auf der Bucket-Liste, und das zu Recht. Mit etlichen Sehenswürdigkeiten, Museen, Restaurants und Attraktionen gibt es in der Metropole viel zu entdecken. Um ganz entspannt alle interessanten Orte in London zu sehen, bräuchte man bestenfalls ein paar Wochen, doch das können sich die wenigsten leisten. Denn so schön die Stadt auch ist: Ein Besuch kann schnell kostspielig werden, denn London gehört zu den teuersten Städten Europas. Deshalb begrenzen die meisten Urlauber ihre Reise in die britische Hauptstadt nur auf ein paar Tage. TRAVELBOOK hat Tipps für einen dreitägigen Trip nach London und verrät, welche Orte und Gebäude unbedingt besucht werden sollten.
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Tag 1 in London
Londons touristischer Hotspot und idealer Ausgangspunkt für Erkundungen der City ist eine Brücke: Von der 250 Meter langen Westminster Bridge hat man einen ausgezeichneten Blick auf das Parlamentsgebäude und den berühmten Big Ben. Viele der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt, wie der Trafalgar Square und Buckingham Palace, sind nur einen Katzensprung entfernt. Außerdem kann man an sonnigen Tagen nach ein paar Fotos vor dem berühmten Gebäude an der Themse entlangspazieren. Der Fluss ist der zweitlängste in Großbritannien und schlängelt sich durch die Stadt, vorbei an vielen Sehenswürdigkeiten.
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Besuch beim London Eye
Gegenüber vom Big Ben, auf der anderen Seite des Flussufers der Themse, steht das Riesenrad London Eye. Es gehört zu den beliebtesten Touristenattraktionen und bietet einen tollen Blick über die Stadt. Die Fahrt ist eher meditativ und wer auf einen Adrenalinkick hofft, ist hier falsch. Die Kabinen bewegen sich so langsam, dass man es kaum merkt – eine Runde dauert 30 Minuten. Aber lohnen tut sich die Fahrt trotzdem: Die Kuppel der St. Paul’s Cathedral ist relativ gut zu erkennen und plötzlich ist man auf einer Höhe mit dem Ziffernblatt des Big Ben. Wer schöne Fotos machen möchte, wird definitiv auf einer Fahrt mit tollen Fotomotiven belohnt.
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Abstecher ins Tate Modern
Weiter geht es Richtung Osten, bis sich am Ufer der Themse plötzlich mit der Tate Modern die fantastische Kathedrale der internationalen modernen Kunst erhebt. Untergebracht in einem ehemaligen Kraftwerk, finden hier Wechselausstellungen moderner Künstler wie Rachel Whiteread, Frida Kahlo, Martin Kippenberger, Mark Rothko und Kandinsky statt. Mindestens so beeindruckend wie die Kunst sind die Räume: Der gewaltige Turbinenraum hat in etwa die Ausmaße eines Hangars.
Besuch im Borough Market
Nach den ganzen Sehenswürdigkeiten wird es Zeit für eine Stärkung. Und welcher Ort eignet sich besser als der Borough Market? Er ist einer der ältesten Lebensmittelmärkte in London. Seit dem 13. Jahrhundert befindet er sich am selben Platz, nämlich auf dem Gelände des Rochester Yard. Er gewann in den vergangenen Jahren diverse Preise, etwa den London Lifestyle Award, und war Drehort für „Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück“ sowie „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“. Auch Star-Koch Jamie Oliver kauft hier gern seine Lebensmittel ein, und wer in London Heimweh bekommen sollte, findet sogar eine deutsche Bäckerei.
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Der Oxo Tower
Als der Oxo Tower Ende der 1920-Jahre im Art-déco-Stil neu erbaut wurde, herrschte am Londoner Themse-Ufer eigentlich absolutes Werbeverbot für Gebäude. Dennoch prangt der Firmenname „OXO“ am Turm. Die Architekten waren einfach clever: Sie interpretierten die vertikal angeordneten Buchstaben als ein Kreuz zwischen zwei Kreisen und erklärten es als Gegenstand des Turmdesigns.
In den 1970er-Jahren stand der Turm leer, heute gibt es hier Geschäfte, Wohnungen und ein schickes Restaurant im 8. Stock, von welchem die Gäste einen grandiosen Ausblick über die Themse auf die City of London am anderen Ufer genießen. Hier sollte man zumindest einen Drink nehmen – und den ersten Tag entspannt ausklingen lassen.
Tipps für den zweiten Tag in London
Die Horse Guards
Nach einem stärkenden Frühstück im Hotel oder in einem der vielen süßen Cafés, die London zu bieten hat, kann man sich auf den Weg zu den Horse Guards machen. Die Wachsoldaten am Gebäude am Durchgang zum Buckingham Palace sitzen bekanntlich zu Pferd. Von der Wachablösung um 11 Uhr – sonntags eine Stunde früher – abgesehen, ist dort allerdings nicht viel los. Die Herren in Uniform mit den weißen Handschuhen, blankem Brustharnisch und ebenso glänzenden Helm sind nicht zum Plaudern aufgelegt. Trotzdem sind Selfies mit Pferd und Wachsoldat mindestens so beliebt wie mit dem Big Ben.
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Der Buckingham-Palast
Wer es eilig hat, huscht von den Horse Guards gleich weiter zum Buckingham Palace. Ein Besuch bei der Residenz des britischen Monarchen darf bei einem London Urlaub natürlich nicht fehlen. Den eindrucksvollen Buckingham-Palace und die Zeremonie „Changing of the Guards“, welche kostenfrei ist und an bestimmten Wochentagen um 11 Uhr stattfindet, sollte man sich nicht entgehen lassen. Eine Pause kann man am besten auf den Rasenflächen im St. James’s Park einlegen. Diese sind zum Relaxen da und so lange es nicht schüttet, ist jeden Tag Hochbetrieb.
The British Museum
Danach ist man tiefenentspannt genug für einen Abstecher in die Great Russell Street zu dem Museum Großbritanniens schlechthin. Daher der Name: The British Museum. Die erste Menschentraube steht um eine Vitrine im Erdgeschoss. Denn in der Vitrine ist der Rosetta Stone ausgestellt, der Archäologen bei der Entzifferung der Hieroglyphen half.
Heute ist der Stein von Rosetta nur eines von Tausenden Ausstellungsstücken mit Weltrang im British Museum – und der Eintritt ist frei. Wegen der riesigen Auswahl ist es schier unmöglich, bei einem Besuch alles zu sehen. Schon die Sonderausstellungen sind interessant genug und zum gesamten Museumsbestand gehören buchstäblich Millionen von Einzelstücken.
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Das Barbican Center
Weiter geht es Richtung Osten: ins Barbican Center. Es ist Europas größtes Kultur- und Konferenzzentrum und beherbergt neben dem London Symphony Orchestra auch noch einen botanischen Garten mit 2000 verschiedenen Pflanzenarten auf dem Dach. So groß ist das Gebäude, dass die Fläche für Kinos, Konzertsäle und Theater elf Fußballfelder ergäbe, und es steckt so viel Beton darin wie in 30 Kilometer sechsspuriger Autobahn. Im Barbican Center wurde übrigens das Musical „Les miserables“ geboren, und hier fand auch die erste Silent Disco der Welt statt, wohl sehr zur Freude der Anwohner.
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Dritter Tag in London
Die Oxford Street
Am dritten Tag steht ein Kontrastprogramm an. Für Shopping-Junkies ist Oxford Circus die ideale Haltestelle zum Aussteigen. Dort kreuzen sich Regent und Oxford Street, die beiden wichtigsten Einkaufsstraßen Londons. Es heißt, nirgendwo in Europa werde beim Shoppen so viel Geld ausgegeben wie in der Oxford Street. Ob nun wahr oder übertrieben, Fakt ist: nirgendwo in London ist das Gedränge so groß. An Wochenende empfiehlt es sich, in die Nebenstraßen auszuweichen, wo es auch hübsche Boutiquen zu entdecken gibt.
Die Oxford Street hat eine enorme Auswahl an Kaufhäusern, Ketten und Modemarken zu bieten. Von Klamottenläden wie Topshop über die größte Filiale von Marks & Spencers bis hin zum Kaufhausklassiker Selfridges, ebenfalls die größte Filiale überhaupt und auch noch mit der größten Herrenschuhabteilung der Welt. Wer hier dem Trubel entkommen will, biegt ab in die Bond Street und atmet etwas durch.
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Die Kew Gardens
Wer anschließend den Kopf freibekommen muss, fährt am besten ein Stück raus ins Grüne. Nach Kew Gardens zum Beispiel, dem Königlichen Botanischen Garten, einem der schönsten der Welt. Besucherinnen kommen gerne in Kleidern mit Blumenmuster, gut abgestimmt auf den jeweiligen Hut. Die Gärtner fahren auf kleinen schwarzen Fahrrädern, weil die Anlage so riesig ist. Auf mehr als 120 Hektar kümmern sie sich um rund 40.000 Pflanzenarten. Es gibt Beete mit üppigen Rosen und Gewächshäuser mit Pflanzen aus aller Welt. Das Palmenhaus von 1848 beherbergt solche aus den Tropen, darunter noch üppigere Mango- und Feigenbäume.
Zu den Merkwürdigkeiten der königlichen Gartenanlage gehört, dass gefühlt alle drei Minuten Flugzeuge verblüffend niedrig über den Beeten und Bäumen am Himmel vorüberziehen. Etwas ist das gleich in doppelter Hinsicht unangenehm: einmal, weil Fluglärm einfach nicht zu Kew Gardens passen will und zweitens, weil er die Touristen schmerzlich daran erinnert, dass der Rückflug schon bald ansteht.
Doch bevor es zurückgeht, sollte man sich noch einmal ins Nachtleben Londons stürzen, etwa ins „Sketch“, einen der angesagtesten Clubs der Metropole. Wer Glück hat, kann hier Promis spotten und schon der Gang auf die Toilette ist ein Erlebnis. Warum? Das sehen Sie vor Ort selbst!