10. Januar 2018, 17:08 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Er liegt in einem Loch am Ende eines Tunnels auf einer unbewohnten Insel: der „Hidden Beach of Mexico” („Der versteckte Strand von Mexiko”). Nur wer durch den Tunnel schwimmt, kann ihn erreichen. Er wird auch „Strand der Liebe” genannt – doch seine Geschichte ist überraschend unromantisch.
Glasklares Wasser, feiner weißer Sand, das Plätschern von Wellen: Dieser Strand ist fast zu schön, um wahr zu sein. Versteckt wie ein wertvolles Juwel liegt er in einem Loch auf einer unbewohnten Inselgruppe vor der Küste Mexikos.
Durch einen Felsentunnel schwimmen
Graue Steine, das ist alles, was der nichts ahnende Besucher von außen sieht. Hidden Beach of Mexico (Der versteckte Strand von Mexiko) oder auf Spanisch Playa Escondida – so wird der Strand auf der Marieta-Inselgruppe vor der Küste von Puerto Vallarta mit gutem Grund genannt.
Nur Insider wissen, wo er sich verbirgt: Hinter einem 24 Meter langen Tunnel aus demselben grauen Fels wie überall rundherum. Wer den Strand besuchen will, braucht einen Fremdenführer mit spezieller Lizenz – und sollte schwimmen können: Der Tunnel ist mit Wasser gefüllt, je nach Pegel des Meeres unterschiedlich hoch. Nicht immer ist es möglich, den versteckten Strand sicher zu erreichen. Die Strömungen des Meeres können stark sein.
Paradies mit düsterer Vergangenheit
Vor Tausenden von Jahren entstanden die felsigen Marieta-Inseln durch Vulkan-Ausbrüche im Meer. Nach und nach siedelten sich Tiere und Pflanzen an. Heute ist das Archipel ein Naturparadies und ein geschützter Nationalpark.
Hier ein Drohnen-Video, das den Strand von oben zeigt.
Doch dies war nicht immer so. Vor etwas mehr als 100 Jahren, vor dem ersten Weltkrieg, nutzte die mexikanische Regierung die unbewohnten Inseln für Bomben-Experimente. Durch die Sprengungen entstanden bizarre Felsformationen und Höhlen. Auch der Krater, in dem sich der „Versteckte Strand von Mexiko” verbirgt, soll durch eine Sprengung entstanden sein.
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Strand der Liebe im Garten Eden
Wegen seiner Abgeschiedenheit wird der „Hidden Beach of Mexico” auch „Strand der Liebe” (Playa del Amor) genannt. Sein Besuch ist auch deshalb nur mit fachkundiger Führung möglich, weil die Marieta-Inseln heute Teil eines geschützten maritimen Nationalparks sind: Dank des Engagements von Naturschützern, darunter der prominente Wissenschaftler Jacques Cousteau, wurden die Marieta-Inseln Ende der 1960er-Jahre unter Schutz gestellt. Fischfang, Jagd und sonstige menschliche Eingriffe sind verboten, das Betreten der Inseln nur mit spezieller Lizenz erlaubt.
Seither sind die Inseln wieder ein Paradies für Tiere. Zur Freude der Naturtouristen, die zum Beispiel von Punta de Mita aus Bootsausflüge unternehmen können. Schnorchler bestaunen eine bunte Unterwasserwelt mit Tausenden Arten bunter Fische, beeindruckenden Manta-Rochen, Meeresschildkröten und Delfinen. Zwischen Dezember und März können Whalewatcher Buckelwale sehen. Seltene Vögel bevölkern die Inseln. Auch den „Hidden Beach of Mexico” dürfen einige wenige Veranstalter auf ihren Touren zeigen. Wer nicht in der Gruppe unterwegs sein will, kann auch eine Jacht chartern. Einen Guide mit Lizenz und Ortskenntnis sollte man dann auf jeden Fall mitnehmen.
(mgr)