4. Juli 2022, 13:13 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Damit Urlauber es sich an den Stadtstränden von Palma de Mallorca gut gehen lassen können, müssen andere ackern: die Rettungsschwimmer, die für die Sicherheit der Badegäste sorgen, und das offenbar bei geringem Lohn und schlechten Arbeitsbedingungen. Nun droht Streik und ein 24-stündiges Badeverbot.
Man kann in Palma de Mallorca natürlich auch mal bummeln und Mittagessen gehen. Doch für Balearen-Fans gehört zu einem gelungenen Urlaubstag ganz sicher auch der Aufenthalt am Strand. Somit dürfte der drohende Rettungsschwimmer-Streik, der einen ganzen Tag lang Badeverbot bedeuten könnte, einigen Mallorca-Besuchern gar nicht schmecken. Doch er kommt wahrlich nicht von ungefähr.
Gilt Mitte Juli auf Mallorca Badeverbot?
Den Rettungsschwimmern von Palma de Mallorca geht es offenbar nicht gut. Wie die Tageszeitung „Última Hora“ berichtet, verdienen sie rund 1000 Euro im Monat – und das bei einer Festanstellung für eine körperlich fordernde und verantwortungsvolle Arbeit.
Erst seit vergangenem Jahr gibt es für Palmas Rettungsschwimmer eine Gewerkschaft. Die hat nun zum Streik aufgerufen. Erste Vorboten hat es bereits gegeben, in Form lautstarker Proteste vor dem Rathaus Palmas. Am 16. Juli dann könnten die Stadtstrände für einen Tag sogar komplett geschlossen werden. Das würde Badeverbot bedeuten, denn ohne Rettungsschwimmer ist kein Badebetrieb möglich.
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Zu große Bereiche pro Rettungsschwimmer
Die Rettungsschwimmer fordern neben mehr Lohn auch längere Überwachungszeiten. Bislang sind sie von 10 bis 19 Uhr im Einsatz. Besser wäre 8 bis 20 Uhr, idealerweise aufgeteilt auf mehr Personal. Denn mit den schlechten Arbeitsbedingungen gehen auch reelle Gefahren einher.
Laut „Última Hora“ müsste pro Rettungsturm ein zwei Kilometer umfassender Strandabschnitt überwacht werden – also ein fünfmal so großer Bereich wie gesetzlich vorgeschrieben. Auf einen einzelnen Rettungsschwimmer kommt somit die enorme Verantwortung für rund 2500 Badegäste. Unmöglich! Die traurige Bilanz dieser Überbelastung sind drei Badetote in der vergangenen Saison.
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Dass dringend etwas passieren muss, bekräftigte kürzlich auch Ramon Perpinyà, Mitarbeiter im balearischen Gemeinderat. So hingen die geringen Gehälter für Rettungsschwimmer zwar mit Verträgen der Stadt zusammen. Es müsste jedoch ein Weg gefunden werden, sie anzuheben. Auch eine gründliche Sanierung der Rettungstürme sei seiner Meinung nach notwendig.