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Düstere Zukunft

Klimawandel bedroht US-Urlaubsparadies Miami

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TRAVELBOOK Redaktion

11. August 2014, 11:53 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Es gibt es in den USA noch immer viele Menschen, für die ist der Klimawandel eine Erfindung. Nicht so für die Einwohner Floridas. Der Meeresspiegel steigt, Wirbelstürme verwüsten die Küsten. Das Urlauberparadies Miami mit seinen weltberühmten Sandstränden ist in Gefahr.

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Alton Road, die Tourismus-Hauptschlagader von Miami Beach steht mal wieder unter Wasser. Geschäftsleute packen Sandsäcke vor die Eingänge ihrer Läden, Passanten ziehen ihre Schuhe aus und waten barfuß durch das Wasser. Nur wenige Straßenblocks vom Atlantik entfernt sind hier Klimawandel und der steigende Meeresspiegel keine exotischen Orchideenthemen.

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Überflutete Straßen sind in Miami keine Seltenheit. Hier die Alton Road. Foto: dpa Picture-Alliance

Prognosen für Miami Beach sind alarmierend

Einer Studie der US-Regierung zufolge ist Miami eine der am meisten vom Klimawandel bedrohten Städte. Das Urlauberparadies Florida mit seinen weltberühmten Sandstränden ist in Gefahr. Bis 2060 soll der Meeresspiegel den Prognosen zufolge um 60 Zentimeter steigen, sagte der Bürgermeister von Miami Beach, Philip Levine, vor dem Wissenschaftsausschuss des US-Senats. „Diese Prognosen sind alarmierend, vor allem für Miami Beach, das nur 1,3 Meter über dem Meeresspiegel liegt.“

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Urlauber am Strand von Miami. Foto: dpa Picture-Alliance

Anders als viele ihrer Kollegen im Rest der USA – vor allem die konservativen Republikaner – sind Levine und andere Politiker in Florida von der Realität des Klimawandels überzeugt. Sie haben keine Zeit für Skepsis, es geht ums Überleben. Immer öfter werden Miamis Straßen von den Gezeiten überschwemmt, der Grundwasserspiegel steigt.

Erosion bedroht Miamis Strände

Auch extreme Wetterereignisse wie Wirbelstürme und Hochwasser scheinen an Zahl und Intensität zuzunehmen. Es ist ein Teufelskreis: „Steigender Meeresspiegel erhöht die Auswirkungen von Wirbelstürmen“, erklärt Piers Sellers von der Weltraumbehörde NASA den Senatoren. Erosion bedroht zudem die kilometerlangen Strände um Miami.

Das hat natürlich auch Auswirkungen auf den Tourismus, den Hauptwirtschaftszweig der Region. 2013 besuchten 14,2 Millionen Menschen Miami und gaben umgerechnet etwa 17 Milliarden Euro aus. 45 Prozent gaben an, wegen der Strände und des tollen Nachtlebens nach Miami Beach gekommen zu sein. „Die Zukunft von Miami Beach und anderen Küstenstädten ist unsicher“, warnte Bürgermeister Levine.

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Miamis Skyline. Die Nähe zum Wasser macht die Stadt so verwundbar für Naturkatastrophen. Foto: Getty Images

Klimaexperte Fred Bloetscher von der Florida Atlantic University warnt davor, die am niedrigsten liegenden Gebiete weiter zu verbauen und fordert eine Anpassung der Pumpensysteme und Infrastruktur. „Das Grundwasser steigt mit dem Meeresspiegel. Wenn wir außerdem die Auswirkungen der Sommer-Regenfälle einrechnen, dann wird das Wasser-Management zu einer absoluten Priorität.“

Floridas Wählen sorgen sich um den Klimawandel

Die Zahlen sind besorgniserregend: Im Südosten Floridas sind allein seien sechs Millionen Menschen und Immobilien im Wert von 3,7 Milliarden Dollar (2,8 Milliarden Euro) betroffen, so Bloetscher. Das haben auch die Wähler erkannt: 71 Prozent sorgen sich um den Klimawandel, das geht aus einer Umfrage der Umweltschutzorganisation Natural Resources Defense Council hervor.

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Miami ist direkt am Meer gebaut, über Kilometer erstreckt sich der Strand. Foto: Getty Images

Im November stehen Gouverneurswahlen an. Der demokratische Herausforderer Charlie Christ hat Umweltschutz zu seinem zentralen Wahlkampfthema gemacht. Amtsinhaber Rick Scott hingegen hat damit wenig am Hut. „Ich bin kein Wissenschaftler“, sagt der Republikaner. Er glaubt nicht, dass die steigenden Temperaturen etwas mit den Aktivitäten der Menschen zu tun haben.

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Miami holt sich Hilfe aus den Niederlanden

Andere Politiker Miamis wollen nicht auf einen Sinneswandel warten. 300 Millionen Dollar (224 Millionen Euro) sollen in den kommenden Jahren in Umweltprojekte investiert werden. Die Amerikaner haben sich auch Hilfe aus den Niederlanden geholt, um ihr Netzwerk von Dämmen auszubauen.

In der Alton Road, die nur 85 Zentimeter über dem Meeresspiegel liegt, besteht Hoffnung auf trockene Füße. Bis Jahresende soll eine 32 Millionen Dollar (24 Millionen Euro) teure Pumpstation für die Straße fertiggestellt werden – damit will man dem Problem der ständigen Überflutungen Herr werden.

Themen USA
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