1. Februar 2025, 13:58 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Endloser Sandstrand, der bis zum Horizont zu reichen scheint – mit einer Rekordlänge von 98 Kilometern erstreckt sich der längste Strand Europas gleich über zwei Länder. Tatsächlich befindet sich die als Kurische Nehrung bezeichnete Landzunge nur wenige Stunden von Deutschland entfernt.
52 Kilometer Sandstrand in Litauen und 46 Kilometer in Russland – zusammen ergibt das 98 Kilometer Strecke und damit den längsten Strand Europas, auch bekannt als Kurische Nehrung. Diese trennt das Kurische Haff von der Ostsee und besteht ausschließlich aus Wanderdünen.
Übersicht
Kurische Nehrung auch bekannt als „Sahara der Ostsee“
An einigen Orten auf der Kurischen Nehrung würde man sich nicht wundern, plötzlich auf eine Kamelkarawane zu stoßen, so weit erstrecken sich die Sanddünen. Kein Wunder also, dass sie auch den Spitznamen „Sahara der Ostsee“ trägt. Die höchste ihrer Dünen ist die Parnidisdüne. Mit einer Höhe von bis zu 60 Metern gehört sie mit zu den größten Wanderdünen Europas. Nicht zuletzt deswegen zieht die Kurische Nehrung auch immer wieder zahlreiche Touristen an.
Zu den bekanntesten deutschen Besuchern dieser Region zählt der Schriftsteller Thomas Mann. Er schrieb in sein Tagebuch: „Der Landstreifen ist 96 Kilometer lang und so schmal, dass man ihn in 20 Minuten oder einer halben Stunde bequem vom Haff zur See überqueren kann.“
Zwei Länder teilen sich die Kurische Nehrung
Gleich zwei Länder bieten sich zu der Erkundung der Kurischen Nehrung an. Auf insgesamt 98 Kilometern erstreckt sich die Landzunge aus Sand von Litauen bis nach Russland. Ihr nördliches Ende befindet sich etwa 30 Kilometer vom russischen Kaliningrad entfernt und das südliche Ende, welches zugleich die schmalste Stelle der Landzunge ist, befindet sich in der litauischen Siedlung Lesnoi.
Die Dünen der Kurischen Nehrung wanderten ursprünglich jährlich bis zu 15 Meter. Aufgrund dessen begruben sie bereits vier litauische Dörfer und zwei Friedhöfe unter Sand und erhielten den Beinamen „Deadly Dunes“. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gelang es schließlich einem Forscher, die Dünen mithilfe von Bepflanzung zu stabilisieren. Seit dem Jahr 2000 zählt die Dünenlandschaft laut der Bundesregierung zum UNESCO-Weltnaturerbe, wodurch ihr einzigartiger Charakter erhalten bleiben soll.
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Wie erreiche ich die Kurische Nehrung am besten aus Deutschland?
Am schnellsten erreicht man den längsten Strand Europas per Flug nach Palanga (PLQ) in Litauen, gefolgt von einer kurzen Bus- oder Taxifahrt nach Klaipėda und einer Fährenüberfahrt auf die Nehrung. Alternativ bietet sich eine Anreise mit dem Auto über Polen und Litauen an, mit Weiterfahrt per Fähre. Für eine entspannte Reise empfiehlt sich ebenfalls die direkte DFDS-Fährverbindung von Kiel oder Rostock nach Klaipėda. Die Überfahrt bis dahin dauert ungefähr 20 Stunden und von Klaipėda kommt man dann mit einer weiteren Fähre auf die Kurische Nehrung.