9. November 2024, 14:22 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Es sind die puderzuckerfarbenen Strände, die viele Menschen mit einem Urlaub im Paradies gleichsetzen und die gleichzeitig ein Sinnbild für pure Entspannung sind. Doch wieso sind die Traumstrände in tropischen Gefilden im Vergleich zu vielen Stränden in Europa eigentlich so weiß? Der Grund hat etwas mit Fischkot zu tun.
Papageifische gibt es in den schillerndsten Farben, mal blau, mal gelb, mal violett – mit Flecken, Punkten und Streifen. Sie leben in tropischen Gefilden, zum Beispiel im Meer vor der Küste Australiens, den Malediven und vor Hawaii. Und ausgerechnet diese bunten Meeresbewohner sind der Grund dafür, warum der Sand an den Stränden dort so strahlend weiß ist, besser gesagt: Ihre Hinterlassenschaften sind schuld.
Die Fische knabbern nämlich mit ihrem schnabelförmigen Mund kleine Algen von den Korallenbänken ab und nehmen dabei Kalkstein-Partikel und andere kalkhaltige Bestandteile auf, wie unter anderem die gemeinnützige Organisation Waitt Institute mit Sitz in Washington in einer Publikation schreibt. Weil die Papageifische den Kalk von Korallen nicht verdauen können, scheiden sie die klitzekleinen, weißen Bestandteile schlichtweg wieder aus. Das Waitt Institute nennt diesen Vorgang „Sand kacken“.
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Bis zu 320 Kilogramm Sand pro Jahr
90 Prozent ihres Tages verbringen die Fische damit, die Algen abzuknabbern. Die Menge an weißem Sand, die sie bei der Verdauung produzieren, erstaunt dennoch: Ein einzelner Papageifisch, der eine Länge von 30 bis 120 Zentimeter erreicht, kann bis zu 320 (!) Kilogramm Sand pro Jahr produzieren. Dieser wird ans Ufer gespült und türmt sich dort auf.
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Bei so viel Kot verwundert es dann nicht, dass laut Dr. Sebastian Ferse, Korallenriff-Ökologe am Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie, der in einem Video des „The Weather Channel“ zitiert wird, mehr als 80 Prozent der weißen Tropenstrände aus Fischkot besteht.
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Papageienfische retten Korallen
Neben der Sand-Produktion tun die Papageifische mit ihrer Ernährung noch etwas Gutes: Sie retten Korallen. Weil zu viele Algen Korallen förmlich ersticken und damit zerstören können, befreien die Papageifische die Korallenbänke mit ihrem Geknabber von den Pflanzen. Essen sollte man die Fische also schon aus diesem Grund nicht.