22. Juli 2024, 12:44 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wahrscheinlich hat es niemand so richtig gern, beim Sonnenbaden dicht an dicht mit anderen liegen zu müssen. Und genau das wäre in der diesjährigen Sommersaison an griechischen Stränden wohl zu erwarten – das Land verzeichnet schon jetzt einen Rekordzustrom an Urlaubern. Da kam das neue Gesetz, das die Zahl der zulässigen Sonnenliegen massiv einschränkt, gerade recht. Nun soll die Durchsetzung der neuen Regelung mit Drohnen kontrolliert werden. Lesen Sie mehr zu den Hintergründen bei TRAVELBOOK.
Griechenland ist ein beliebtes Urlaubsreiseziel. Dies dürfte zu großen Teilen mit den schönen griechischen Stränden zusammenhängen, und daneben sicherlich mit den für ihre Gastfreundschaft bekannten Einheimischen. Um beiden gerecht zu werden, hat das Land neue Beschlüsse erlassen. Und diese sehen unter anderem vor, dass umfangreiche Strandflächen konsequent von Sonnenliegen freigehalten werden müssen. Um dies zu überwachen, werden nun Drohnen eingesetzt.
Drohnen kontrollieren Einhaltung neuer Regelung
Bereits im März berichtete TRAVELBOOK von der Einführung einer neuen Regelung, welche vorsieht, dass mindestens 70 Prozent eines Strandes frei von Sonnenliegen sein müssen. Nun gehen griechische Behörden laut „Travelnews“ streng gegen Strand- und Gastor-Betreiber vor, die sich nicht an die neuen Vorschriften halten. Laut einer Mitteilung des Wirtschaftsministeriums wurden bereits Geldstrafen in Summe von über 350.000 Euro verhängt und schon drei Betriebe geschlossen.
Im Kampf gegen Strandbars und Privatstrände, die mehr Badeplätze belegen als erlaubt, setzen Behörden nun auf Drohnen und Satellitenbilder. Außerdem wird die neue App „My Coast“ genutzt, in welcher jeder Verstöße melden kann. Bei den Kontrollen konzentriert man sich vor allem auf Strände in Naturschutzgebieten, welche man vor dem illegalen Aufstellen von Sonnenliegen schützen möchte.
Vor allem am Strand Kryoneri an der Nordwestküste aber auch an den Stränden Lagonisi und Nea Heraklia gingen bereits einige Meldungen solcher Verstöße ein. Auch an den Stränden beliebter Reiseziele wie Korfu und Rhodos gab es bereits einige Beschwerden über zu viele aufgestellte Sonnenliegen.
Das steckt hinter Griechenlands neuem Sonnenliegen-Gesetz
Logisch: Es geht darum, eine Überfüllung an griechischen Stränden zu vermeiden. Doch warum auf einmal und was genau die Beschlüsse beinhalten – dazu hat sich Premierminister Kyriakos Mitsotakis kürzlich auf TikTok geäußert und auch die News-Website „Greek Reporter“ ist genauer darauf eingegangen.
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An der Stelle sollte man erwähnen, dass der Tourismus für Griechenland einer der wichtigsten Wirtschaftszweige ist. 2023 war entsprechend aufgrund der verheerenden Brände auf Rhodos und Korfu für das Land ein sehr schwieriges Jahr. Zahllose Urlauber mussten evakuiert werden oder haben ihre Reisen noch rechtzeitig abgesagt. Umso mehr begrüßt man es nun, dass Analysten der National Bank of Greece (NBG) für 2024 von rund 35,4 Millionen Besucher und Einnahmen in Höhe von 20 Milliarden Euro ausgehen. Auf der anderen Seite nährt der Ansturm an Urlaubern die Sorge um den Zustand der schönen griechischen Strände. Somit soll das neue Gesetz einerseits sie schützen. Gleichzeitig soll es den Strandaufenthalt für die Besucher selbst aufwerten – sowohl für solche von außerhalb als auch explizit für Einheimische.
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Details zu den Beschlüssen
Das neue Gesetz sieht wie zuvor bereits erwähnt vor, dass griechische Strände zu rund 70 Prozent frei von Sonnenliegen bleiben – und zu immerhin 85 Prozent, wenn es sich um speziell gekennzeichnete geschützte Gebiete handelt. Weiterhin gilt es fortan, zwischen Sonnenliegen und Meerzugang einen Mindestabstand von rund vier Metern einzuhalten.
Darüber hinaus soll künftig die Genehmigung, eine Strandfläche zu bewirtschaften, auch mehr Verpflichtungen mitbringen. Betreiber sind demzufolge per Gesetz für die Sauberkeit ihrer Strandfläche verantwortlich, daneben für die Beschäftigung von Rettungsschwimmern sowie für einen barrierefreien Zugang für Besucher mit Behinderungen.