5. April 2020, 7:48 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Heiligendamm eignet sich perfekt für einen Strand- und Badeurlaub. Doch neben seinem breiten Sandstrand kann Deutschlands ältestes Seebad noch mit weiteren Attraktionen aufwarten. TRAVELBOOK hat alle Tipps für den perfekten Urlaub in Heiligendamm.
Heiligendamm liegt an der Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern und ist ein Stadtteil von Bad Doberan. Wegen seiner weißen Häuser, die sich an der Strandpromenade wie Perlen aneinander reihen, wird Heiligendamm auch „Weiße Stadt am Meer“ genannt. Den Namen „Heiligendamm“ wiederum erklärt eine Legende: Es heißt, Bad Doberaner Mönche hätten bei einer Sturmflut ein Gebet gesprochen, woraufhin sich ein hoher Damm aus Stein auftürmte und das Land vor Überflutung schützte – der Heilige Damm.
Ältestes deutsches Seebad
Seine Entwicklung zum Seebad verdankt Heiligendamm einem mecklenburgischen Herzog. Friedrich Franz I. hatte gesundheitliche Probleme, die er im Jahr 1793 mit Bädern in der Ostsee kurierte. Begeistert gründete er noch im gleichen Jahr das Seebad, das heute das älteste in Deutschland ist.
Historische Villen
Noch heute profitieren Kurlauber von der staubarmen und feuchten Luft, dem heilsamen Seewasser und den geringen Temperaturschwankungen. Erholen kann man sich im Kurhaus sowie in Pensionen und Villen, die zum Teil äußerst prachtvoll sind. Erschaffen wurden viele der Häuser zwischen 1793 und 1870 von Johann Christoph Heinrich von Seydwitz, Carl Theodor Severin und Gustav Adolph Demmler. Fünf davon wurden ab 1996 von der Entwicklungs-Company Heiligendamm restauriert und zum luxuriösen Grand Hotel Heiligendamm ausgebaut, das seither mehrfach den Besitzer wechselte. Die historische „Villa Perle“ wurde für den G8-Gipfel im Jahr 2007 abgerissen und bis 2012 originalgetreu wieder aufgebaut.
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Zu den sehenswerten Bauwerken in Heiligendamm zählen auch das Kurhaus (Prof.-Dr.-Vogel-Str. 5a) von 1796, das 1814 erbaute Haus Mecklenburg (Prof.-Dr.-Vogel-Str. 5b) und das Alexandrinen-Cottage (Prof.-Dr.-Vogel-Str. 1), das Gustav Adolph Demmler im Auftrag des Großherzogs Paul Friedrich 1839 im mediterranen Stil erbaute. Es war ein Geschenk des Herzogs an seine Frau, die preußische Prinzessin Alexandrine von Preußen.
Tipp: Traumstrand mit Seebrücke
Die Zahl der reizvollen Bauwerke in Heiligendamm ist groß, doch Hauptattraktion für Sommer-Urlauber ist natürlich der lange, breite Ostseestrand. Dieser fällt sanft ab und ist daher auch für Familien mit Kindern attraktiv. Ein Teil trägt sogar offiziell den Namen „Kinderstrand“. Von der 200 Meter langen Seebrücke hat man einen wunderschönen Blick auf den Strand und die historischen Villen entlang der Promenade.
Feiern auf dem „deck“
Auch das Partyvolk hat in Heiligendamm einen Treffpunkt. Das „deck“ ist eine hölzerne Lounge mit Restaurant, Bar und viel Platz zum Sitzen und Genießen (neben Cocktails auch die dramatischen Sonnenuntergänge). Abends wird zu Elektro-Beats getanzt (Adresse: Am Kinderstrand 3, im Sommer geöffnet 10-22 Uhr, bei Veranstaltungen open End).
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„Molli“-Fahrt im Urlaub
Zu den Lieblingsbeschäftigungen zahlreicher Urlauber gehört eine Fahrt mit der Schmalspurbahn „Molli“, die dem Rasenden Roland auf Rügen an Attraktion durchaus Konkurrenz macht. Sie verbindet Heiligendamm mit Bad Doberan und Kühlungsborn. Eine Fahrt nach Bad Doberan (dessen Ortsteil Heiligendamm ist) lohnt sich, allein schon wegen berühmter Bauwerke wie dem Kloster und dem Doberaner Münster. Die Bahn selbst ist die älteste Schmalspurbahn an der Ostseeküste und startete 1886 zu ihrer ersten Fahrt. Knapp 40 Minuten braucht „Molli“ für die 15,4 Kilometer lange Strecke. Aber wer hat im Urlaub schon Eile?
Karte von Heiligendamm
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Heiligendamm – anerkanntes Seeheilbad
Seit 2014 ist Heiligendamm auch ein anerkanntes Seeheilbad. Anders als Seebäder müssen Seeheilbäder noch einige zusätzliche Kriterien erfüllen. Dazu zählen u.a. ein therapeutisch anwendbares Klima, eine angemessene Luft- und Wasserqualität, ein bewachter Strand sowie eine Strandpromenade.
(Text: Silke Böttcher)