29. Juli 2022, 12:46 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Die italienische Region Südtirol wird bei Touristen immer beliebter. Jedes Jahr besuchen Millionen Wander-, Wein- und Wintersport-Fans die nördlichste Provinz Italiens. Im Hinblick auf Nachhaltigkeit wird in Südtirol allerdings schon länger über die Einführung einer Obergrenze für den Tourismus diskutiert. Nun ist eine Entscheidung gefallen.
Wie das lokale Nachrichtenportal „Südtirol News“ berichtet, hat der Südtiroler Landtag am Dienstag (26. Juli) ein Gesetz beschlossen, wonach künftig die Zahl der Gästebetten in der Region begrenzt werden. Die Obergrenze wurde im Sinne eines nachhaltigen und umweltverträglichen Tourismus auf die Werte von 2019 festgelegt. In dem Jahr gab es in Südtirol knapp 230.000 Betten.
Die Tourismuszahlen in dem mitten in den Alpen gelegenen Land waren zuletzt stetig gestiegenen. 2019, in dem Jahr vor Ausbruch der Corona-Pandemie, gab es in Südtirol knapp 33,7 Millionen Übernachtungen und 7,7 Millionen Besucher – so viele wie nie zuvor. Die nun beschlossene Begrenzung der Gästebetten betrifft laut „Südtirol News“ nicht nur gewerbliche Betriebe wie Hotels, Gasthäuser und Pensionen, sondern auch nicht-gewerbliche Betriebe wie die Vermittler von Privatzimmern und Anbieter von Ferienwohnungen, z. B. über Airbnb. Das Gesetz tritt bereits ab kommender Woche in Kraft.
So schön ist Südtirol
Fährt man von Landeck und Pfunds aus über den Reschenpass, beginnt kurz hinter Nauders Südtirol, eine der schönsten Alpenlandschaften. Wer die Berge liebt und sie auch aus dem Tal bewundern will, sucht entweder nordwestlich vom Ortler in Taufers oder dem schweizerischen Münstertal eine Unterkunft, oder er sucht sein Ziel weiter östlich ab der Höhe Meran. Bereits das nordwestlich der Stadt gelegene Schnalstal ist so reizvoll, dass sich der Bergsteiger Reinhold Messner das Schloss Juval gekauft hat und dort wohnt, wenn er nicht gerade am Pol unterwegs ist oder Mumien im Ötztaler Gletscher findet.
Dolomiten und Pustertal
Berühmt für ihre Schönheit sind die Südtiroler Dolomiten, das Antholzer und das Tauferer Ahrntal wie eigentlich das gesamte Grenzgebiet zu Ost-Tirol. Eine der beeindruckendsten Landschaften weist Kronplatz auf, ein Gebiet, zu dem man die gesamte Region im Straßenring zwischen Bruneck, Niederolang und St. Vigil zählen kann. Im Sommer ist Kronplatz ein Wandergebiet, das die Dolomiten erschließt, im Winter tummeln sich am Kronplatz die Skifahrer.
Seiser Alm auch im Sommer interessant
Nordwestlich davon befindet sich die Region Seiser Alm, die im Winter ein bedeutendes Skigebiet ist. Im Sommer ist vor allem der Ort Kastelruth bekannt dafür, Ausgangspunkt langer und malerisch schöner Wanderungen zu sein. Die Ski- und Wanderregion Tauferer Ahrntal steht in Bezug auf die Gästezahl neben diesen beiden Regionen zu Unrecht zurück, was aber auch den Reiz des Skigebietes Klausberg im Winter und dem Naturpark Riesenferner Ahrn im Sommer ausmacht.
Wer sich für Südtirol entscheidet, kann davon ausgehen, dass Deutsch gesprochen wird. Das Preisniveau ist etwas höher als bei den österreichischen Nachbarn, die Standards bei Hotels und Restaurants sind mindestens so hoch. Dass man in Italien und nicht in Österreich ist, merkt man fast nur an der aus deutscher Sicht unbeschreiblich aufdringlichen Fahrweise italienischer Autofahrer.
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Das Klima in Südtirol
Aufgrund der besonderen klimatischen Lage ist Südtirol eher mit dem Tessin als mit Österreich zu vergleichen. Die Vegetation ist entsprechend üppig, sodass die Berge oft weit über die 2000-Meter-Grenze grün erscheinen. Im Sommer kann man ohne vorherige Reservierung losfahren, bekommt dann aber nicht unbedingt immer die gewünschte Lage der Ferienwohnung oder des Hotels. Im Winter sollte lange vorher gebucht werden, weil die Unterkünfte gerade zur Hochsaison um Weihnachten herum meist komplett ausgebucht sind.
Text-Mitarbeit: Ulrich Lenhard