3. August 2022, 4:57 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Weinberge statt alpiner Gipfel, mildes Klima und eine unendliche Weite. Das Burgenland entspricht nicht unbedingt dem Klischee, das man von unserem Nachbarland Österreich im Kopf hat. Warum die Grenzregion zu Ungarn trotzdem oder besser gerade deshalb eine Reise wert ist – TRAVELBOOK verrät die besten Tipps für das Burgenland.
Das Burgenland ist das kleinste der österreichischen Bundesländer. Es liegt im Südosten von Österreich und grenzt an die Slowakei, Ungarn sowie Slowenien. Weinterrassen, Thermalbäder, Hügel statt Berge und mit dem Neusiedler See einer der wenigen Steppenseen Europas: Das Burgenland versprüht eine ruhige (Urlaubs-)Stimmung. Stundenlang kann man sich hier über Weite und Weine unterhalten, ohne das Gefühl zu haben, etwas zu verpassen. Wer hingegen Action und Abenteuer sucht, dürfte sich im beschaulichen Burgenland etwas langweilen – für alle anderen haben wir die besten Tipps für das „Land der Sonne“.
Übrigens: Mehr Tipps und Inspirationen rund um das Burgenland gibt es von „Mit Susi reisen“ in der folgenden Podcast-Folge von „In 5 Minuten um die Welt“:
Übersicht
„Land der Sonne“
Das Burgenland ist das südlichste Bundesland an der Grenze zu Ungarn und Österreichs Schönwetterparadies. 300 Tage im Jahr soll hier die Sonne scheinen. Das spezielle pannonische Klima (heiße Sommer, kalte Winter) sorgt unter anderem für die berühmten Süßweine der Region.
Die Landschaft ist meist flach, aber mit vielen Wiesen, Wäldern und dem Neusiedler See doch vielseitig. Ein besonderes Erlebnis ist es, mit dem Kanu durch den Schilfgürtel dieses größten Steppensees Mitteleuropas, der jedoch nur 1,80 Meter tief ist, zu gleiten. Wasser sprudelt übrigens an vielen Stellen des Burgenlandes aus der Erde – so gibt es für Wellness-Fans viele Thermen mit heilsamem Wasser.
Kulinarisches Burgenland
Neben Entspannung wird auch der Genuss im Burgenland großgeschrieben. Und auch hier steckt die Sonne drin: Es gibt nicht nur gute Weine, sondern auch sonnengereiftes Obst und Gemüse aus der Region. Dazu genießt man hier frischen Fisch aus dem Neusiedler See, Schinken und Wurstwaren vom burgenländischen Wollschwein oder Fleisch vom Steppenrind.
Das junge Weingut Scheiblhofer in Andau lohnt für einen Besuch und eine Verkostung. Aber Achtung: Hier tönt laute Rockmusik durch den Weinkeller! Ein Rotwein namens „Big John“ ist die Hausmarke – Welschriesling, Chardonnay und Blauer Zweigelt gibt es ebenfalls im Angebot. Im Shop bekommt man auch mit Wein sowie Schokolade, veredelt mit Wein. Dank der Gästebetten ist es zum Glück kein Problem, wenn ein Gast mal zu viel getrunken hat.
Apropos Wein: Aus dem Südburgenland kommt ein Wein, der Kultstatus genießt und ein echtes Wein-Kurioum ist. Stets eine Mischung aus roten und weißen Sorten leuchtet der Uhudler pink und ist nicht nur trocken, sondern (unerträglich) sauer.
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Eisenstadt
Eisenstadt ist die Hauptstadt des Burgenlandes, mit knapp mehr als 14.000 Einwohner aber doch eher ein Städtchen. Geprägt wird das Stadtzentrum durch das prachtvolle Schloss Esterházy mit seinen weitläufigen Landschaftsgärten. Ein Abstecher in das Schloss ist Pflicht: Es ist eines der schönsten Barockschlösser Österreichs und gibt einen beeindruckenden Einblick in das ehemals glanzvolle Leben am Hofe der Fürsten Esterházy.
Auch die römisch-katholische Bergkirche im Stadtteil Oberberg-Eisenstadt ist besonders: Hier befindet sich das Mausoleum des berühmten österreichischen Komponisten Joseph Haydn, weshalb das Gotteshaus auch Haydn-Kirche genannt wird.
Zeitreise ins Mittelalter in Purbach
Auf eine Zeitreise ins Mittelalter geht es mit Nachtwächter Christian Seywerth in Purbach. Im historischen Gewand und mit einer Fackel in der Hand führt er entlang der historischen Stadtmauer mit dem Türkentor durch die romantische Altstadt des kleinen Städtchens. Anschließend sollte man unbedingt in einer der 50 „Heurigen“ (Lokale oder Kneipen, in denen Wein ausgeschenkt wird) in der Purbacher Kellergasse einkehren, guten Wein trinken und dazu luftgetrockneten Schinken vom Mangalitza-Wollschwein und paprikagewürzte Pusztawürstel mit deftigem Bauernbrot essen.
Auf Vogelsafari am Neusiedler See
Von der St. Martins Therme und Lodge, der einzigen Lodge Mitteleuropas, kann man mit einem Personal Ranger oder in der Gruppe bei Sonnenaufgang zu einer „Bird-Watch-Safari“ starten. Der Nationalpark Neusiedler See ist ein Vogelparadies, in dem es unter anderen Graureiher, Pirole, Wiedehöpfe, Säbelschnäbler, Rohrdommeln gibt. Mitte Mai kann man hier die einzigartige Balz der Großtrappe beobachten. Dabei zeigen die Hähne des schwersten flugfähigen Vogels der Welt ihre Gefieder mit stolzen zweieinhalb Metern Spannweite, um den Weibchen zu imponieren. Bei der Vogel-Safari bekommt man übrigens leihweise Spitzenferngläser von Swarowski.
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Wussten Sie, dass …
… der berühmte Komponist Franz Liszt in Raiding im Burgenland geboren wurde? Heute steht in seinem Geburtsort das Lisztzentrum. Sein Kollege Joseph Haydn wohnte zwölf Jahre lang in Eisenstadt. Sein ehemaliges Haus ist heute ebenfalls ein Museum.
… die sogenannten Salzwiesen rund um den Neusiedler See Reste eines Urzeitmeeres sind? Dort wachsen Pflanzen, die man sonst nur in Asien findet.
… Apfelwein im Burgenland „Krahu“ genannt wird und vor allem im Apfeldorf Kukmirn hergestellt wird?
… es die letzte Blaudruck-Manufaktur Europas in dem kleinen Ort Steinberg gibt? Die uralte Technik ist des Batiken ähnlich. Blaudruckstoffe wurden seit alters her für Arbeitskleidung, aber auch Festtrachten benutzt.
… man bei Winzern nicht nur Urlaub machen kann, sondern nach dem Motto „Rent a Weinstock“ z.B. in Purbach auch dem Weinbauern bei der Arbeit helfen kann?
… man im Burgenland durch die Hölle gehen kann? So wird wegen der hohen Temperaturen im Hochsommer die Gegend zwischen Illmitz und Podersdorf genannt.
… das Burgenland ein beliebtes Ausflugsziel der Wiener ist? Es ist nur 40 Minuten von der österreichischen Hauptstadt entfernt.
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