12. April 2017, 13:26 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wie drei Finger streckt sich die Chalkidiki-Halbinsel östlich von Thessaloniki, Griechenlands zweitgrößter Stadt, in die türkisblaue Ägäis.
Die Ferienregion im Nordosten Griechenlands bietet nicht nur feinste Sandstrände und einsame Buchten, sondern auch duftende Pinienwälder, durch die sich herrliche Wanderwege schlängeln sowie malerische Bergdörfer. Und Saloniki, wie die Griechen sagen, ist mit seinen vielen Bars und schicken Geschäften unbedingt einen Städtetrip wert.
Mein Tipp
Sithonía, der mittlere Finger der Chalkidiki-Halbinsel, ist ein Paradies für Wanderer. Eine der schönsten Routen führt von Porto Carras durch lichte Olivenhaine und würzig duftende Pinienwälder hinauf ins 750 Meter hohe Itamos-Gebirge. Nach vierstündiger Wanderung auf alten Ziegenpfaden landet man in Parthenonas, dem „Dorf der Jungfrauen“.
Unbedingt in der Taverne von Paul Karapapas und seiner Frau Katerina einkehren und sich mit Bifteki und Tsatziki, gegrillten Bauernwürstchen und einem kräftigen Weißwein verwöhnen lassen. Seit 20 Jahren leben Paul und Katerina dort. Sie waren die ersten, die das verlassene Dorf vor dem Verfall retteten. Inzwischen haben auch andere, meist gutbetuchte Griechen, den Reiz erkannt und viele der alten Steinhäuser restauriert.
Wer 100 Jahre oder älter werden will, sollte nach Kriopigí fahren. Inmitten des hübschen Urlauberdorfs entspringt eine heilsame Quelle. Wer daraus trinkt, soll sich ewige Jugend bewahren. Nur einen kurzen Fußmarsch entfernt, locken acht Kilometer lange Sand- und Kiesstrände, an denen Kieferwälder für Schatten sorgen. Ich mag die Halbinsel Sithonia lieber als die Kassandra, weil es hier noch ursprünglicher zugeht. Besonders schön finde ich die türkisfarbene Bucht des kleinen Ortes Vourvouroú, wo hauptsächlich Griechen Urlaub machen. In kleinen Tavernen kann man zwischen lärmenden Großfamilien sitzen und frischen Tintenfisch, Souvlaki und Tzatziki essen.
Übrigens: In Griechenland wird für alle gemeinsam bestellt und jeder nimmt sich von den Schüsseln auf dem Tisch, was er möchte. Traumstrände findet man auch auf der vorgelagerten Diáporos-Insel, zu der man mit dem Kanu paddeln kann. 30 kurvenreiche Kilometer südlich lockt der Strand von Platanitsi. Für Genießer: An der Westküste in Néa Kallikrátia verwöhnt die Winzerfamilie Kazaki auf ihrem Gut Gäste mit Produkten aus biologisch angebauten Weinbergen. Besonders lecker sind außer dem guten Wein die gefüllten „Weinblätter von Marianna“, in Sirup eingelegte Trauben und selbstgemachte Marmelade.
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Wusste Sie, dass …
… 1978 Thessaloniki und seine Umgebung von einem schweren Erdbeben erschüttert und erheblich zerstört wurde? Bis 1997, als Saloniki Kulturhauptstadt Europas wurde, ist alles wieder restauriert worden.
… Ouranoupolis der letzte frei zugängliche Ort auf der Áthos-Halbinsel, dem rechten „Finger“, ist? Jenseits der „Himmelsstadt“ beginnt die Mönchrepublik, die seit fast 1000 Jahren von Frauen nicht betreten werden darf. Ein Visum wird nur Männern erteilt. Vom Hafen starten täglich Schiffstouren entlang der Áthos-Küste mit ihren mächtigen Klöstern.
… eines der beliebtestes Souvenirs der Chalkidiki der Berghonig ist? Der beste kommt aus dem Dorf Nikíti auf Sithonía. Über die ganze Halbinsel verstreut stehen bunte Bienenkästen, die von den Imkern immer wieder zu neuen blühenden Wildblumenwiesen und Pinienwäldern gekarrt werden.
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Bloß nicht …
… Loukoumia, die quietschfarbenen Geleewürfel aus Zuckerwasser, Mandeln und Fruchtaroma probieren. Es sind echte Plombenzieher und sie hängen furchtbar lange in den Zähnen.
… ohne Badesachen im Rucksack auf Wandertour gehen. Denn viele Routen (vor allem auf Sithonia und Kassandra) führen an den paradiesischen Stränden der 500 Kilometer langen Chalkidiki-Küste entlang.
… Porto Carras besuchen. Der riesige Ferienkomplex mit seinen hässlichen Bettenburgen am Golf von Kassandra wurde von dem millionenschweren Reeder John Carras erbaut.
… Kirchen und Klöster ohne entsprechende Kleidung besuchen. Frauen sollen Kleider oder Röcke tragen, die die Knie bedecken, Männer sollten lange Hosen anhaben. Ebenso müssen bei Frauen und Männern die Schultern bedeckt sein.
… nackt baden. Das ist in Griechenland nur an extra ausgewiesenen Stränden zulässig. Am Strand sollten Frauen auf „oben ohne“ verzichten, sofern sich griechische Familien dort befinden.