4. Juni 2020, 15:35 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Die Mosel fließt durch eine einzigartige Landschaft – eine der beliebtesten Urlaubsziele Deutschlands. Dabei gibt es zahlreiche mittelalterliche Burgen zu bestaunen, die Porta Nigra in Trier, als Hinterlassenschaft der Römer – und zu alledem die weltberühmten Moselweine.
Kaum ein Fluss in Deutschland schlängelt sich so sehr durch die Landschaft wie die Mosel. Das gibt der Region zwischen Koblenz und Trier und weiter südlich ihr besonderes Gesicht. An den steilen Hängen klammern sich Weinreben fest, zu Füßen des Flusses liegen wunderschöne mittelalterliche Städte. Es gibt also viele Gründe für eine Reise in das Gebiet.
Inhaltsverzeichnis:
• Überblick
• Weintipps
• Restaurants
• Radfahren und Wandern
• Burgen und Burgruinen
• Maare und Vulkane
• Weitere Attraktionen
• Reisezeit
• Karte
Ein Fluss – drei Länder
544 Kilometer lang ist die Mosel, die am Col de Bussang in den Vogesen entspringt und am Deutschen Eck in Koblenz in den Rhein mündet. Auf ihrem Weg fließt sie durch Gebiete in Frankreich, Luxemburg und Deutschland.
Wer dem Fluss von der Quelle bis zur Mündung folgt, der kommt an Städten wie Metz, Schengen, Trier, Bernkastel-Kues, Traben-Trarbach, Cochem und Koblenz vorbei, streift die Eifel und den Hunsrück. Und er sieht Wein. Viel Wein. Er gedeiht auf den Schieferböden, die ihm die besondere Qualität geben.
Spitzenweine in Steilhang-Lage
Deutschlands älteste Weinregion ist berühmt für ihre steilen Hänge, an denen Riesling und Müller-Thurgau, Elbling, Kerner, Bacchus, Dornfelder, Blauer Spätburgunder und Weißer Burgunder heranwachsen. Beste Möglichkeiten, die Tropfen kennenzulernen, gibt es im Rahmen von Weinproben bei den Weingütern u.a. in Bernkastel-Kues, Cochem, Ediger-Eller, Kröv, Piesport, Traben-Trarbach, Trier, Trittenheim und Zell-Merl. Oder in den Straußwirtschaften der Weingüter, deren Öffnungszeiten man direkt vor Ort an geschmückten Sträußen (daher der Name Straußwirtschaft) oder Besen ablesen kann.
Sternenküche mit Moselblick
Kein Wunder, dass eine Region, die Spitzenweine hervorbringt, auch Sterneköche anlockt: Das Beckers und das Schloss Monaise in Trier, das Wein- und Tafelhaus Oos in Trittenheim, Schanz‘ Restaurant in Piesport, das Culinarium in Mülheim/Mosel und das Schiller’s in Koblenz sind sternengekrönte Spitzenrestaurants, und ganz oben steht das Drei-Sterne-Restaurant im Waldhotel Sonnora in Dreis, in dem inzwischen Clemens Rambichler kocht – der jüngste 3-Sterne-Koch Deutschlands.
Radeln und Wandern in der Region
Wer Urlaub an der Mosel macht, kann die Region mit dem Fahrrad erkunden (zum Beispiel auf dem Mosel-Radweg, der auf 275 Kilometern Länge die Orte Thionville in Frankreich und Koblenz verbindet), wandern (zum Beispiel auf dem Moselsteig) oder eine Fahrt mit dem Moselschiff genießen.
Der Buchsbaum-Wanderweg verbindet die beiden Moselgemeinden Treis-Karden und Müden – und hat mehr von einem Kletterfelsen als einem Spazierweg. Gutes Schuhwerk und Schwindelfreiheit sind ein Muss. Der Lohn: ein herrlicher Blick auf die Mosel. Seinen Namen verdankt der Weg dem hier wild wachsenden Buchsbaum, der eigentlich in Südeuropa vorkommt. Weil das Klima an den Moselsteilhängen so günstig ist, wächst er aber auch hier.
Berühmte Burgen und Burgruinen
Angesichts der landschaftlichen Schönheit ist es kein Wunder, dass schon früher Ritter und gekrönte Häupter ihre Schlösser und Burgen entlang der Mosel erbauen ließen. Viele davon stehen noch – als Ruine oder in gutem Zustand. Die Burgen Eltz und Pyrmont, die Ruinen Landshut, Metternich und Winneburg, die Festung Mont Royal und die Reichsburg in Cochem sind nur einige der vielen prachtvollen Bauten, die man bewundern oder besichtigen kann.
Von Maaren und Vulkanen
Und wer Natur liebt, kommt im Gebiet der Mosel auch voll auf seine Kosten. Immerhin liegen die Maare (die kreisrunden Seen) der Vulkaneifel bei Daun nur ein kleines Stück entfernt, ebenso der Geysir in Andernach, der mit 60 Metern höchste Kaltwasser-Geysir der Welt.
Weitere Attraktionen
Auch die Lava-Dome in Mendig sind sehenswert: In der Erlebniswelt kann man einen multimedialen Vulkanausbruch erleben und erfährt viel über vulkanische Aktivitäten. Wer sich für Vulkane interessiert, sollte auch das Vulkanpark-Infozentrum in Plaidt besuchen, in dem man auf einem Stein-Xylophon spielen, das Gewicht einer Basaltbombe feststellen und erfahren kann, was ein Summstein ist.
Die Moselregion auf der Karte
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Die beste Reisezeit
Kommen kann man zu jeder Jahreszeit. Im Frühling, wenn die Obstbäume blühen und der Wein die ersten zarten Blätter bildet, im Sommer, wenn sich das Moselgebiet ein bisschen südländisch anfühlt, im Herbst, wenn der junge Wein verkostet wird und sich die Weinberge rot färben, und im Winter, wenn stimmungsvolle Weihnachtsmärkte in den wunderschönen mittelalterlichen Städten aufgebaut werden.
(Text: Silke Böttcher)