20. April 2017, 13:38 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die sechs Neuenglandstaaten sind das andere Amerika – traditionsbewusst und kultiviert! Hier sagt man Good Morning und Good Afternoon statt „Hi” und “Howdi”.
Hier trifft man sich noch zur Teatime mit Scones und Shortbread. Statt Fast Food-Barracken warten urige Hummer-Kneipen mit Picknicktischen direkt am Meer. Die Städte und Dörfer – alle tipptopp gepflegt, als sei gerade jemand mit dem Staubwedel über den Kirchturm und die schneeweißen Gartenzäune gegangen. Und dann gibt’s ja noch den „Indian Summer“, wenn die Natur im Nordosten der USA ein gigantisches Feuerwerk abbrennt und die Wälder in eine wilde Farborgie versetzt.
Mein Tipp
Mit Volldampf rauf auf den Mount Washington, den mit 1917 Metern höchsten Berg Neuenglands. Für die nur drei Meilen lange Strecke benötigt die Zahnradbahn fast eine Stunde. Kein Wunder – bei Steigungen von fast 40 Prozent! Ohne Pause muss der Heizer Kohle in den Kessel schaufeln: eine Tonne pro Fahrt! Aufgepasst: Nur die erste Bahn morgens um 8.15 Uhr wird mit einer Dampflok betrieben. Danach geht’s mit Biodiesel auf den beliebten Ausflugsort, wo angeblich das schlechteste Wetter der Welt herrschen soll (hin und zurück 64 Dollar, Stand: Juli 2013).
Im Hinterland von Maine erstreckt sich Neuenglands größte Wildnis. Eine nahezu unberührte Seenlandschaft umgeben von dichten Wäldern. Zu den schönsten Seen gehört der buchtenreiche Moosehead Lake . Eine echtes Outdoor-Paradies, das 65 Kilometer lang und bis zu 36 Kilometer breit ist. In der Dämmerung laufen einem hier jede Menge Elche vor die Kamera.
Zwischen Mitte September und Ende Oktober herrscht in den sechs Bundesstaaten Maine, Massachusetts, New Hampshire, Connecticut, Rhode Island und Vermont Ausnahmezustand. Menschen und Medien kennen dann nur ein Thema: den Indian Summer. Extra eingerichtete Hotlines geben telefonisch und gebührenfrei Auskunft, wo die Laubfärbung gerade am aufregendsten ist. Eine Top-Adresse für alle „Leaf peeper“ (Blättergucker): der Acadia Nationalpark auf Mount Desert Island im nördlichsten Bundesstaat Maine. Hier glühen die Wälder besonders intensiv. Die Wochenenden lieber meiden! Dann ist halb Amerika auf den Beinen, um das flammendrote Blättermeer zu bestaunen.
Wussten Sie, dass …
… die zerklüftete Küste Neuenglands über 9.650 Kilometer lang ist?
… Basketball und Volleyball in Massachusetts erfunden wurden?
…Rhode Island der kleinste US-Staat ist? „Little Rhody“, wie er auch genannt wird, ist gerade mal 77 Kilometer lang und 60 Kilometer breit.
… die Stadt Waterbury im US-Staat Vermont der Firmensitz von „Ben & Jerry`s“, der berühmten Eismarke, ist?
… rund 14 Millionen Menschen in den sechs Neuenglandstaaten leben?
… US-Präsident Barack Obama an der Harvard University in Boston Jura studierte?
… an der Küste Neuenglands über 150 Leuchttürme den Seefahrern den Weg weisen?
… man in den Gewässern vor Neuengland im Sommer jede Menge Wale beobachten kann, darunter viele Buckel- und Finnwale?
… es in New Hampshire über 50 überdachte Brücken gibt? Eine der schönsten ist die Saco River Bridge in Conway. Sie stammt aus dem Jahr 1890, ist rund 70 Meter lang.
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Bloß nicht
… sich nach Alkoholgenuss ans Steuer setzen. Das ist in Neuengland strikt verboten!
… ohne Adapter reisen. Die USA haben andere Steckdosen.
… an den Stränden nackt baden. Das ist verboten!
… mit irgendwelchen Pflanzen und frischen Lebensmittel in die USA einreisen.
… zu viel Stücke vom „Boston Cream Pie“ naschen. Der ist zwar mit seiner Puddingfüllung und dem dicken Schokoladenüberzug superlecker, aber geht direkt auf die Hüften…