19. April 2017, 16:13 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Im Kanton Tessin ist die Schweiz am italienischsten. Das liegt nicht nur an der italienischen Amtssprache, auch kulturell fühlen sich die Tessiner mit ihren direkten Nachbarn eng verbunden.
Klare Seen wie der Lago Maggiore oder Luganersee, in denen sich die grünen Berge spiegeln, lebhafte Städte wie Bellinzona, Locarno, Ascona oder Lugano, die sich so perfekt in die hügelige Landschaft fügen, ursprüngliche Bergdörfer, die man entlang steiler Felswände per Bimmelbahn erreicht, machen das Tessin auch seit jeher zum Sehnsuchtsort für Künstler und Denker. Ein wunderschöner, wundersamer Fleck Erde – zeitlos, abwechslungsreich und ursprünglich zugleich.
Mein Tipp
Wer glaubt, das Tessin sei rundum „nur“ beschaulich, der irrt. Eine wahrhaft atemberaubende Attraktion ist der 220 Meter hohe Verzasca-Staudamm am Lago di Vogorno. Die Talsperre ist begehbar und bietet einen schwindelerregenden Blick in die Tiefe. Wem der Höhenrausch nicht reicht, der gönnt sich einen Adrenalin-Schub der Extraklasse, einen Bungee-Sprung!
Das Zollmuseum Cantine di Gandria am Südufer des Luganersees zeigt unter anderem skurrile Objekte rund um das Thema Schmuggel.
Wussten Sie, dass …
… die spektakuläre Bungee-Jumping-Szene aus dem Bond-Film „Goldeneye“ am Verzasca-Staudamm gedreht wurde?
… im Tessin die Campione, eine italienische Exklave, liegt? Besonders beliebt und bekannt ist sie durch ihr Spielkasino.
… in der Künstlerkolonie Monte Verità in Ascona in den 1920er-Jahren neue Lebensformen ausprobiert wurden? Es bildete sich eine einflussreiche Reformbewegung. Auch der Ausdruckstanz hat hier seine Wiege.
… Nobelpreisträger Hermann Hesse über 40 Jahre im Tessin lebte und dort Weltliteratur verfasste („Der Steppenwolf“, „Siddhartha“)?
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Bloß nicht …
… in der Öffentlichkeit unnötig laut sein. Die Schweizer lieben ihre Ruhe und die meisten Touristen hier ebenfalls – kein Ort für Ballermann-Tourismus.
… erwarten, dass Sie als Ungeübter auch nur ein Wort verstehen, wenn Einheimische sich in Schwizerdütsch unterhalten. Überhaupt sind 80 Prozent der Tessiner italienische Muttersprachler, die Amtssprache ist Italienisch.
… dem Gerücht Glauben schenken, in der Schweiz sei es nicht nötig, Trinkgeld zu geben. Zwar ist offiziell das „Trinkgeld inklusive“, dennoch sind im Restaurant wie überall in Europa fünf bis zehn Prozent üblich.