6. September 2018, 17:34 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Der US-Amerikaner Jim Bishop hat etwas Unglaubliches geleistet: Innerhalb von knapp 50 Jahren baute er in Colorado ein ganzes Schloss. Warum ihm niemand dabei half und der Bau des Schlosses ihn in einen Rechtsstreit brachte.
Kleine verwinkelte Wege, keine rechten Winkel, nur Eisen und Stein: Das ist das Bishop Castle inmitten der Wet Mountains im US-Bundesstaat Colorado. Das Schloss, das rund zweieinhalb Autostunden von Denver entfernt liegt, wirkt beim ersten Anblick etwas bizarr, so, als wäre es einem Film des US-Kultregisseurs Tim Burton entsprungen.
Doch nicht nur die Form ist so besonders an diesem Schloss, sondern auch die Geschichte dahinter. Gebaut hat es nämlich der mittlerweile 74-jährige Jim Bishop – und zwar komplett alleine und allen Widrigkeiten zum Trotz. Heute ist das Bauwerk ein Touri-Magnet. Auf eine Besucherin wirkt es, wie „nicht von dieser Welt“, wie sie in einem Video auf Youtube sagt.
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Bishop kaufte Grundstück als Jugendlicher
Jim Bishop war gerade einmal 15 Jahre alt, als er seine Eltern bat, ihm ein mehr als 10.000 Quadratmeter großes Waldgrundstück in Colorado zu kaufen. Das Geld hatte er sich zuvor durch Schülerjobs wie dem Austragen von Zeitungen verdient. Da er aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht alt genug gewesen sei, um das Grundstück selbst zu erwerben, wie er auf seiner Homepage erzählt, habe sein Vater die 450 US-Dollar bezahlt.
Die Familie nutzte das Grundstück vorerst nur, um dort zu campen. Zehn Jahre vergingen und Bishop beschloss, eine kleine Hütte auf dem Grundstück zu bauen. Als er merkte, dass es ihm so viel Freude bereitete, baute er die Hütte zu einem großen Haus aus – und schließlich zu einem Schloss. Es waren seine Freunde, die ihn darauf brachten: Denn schon zu Baubeginn scherzten sie, Bishop baue sich sein eigenes Schloss. Was als Spaß begann, wurde so zu seinem Lebensinhalt. Bishop arbeitete, so viel er konnte, an seinem Bauwerk, allerdings war dies wetterbedingt meist nur während der Sommermonate möglich.
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„Amerikas größtes, physisches Ein-Mann-Projekt“
Oft kamen Wanderer und andere Urlauber an der Baustelle vorbei, fragten ihn, was er dort baue. Bishop erklärte es ihnen und fragte, ob sie Lust hätten zu helfen. Die meisten, begeistert von der Idee, stimmten zu. Wie Bishop auf seiner Homepage schreibt, kam allerdings niemand zurück, um tatsächlich mit Hand anzulegen, was schließlich der Grund dafür gewesen sein soll, dass er das Schloss ganz alleine baute. Gegenüber dem Online-Portal „roadsideamerica.com“ bezeichnete Bishop es als „Amerikas größtes, physisches Ein-Mann-Projekt“.
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Warum Bishop ein Rechtsstreit drohte
Weil er für den Bau seines Schlosses die Steine des umliegenden San Isabel National Forest genutzt haben soll, kam es zu einem jahrelangen Rechtsstreit mit der Regierung, wie „roadsideamerica.com“ weiter berichtet. Bishop soll der Meinung gewesen sein, dass diese Steine ihm gehörten, die Regierung hingegen wollte ihm die Steine pro Wagenladung in Rechnung stellen und forderte zudem Steuern. Letztendlich bekam Bishop Recht und musste die Steine nicht bezahlen.
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Wer das Schloss selbst einmal besichtigen will: Es ist durchgehend geöffnet und der Eintritt ist frei. Am Wochenende, so heißt es auf der Webseite, soll die Chance, Jim Bishop selbst bei der Arbeit zu sehen, am größten sein.