27. September 2017, 14:07 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wer sich nicht entscheiden kann, ob er eher Lust auf Disneyland, eine Geisterbahn oder ein Festival hat, der sollte nach Santa Fe reisen: Hier hat ein Künstlerkollektiv eine ehemalige Kegel-Anlage in einen verrückten Abenteuerpark verwandelt: Finanziert von „Game of Thrones“-Autor George R. R. Martin.
Für alle kunstverrückte USA-Reisende, die die Nase voll vom überteuerten New York, versmogten Los Angeles und dem verregneten Portland haben, ist Santa Fe das perfekte Ausweich-Ziel. In der komplett im Pueblo-Stil errichteten Stadt im US-Wüstenstaat New Mexico gibt es mehr als 200 Galerien, Dutzende Museen und ein riesiges Angebot von Festivals, Clubs und Bars zu entdecken. Das alles vor einer spektakulären Wüsten- und Gebirgslandschaft, in der im Sommer die Luft vor Hitze flirrt und die sich im Winter zu einem beliebten Skigebiet verwandelt. Die vielfältige Stadt zieht immer mehr berühmte Künstler aus allen Teilen des Landes an: Einer von ihnen ist der Schriftsteller und „Game of Thrones“-Erfinder George R. R. Martin. Seit der Autor in Santa Fe lebt, unterstützt er junge Künstler und ihre Projekte, wo er kann.
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So hat George R. R. Martin auch die neueste Attraktion von Santa Fe finanziert: den Meow Wolf Art Complex. Hier haben sich mehr als 135 Künstler auf einem 6 Kilometer langen Areal ausgetobt, das einst eine Kegelbahn-Anlage war. Heute ist das Gelände eine Mischung aus Abenteuerpark, Festivalgelände und Nachtclub: Herzstück der dauerhaften Installation ist das House of Eternal Return, ein zweistöckiges, viktorianisches Haus mit einer Atmosphäre wie im Science-Fiction-Film „Donnie Darko“.
Besucher müssen zwischen in Neonfarben leuchtenden Treppen, knallbunten Lichtinstallationen und musizierenden Skeletten ein düsteres Geheimnis aufdecken.
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Interaktive Galerie und Nachtclub
Außerhalb des Hauses gibt es in einem bunten Wald kleine Baumhäuser, die durch Brücken miteinander verbunden sind, eine Western-Ranch, eine Raumschiff-Zentrale und ein in Pink- und Blautönen leuchtendes Tunnelsystem. Man sieht dem fantasievoll-makaberen Ort an, dass die Künstler sich vom berühmten Burning-Man-Festival inspiriert wurden. Die Skulpturen und Kunstwerke, die sich über die 70 verschieden gestalteten Räumen verteilen, machen den Kunst-Komplex auch zu einer riesigen, interaktiven Galerie. Manch einer wird erschrecken, wenn er feststellt, dass die Wände sich bewegen: In den psychedelischen Räumen treiben sich nämlich auch Tänzer in Camouflage herum.
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Nachts wird das Areal zum Club: Rund ums Jahr treten hier DJs, Bands und Tanzgruppen auf. Der Musiksaal bietet Platz für 300 Menschen. Aufgrund der großen Hispanic-Bevölkerung in Santa Fe stehen auch jede Menge lateinamerikanische Musik und Feste wie den Dia de los Muertos (z. Dt.: Tag der Toten) oder den Cinco de Mayo (5. Mai, ein mexikanischer Feiertag) im Kalender. Performance-Kunst, Theater und Kostümbälle wechseln sich hier täglich ab.
Außerdem beherbergt Meow Wolf auch ein gemeinnütziges Zentrum, das für Kinder kostenlose Kurse in allen Kunstformen, aber auch im Nähen und Programmieren anbietet.
Egal was man unternehmen möchte: Das Zentrum bietet Erwachsenen und Kindern jede Menge Abwechslung. Man nennt New Mexico anscheinend nicht umsonst Tierra de Encanto, das „Land der Verzauberung“.