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Eine davon steht in Deutschland

5 Statuen weltweit, die jeder unsittlich berührt

Statue der Burlesque-Showgruppe in Las Vegas
Die Statue der Burlesque-Showgruppe in Las Vegas verleitet Männer wie Frauen zum Anfassen Foto: Getty Images
Morgane Llanque

20. Dezember 2017, 10:57 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Statuen sind eigentlich die Kunstwerke, die den Menschen am würdevollsten darstellen. In Bronze und Mamor gegossen, verbinden wir sie mit der Schönheit der Antike und der Eleganz der Renaissance. Die fünf Statuen, die wir hier vorstellen, wecken allerdings eher niedere Gefühle. Schuld sind die Bildhauer, die beim Gestalten gewisse Körperteile hervorgehoben haben. Und der uralte Glaube an die Liebe und das Glück.

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Julia in Verona/Julia in München

„Romeo und Julia“ ist das wohl berühmteste Theaterstück der Welt. Kein Wunder also, dass die Heldin Julia überall auf der Welt mit Statuen verewigt wurde. Das berühmteste von diesen Denkmälern steht am Schauplatz von Shakespeare Tragödie, im italienischen Verona. Das Hauptmerkmal: Die ausgeprägten Brüste. Nicht nur Männer, sondern auch hunderte Frauen jedes Alters posieren hier täglich, wie sie die rechte Brust der Julia anfassen. Der Grund für die Übergriffigkeit ist weit romantischer als man denkt: Denn wer die Brust der Julia berührt, dem soll nach einem alten Volksglauben Glück in der Liebe gewährt werden.

 Was schweinisch aussieht, ist in Wirklichkeit der Glauben an die Liebe
Was schweinisch aussieht, ist in Wirklichkeit der Glauben an die Liebe Foto: Getty Images

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Wer sich keinen Flug nach Verona leisten kann, der kann sich auch einfach in den Zug nach München setzen: Hier steht nämlich ein Ebenbild der italienischen Originalstatue. Bei der deutschen Julia ist es neben dem Anfassen der Brust zudem Sitte, einen Strauß Blumen in ihren Arm zu legen.

Statue der Julia in München
Verona schenkte der Stadt München eine eigene Julia-Statue Foto: DPA Picture Alliance

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Der Bulle an der Wallstreet

Auf der vom Bildhauer der Statue eingerichteten Webcam kann man live verfolgen, wie alle fünf Minuten jemand die überdimensionalen Cojones des Stiers anfasst. Geschäftsmänner reiben sogar ihre Aktentaschen dagegen. Touristen wie Business-Leute versprechen sich von der Berührung finanziellen Erfolg und Macht.

Der Charging Bull
Die goldenen Hoden des Wallstreet-Bullen sollen den Geldbeutel des Streichlers füllen.

Foto: daveynin/flickr CC BY 2.0

Victor Noir in Paris

Auf dem berühmten Pariser Friedhof Père Lachaise liegt neben Jim Morrison und anderen Stars auch Victor Noir begraben. Der Journalist wurde eigentlich erst dadurch berühmt, dass er von Napoleon Bonapartes Neffen erschossen wurde. Daraufhin wurde an seinem Grab eine Statue von ihm errichtet. Mit besonders großzügig viel Stein im Bereich des Unterleibs. Dadurch, dass das beste Stück von Noir so deutlich sichtbar war, wurde sein Grab schnell zum Fruchtbarkeitssymbol: Wenn Frauen einen Kinderwunsch haben, küssen sie die Lippen der Statue, reiben über die Stelle zwischen seinen Beinen und legen dann eine Blume ans Grab.

Victor Noirs Grab
Der Bereich der Statue, der Glück bringen soll, hat schon eine etwas andere Farbe angenommen Foto: Getty Images

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Durch den vielen menschlichen Kontakt hat vor allem der untere Bereich der Statue mittlerweile eine andere Farbe als der Rest. Aus diesem Grund hat die Friedhofsleitung zwischendurch versucht, das Berühren der Noirschen Genitalien zu verbieten und stellte 2004 sogar einen Zaun darum auf. Das war jedoch mit so viel Protest der Pariser verbunden, dass die Leitung den Zaun wieder abbauen musste.

Die Crazy Girls in Las Vegas

Bronzestatue der Crazy Girls
Die Statue der Burlesque-Showgruppe ist der berühmteste Glücksbringer von Las Vegas Foto: Getty Images
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Molly Malone Dublin

Die berühmteste Marktfrau von Irland ist genau so eine Fiktion wie die Julia Capulet von Shakespeare. Die Ballade „Molly Malone“, die inoffizielle Hymne der Stadt Dublin, erzählt die Geschichte einer schönen irischen Fischhändlerin, die tragisch an einem Fieber stirbt. Das Denkmal, das Molly Malone zu Ehren in Dublin an der Ecke Grafton Street/Suffolk Street errichtet wurde, ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Auch hier sind die Brüste der Dame so auffällig, dass Touristen und Einheimische sich der Statue gerne mal ein bisschen zu dreist nähern. Auch darüber gab es schon zahlreiche Beschwerden.

Statue von Molly Malone in der Grafton Street in Dublin
Die Statue von Molly Malone in der Grafton Street in Dublin Foto: Getty Images

Generell sollte man im Bewusstsein haben, dass es ein großer Unterschied ist, ob man eine Statue anfasst, weil es eine alte Tradition ist, die Glück bringen soll, oder weil man einfach nur gerne frauenverachtend posieren will. Hat man letzteres im Sinn, verletzt man damit vor allem die Einheimischen. Und das bringt sicherlich viel mehr Pech als Liebessegen.

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