9. August 2023, 13:11 Uhr | Lesezeit: 10 Minuten
Kristallklares Meer, einsame Buchten, malerische Hafenstädte und romantische Bergdörfer, dazu edle Weine und das vielleicht beste Olivenöl der Welt: Von Istrien, Kroatiens nördlichster Halbinsel, ist man sofort hingerissen. TRAVELBOOK hat sich dort umgesehen und nennt 11 Gründe, warum sich eine Reise nach Istrien lohnt.
Wenn man an Istriens Küste aus dem Auto steigt, bemerkt man ihn unmittelbar: diesen intensiven Duft, der einen einfängt und auf Anhieb verzaubert. Es riecht nach Pinienbäumen, salzigem Meerwasser und gegrilltem Fisch, und man weiß sofort: In Istrien ist man angekommen an einem der schönsten Flecken Europas.
An der Küste reihen sich idyllische Hafenstädtchen mit venezianischer Architektur, dazwischen finden sich zahlreiche Buchten, Halbinseln und Inseln, und das Hinterland wartet mit endlosen Olivenhainen, markanten Bergdörfern und malerischen Weingütern auf. Der Tourismus hat hier einen enormen Aufschwung erfahren und sein einstiges Billig-Image abgelegt. Inzwischen setzt man auf einen sanften, umweltverträglichen Qualitätstourismus – und Istrien ist zu einem Trendziel geworden.
TRAVELBOOK nennt elf gute Gründe, warum sich eine Reise dorthin lohnt:
1. Die gute Erreichbarkeit
Nur etwa sechs Autostunden ist man von München bis nach Istrien unterwegs, von Salzburg sind es nur vier. Am schnellsten ist man mit dem Flieger auf der Halbinsel: Gleich drei Flughäfen werden im Sommer von mehreren deutschen Städten aus angeflogen: Pula und Rijeka in Kroatien sowie Triest in Italien. Von Hamburg dauert die Flugzeit rund zwei Stunden, von München nur 50 Minuten. Wer nicht mit dem eigenen Auto kommt, sollte sich idealerweise vor Ort eines mieten, um die Halbinsel zu erkunden. Zwischen den Städten bestehen ansonsten aber auch Busverbindungen.
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2. Das Meer in Istrien
Mehr als 440 Kilometer lang ist die Küste Kroatiens, die Istrien umgibt. Zählt man die vielen Inseln dazu, sind es sogar 540 Kilometer. Dank ihrer zerklüfteten Struktur finden sich überall zahlreiche schöne Buchten und Halbinseln, manche davon belebt, manche einsam und perfekt für Ruhesuchende. Neben vielen felsigen Küstenabschnitten gibt es auch einige schöne Sandstrände, etwa in Rabac, Poreč, Umag oder Medulin. Beinahe fjordähnlichen Charakter weisen die tief ins Landesinnere reichenden Buchten bei Vrsar und bei Plomin auf.
Und egal an welchem Küstenabschnitt von Istrien man sich gerade befindet: Das Meerwasser der Adria ist kristallklar, und überall kann bedenkenlos gebadet werden. Zahlreiche Strände wurden von der Foundation for Enviromental Education (FEE) mit der Blauen Fahne ausgezeichnet, die unter anderem als Symbol für hohe Umweltstandards und gute Sanitäranlagen im Badestellenbereich gilt.
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3. Das Klima
Der Sommer in Istrien lässt sich gut aushalten. Vor allem an der Küste wird es mit 25 bis 30 Grad nicht zu heiß, und es weht fast immer eine leichte Brise. Das Meerwasser erwärmt sich im August auf angenehme 23 bis 24 Grad. Dazu punktet die Halbinsel mit durchschnittlich 2388 Sonnenstunden im Jahr, und selbst die Winter sind mild. Die Durchschnittstemperatur im Februar beträgt 6 Grad, die Jahresdurchschnittstemperatur 14 Grad Celsius.
4. Die Städte
Novigrad, Poreč, Vrsar, Rovinj: Die Hafenstädtchen an Istriens Westküste gehören zu den märchenhaftesten Orten Kroatiens. Die Jahrhunderte dauernde venezianische Herrschaft hat mit ihrem einzigartigen Baustil deutliche Spuren hinterlassen. Auch bedeutende und gut erhaltene Bauwerke aus der Römerzeit wie etwa das Amphitheater in Pula oder die zum UNESCO-Welterbe gehörende Euphrasius-Basilika in Poreč mit ihren Mosaiken aus dem sechsten Jahrhundert lassen sich in Istriens Städten bewundern.
Auf keinen Fall verpassen: bei einem Sundowner an der Hafenpromendade von Novigrad den Sonnenuntergang genießen und anschließend an der historischen Altstadtmauer entlang um die Halbinsel spazieren.
5. Das Essen
Klar, dass in Istrien vor allem eins auf den Tisch kommt: fangfrischer Fisch und Meeresfrüchte! Ein Insidertipp für Fischfans: Machen Sie einen Ausflug in die Bucht von Santa Marina bei Tar. Hier liegt die kleine Fischerhütte MaDaLu von Mauro und seinen Söhnen, die jeden Tag das auf den Tisch bringen, was sie am Morgen noch aus der Adria gefischt haben – Austern, Scampi, verschiedenste Muscheln, Tintenfisch und Sardellen, Brasse, Seezunge, serviert vom Meister persönlich auf großen Platten. Dazu gibt es eiskalten Weißwein und zum Nachtisch eine unglaublich leckere Schokoladeneistorte. Am besten Badesachen unter die Kleidung ziehen und zwischendurch immer mal wieder im Meer abkühlen.
Ansonsten ist die lokale Küche eine Mischung aus kroatischen, österreichischen und italienischen Einflüssen und hat in den vergangenen Jahren mehrere Sterneköche hervorgebracht. In Istrien gibt es sowohl schicke Restaurants als auch die rustikalen Konobas, so heißen in Kroatien die ländlichen Wirtshäuser. Fast immer steht auf dem Tisch eine Flasche Olivenöl, meist aus der Region, und das ist wirklich göttlich. Immerhin zählen die istrischen Olivenöle zu den besten der Welt und werden von vielen Spitzenköchen extra geordert.
Im Herbst wartet ein weiteres kulinarisches Highlight: Dann beginnt in Istrien die Trüffelsaison. Begehrt ist vor allem der weiße Trüffel. Der teuerste Speisepilz der Welt, der ab September die Gourmet-Fans auf der Halbinsel begeistert, wird großzügig über Nudeln oder Fleischgerichte gehobelt.
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6. Die Weine
Wenn von gutem Essen die Rede ist, darf natürlich eines nicht fehlen: der passende Wein dazu. Und den gibt es in Istrien praktischerweise direkt aus der Region. Nachdem die schon bei den Griechen, Römern und österreichischen Monarchen überaus geschätzten istrischen Weine in sozialistischen Zeiten zunächst einen derben Niedergang erlebten, boomt Istriens Weinszene inzwischen wieder.
Auf der Halbinsel werden einige hervorragende und sehr individuelle Weine produziert, hauptsächlich aus den Rebsorten Malvazija und Teran. Während der weiße Malvazija mit seiner fruchtigen und oft auch würzigen Note zu fast allen istrischen Gerichten passt, schmecken die charakterstarken Teran-Rotweine am besten zu rotem Fleisch.
7. Das Hinterland von Istrien
Und schon sind wir bei einem weiteren Juwel Istriens: dem wunderschönen Hinterland, wo die Weinreben auf sonnenverwöhnten Hängen wachsen und sich Olivenhaine und Weingüter abwechseln mit Bergdörfern und zypressenumsäumten Alleen.
Beinahe wähnt man sich in Istriens idyllischer Hügellandschaft in der Toskana, nur dass es auf der schönsten Halbinsel Kroatiens noch ein bisschen uriger zugeht. Wer die verschiedenen Weinsorten kennenlernen möchte, muss nur den mit „Visnka Cesta“ gekennzeichneten Weinstraßen folgen. Nach vorheriger Anmeldung bieten viele Winzer auch Verkostungen an, etwa das Weingut Franc Arman in Narduči im Norden Istriens oder, ganz im Süden, das Weingut Trapan.
8. Die Künstler
Wer das Hinterland besucht, sollte sich einen Abstecher nach Grožnjan nicht entgehen lassen. Das im 14. Jahrhundert von den Venezianern auf einem Bergrücken erbaute Städtchen war lange Zeit verwaist und wurde Mitte der 1960er-Jahre von einer Handvoll Künstlern wiederentdeckt. Nach und nach renovierten sie die alten Steinhäuser und richteten sich ihre Ateliers hier ein.
Heute ist Grožnjan ein bezaubernder 193-Einwohner-Ort mit Galerien, Kunsthandwerksläden und schnuckeligen Cafés, von deren Terrassen aus man einen weiten Blick über die Landschaft Istriens genießt.
Außer für seine Kunst ist Grožnjan auch für seine Musik bekannt: Jedes Jahr findet hier die Sommerakademie der Jeunesses Musicales statt, dann klingen klassische Töne durch die Gassen des Städtchens. Seit 15 Jahren ist Grožnjan außerdem Schauplatz des dreiwöchigen Jazzsommers. Unter freiem Himmel kann man bei einem Glas Wein dann den Saxofonisten lauschen und dabei die Sonne hinter der hügeligen Landschaft untergehen sehen.
Übrigens haben auch diverse Promis die Schönheit Istriens für sich entdeckt. Anthony Hopkins besitzt ein Haus in der Nähe von Grožnjan, und auch John Malkovich soll sich hier ein Feriendomizil zugelegt haben.
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9. Die Aktivitäten
Mountainbiken, Wandern, Reiten, Golfen, Tennis, Wassersport: In Istrien gibt es, wie eigentlich überall in Kroatien, viele Möglichkeiten, sich sportlich zu betätigen. Zum Radfahren eignet sich sowohl die flache Küstenregion, als auch das eher hügelige Hinterland. Auch für eher ungeübte Radler lohnt es sich, mit dem Fahrrad die Gegend zu erkunden. Viele Hotels bieten dafür extra Leihfahrräder an. Einige Radtouren führen an den Weingütern und Weinkellern der Region vorbei. Reitfans finden in Istrien mehrere Reiterhöfe, die Ausflüge an den Strand oder in die Natur organisieren.
Wer es weniger sportlich mag, findet in Istrien ebenfalls zahlreiche Aktivitäten. So kann man etwa an organisierten Weintouren zu den besten Winzern der Gegend teilnehmen, Ausflüge per Boot oder Schiff (sogar bis Venedig!) unternehmen oder in den Einkaufsstraßen von Rovinj, Pula oder Poreč bummeln und shoppen.
10. Die Preise
Auch wenn man längst nicht so mehr günstig nach Kroatien wie einst reist, macht sich der Unterschied bei den Preisen für Hotels, Essen und Wein doch noch in Istrien bemerkbar. Vor allem, wenn man bedenkt, dass Kroatien viel Wert auf Umweltschutz, nachhaltigen Tourismus und regionale Produkte legt. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt, und man hat tatsächlich nirgendwo das Gefühl, übers Ohr gehauen zu werden.
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Nur wenige Einwohner, aber dutzende Galerien Grožnjan – Kroatiens einzigartiges Künstlerdorf
11. Die Gastfreundschaft
Was wären all die schönen Orte und das gute Essen wert, wenn die Menschen nicht dazu passen würden? Die Istrier sind überaus gastfreundlich und aufmerksam, ohne dabei aufdringlich zu sein. Mit ihnen zu kommunizieren fällt leicht, sprechen die meisten doch gutes Englisch und erstaunlich viele auch sehr gut deutsch, was vermutlich an den vielen Touristen aus Deutschland und Österreich liegt. Wer Italienisch gelernt hat, kann sich ebenfalls problemlos mit den Einwohnern unterhalten, immerhin ist Istrien offiziell zweisprachig.
Wann ist die beste Reisezeit für Istrien?
Die Schönheit der istrischen Halbinsel genießt man am besten in der Nebensaison, wenn die Hotels, Strände und Städtchen weitaus weniger überlaufen sind als in der Ferienzeit. Denn in der Hochsaison schwillt die Zahl der Menschen in Istrien von etwa 200.000 auf mehrere Millionen an, und jeder Platz am Strand, im Restaurant oder im Café ist hart umkämpft. Die beste Reisezeit ist im Mai und Juni. Auch im Herbst, wenn die Adria-Halbinsel ganz im Zeichen der berühmten weißen Trüffel steht, die überall auf den Tisch kommen.
Die sehenswertesten Orte in Istrien im Überblick:
- Städte: Novigrad, Poreč, Vrsar, Rovinj, Pula, Grožnjan (Künstlerdorf), Motovun
- Sandstrände: Rabac, Poreč, Umag, Medulin
- Olivenölplantage Agro Millo, Baredine, 52460, Buje
- Weingüter: Weingut Franc Arman, Narduči 5, 52447, Vižinada; Weinkellerei Trapan, Giordano Dobran 63, 52204, Šišan
- Essen: MaDaLu, 52465, Novigrad
Die Reise wurde unterstützt vom Tourismusverband Istrien. Unsere Standards der Transparenz und journalistischen Unabhängigkeit finden Sie unter www.axelspringer.de/unabhaengigkeit