22. November 2017, 17:30 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Einst konnten Besucher von Disney World in Orlando, Florida, mit dem Flugzeug direkt im Freizeitpark landen. Doch seit 1972 ist der Airport mit nur einer Landebahn geschlossen. Ohnehin war er nur etwa zwei Jahre in Betrieb. Warum er schließen musste und Flugzeuge dort heute auf keinen Fall landen dürfen.
Kein Zweifel, Disney World in Orlando, Florida ist wohl der bekannteste und beliebteste Vergnügungspark auf der ganzen Welt. Unzählige Fans von Mickey Mouse und seinen Freunden besuchen ihn jedes Jahr – aber was wohl kaum jemand von ihnen weiß ist, dass das kunterbunte Märchenland sogar einmal für kurze Zeit seinen eigenen Flughafen hatte.
Noch heute gibt es den Walt Disney World Airport, auch bekannt als Lake Buena Vista Airport, und jeder kann auf Google Maps die seit Jahrzehnten ungenutzte Landebahn sowie einen nahe gelegenen See in Form eines Mickey-Mouse-Kopfes sehen. Doch was passierte mit dem Flughafen, und warum musste er nach nur etwa zwei Jahren Nutzungszeit wieder schließen?
Nur Platz für 4 Flugzeuge – und kein Hangar
Anfang der 1970er-Jahre kommt der Unternehmer Walt Disney auf die Idee, dass sein Vergnügungspark eines unbedingt brauche, um noch mehr Gäste anzulocken: einen eigenen Flughafen, der Besucher direkt von den International Airports Orlando und Tampa nach Disney World bringen würde. Und so wurde schließlich eine Landebahn ganz in der Nähe gebaut und der Betrieb aufgenommen.
Laut der Webseite „Airlinegeeks“ stand das Projekt aber von Anfang an unter keinem guten Stern: Der Walt Disney World Airport bot nur vier Flugzeugen auf einmal Platz und verfügte außerdem über keinen eigenen Hangar, der Schutz vor ungünstigem Wetter geboten hätte. Die enge Landebahn war zudem nur gut 600 Meter lang, zu kurz für große Maschinen, um den Flughafen anzusteuern.
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Bahnstrecke bedeutet das Aus für den Airport
Wie die Seite „Disney Avenue“ berichtet, wurde der Walt Disney World Airport aber dennoch angeflogen, und zwar von den regionalen Anbietern Shawnee Airlines und Executive Airlines, wobei Shawnee bis zu sechsmal täglich (außer samstags) mit Kleinflugzeugen vom Typ „De Havilland Twin Otter“ den Vergnügungspark ansteuerte. Bereits im Dezember 1972 ging die Gesellschaft aber pleite, was gleichzeitig auch das Ende des kommerziellen Flugbetriebs nach Disney World bedeutete.
Das endgültige Aus kam dann Anfang der 1980er-Jahre, als Disney den Ausbau einer Einschienenbahnstrecke in Auftrag gab, die Teile des Parks miteinander verbinden sollte – und noch dies bis heute noch tut. Das Problem: Die Schienen führten auch am Flughafen entlang und wären aufgrund ihrer erhöhten Lage bei jedem An- bzw. Abflug ein erhebliches Sicherheitsrisiko gewesen. Daher wurde jedweder Flugverkehr von und zum Walt Disney World Airport eingestellt – nicht einmal Walt Disneys Privatjet durfte noch dort landen.
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Flugverbotszone über Disney World
Heute wäre das sowieso unmöglich: Wie „Airlinegeeks“ berichtet, wurde nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 im Jahr 2003 über dem Vergnügungspark eine TFR eingerichtet, also eine Temporary Flight Restriction, zu Deutsch: vorübergehende Flugverbotszone. Aus „vorübergehend“ ist scheinbar „dauerhaft“ geworden. Die TFR gilt bis heute. Aktuelle Pläne, den Walt Disney World Airport wiederzubeleben, sind nicht bekannt. Heute wird der Vergnügungspark vor allem über die Flughäfen Orlando International Airport und Orlando Sanford International Airport bedient.
Genutzt wird der ehemalige Flughafen indes auch heute noch – allerdings nur noch als Parkplatz für Touristenbusse und Taxis.