20. September 2020, 11:06 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Haben Sie schon mal Kimchi probiert – das koreanische Nationalgericht aus Kohl, das vor Vitaminen nur so strotzt, gesund und glücklich macht? Traditionell wird der Kohl im September zubereitet und fermentiert, um sich auf die kalten Wintermonate vorzubereiten. Was hinter dem Superfood steckt und wie man den gesunden Kohl zubereitet, lesen Sie hier.
Inhalt: Wirkung | Zutaten | Zubereitung
Kohl ist cool. Und wer ihn bislang nur von Omas Sonntagsessen in Form von Sauerkraut und Grünkohl kannte oder ihn in pürierter Form morgens in einem Smoothie zu sich nimmt, sollte sich schleunigst an die koreanische Variante heranwagen – eine der leckersten. Kimchi, das ist das koreanische Superfood, Nationalgericht, Alleskönner, Vitaminbombe – und seit einiger Zeit auch hierzulande „in“.
So lecker schmeckt Kimchi
Für viele ist der Geschmack des gegorenen Chinakohls zunächst ungewöhnlich. Aber man sollte sich unbedingt trauen und ihn probieren. Denn er schmeckt, großartig sogar – wenn auch erst beim dritten, vierten oder fünften Happen. Rund 76 Millionen Süd- und Nordkoreaner können nicht irren. Kimchi gehört zu jedem Essen dazu (auch zum Frühstück) und hat die Einheimischen laut eigenen Einschätzungen schon vor so mancher Krankheit bewahrt. Es gibt Quellen, die sagen, dass jeder Koreaner im Schnitt rund 18 Kilo Kimchi jährlich isst, wobei es verschiedene Arten gibt: mit Kohl, aber auch mit Rettich oder Gurke.
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Denn mit Kimchi bezeichnet man in Korea grundsätzlich jedes Gemüse, das durch Milchsäuregärung zubereitet wird, die Verwendung von Chinakohl ist allerdings die bekannteste. Ähnlich wie das deutsche Sauerkraut ist Kimchi nichts anderes als haltbar gemachtes Gemüse, das entsteht, wenn es im eigenen Saft dicht verschlossen ohne Sauerstoff gelagert wird. Traditionell legt man in Korea den Kohl im September ein. Eine einfache und gesunde Art, sich auf den Winter vorzubereiten – und sicherzustellen, auch dann genügend Vitamine zu bekommen.
Die Wirkung von Kimchi auf den Körper
Davon stecken in Kimchi jede Menge: darunter Vitamin B und C, Folsäure, Kalium, Magnesium und Senföle. Der Mix stärkt das Immunsystem, ist gut für die Nerven, Haut, Haare und wichtig für die Blutbildung. Weil Kohl zu einem großen Teil aus Wasser besteht und nur wenige Kalorien hat, gilt er auch als Schlankmacher. Ein weitere positive Eigenschaft: Durch die Fermentierung wird das Gemüse nicht nur haltbar gemacht, es bilden sich durch die Milchsäuregärung auch Probiotika. Und die sind für eine gesunde Darmflora wichtig. Ingwer, Chili und Knoblauch wärmen von innen, und Knobi soll bekanntlich gut fürs Herz-Kreislauf-System sein.
Inzwischen gibt es das Super-Gemüse hierzulande auch in immer mehr Restaurants – als Beilage, gebraten mit Reis, und ja, sogar im Burger oder auf der Pizza. Und auch wenn es den Kohl abgepackt im Supermarkt gibt, am besten schmeckt er immer noch, wenn man ihn zu Hause selbst zubereitet.
Wie bei jedem Nationalgericht gibt es auch hier die verschiedensten Rezepte und Geheimtipps, wie, wann und wo der Kohl am besten gärt. In Korea funktioniert es angeblich so, dass eine zukünftige Ehefrau bei ihrer Schwiegermutter lernt, wie sie Kimchi nach Familienrezept herstellt. So muss sich ihr Sohn bzw. der zukünftige Ehemann nach der Hochzeit nicht umgewöhnen, isst ein Leben lang Kimchi wie bei Muttern. Na dann…
Übrigens: Kimchi ist nicht nur gesund, er macht auch glücklich – zumindest die Koreaner. Denn die sagen vor der Kamera statt „cheese“ nämlich: Kimchiiiii.
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Kimchi selbst gemacht – das Rezept
Ganz ohne Schwiegermutter, dafür mit einem tollen Step-by-Step-Rezept, gelingt Ihr erstes Kimchi bestimmt. Hier das original koreanische Rezept übersetzt, und in leicht abgewandelter Form:
Zutaten
- 1 kg Chinakohl
- 2 TL Salz
- 2 Knoblauchzehen, gehackt
- 1 ca. daumengroßes Stück Ingwer, gehackt
- 1/2 TL Zucker
- 2 EL Fischsoße
- 2 EL Chilli-Flocken
- 1 Bund Frühlingszwiebeln, in Stücke geschnitten
- 1 kleine Zwiebel, in Stücke geschnitten
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Zubereitung
1. Den Kohl teilen und den Strunk entfernen. Anschließend in circa ein Zentimeter große Stücke schneiden. Zusammen mit dem Salz in eine Schüssel geben, verrühren und für etwa eine Stunde ruhen lassen. Danach den Kohl gründlich waschen und zum Abtropfen in ein Sieb geben.
2. Knoblauch, Ingwer, Zucker, Fischsoße und Chili in einer Schüssel mischen. Dann mit den Frühlingszwiebeln und den Zwiebeln zum Kohl hinzugeben und mit den Händen (am besten mit Handschuhen) kräftig mischen, sodass alles mit der Paste bedeckt ist.
3. Den Kohl in ein Einmachglas geben – besser gesagt: stopfen –, sodass das Glas ganz dicht gefüllt ist. Das Glas etwa drei bis fünf Tage bei Zimmertemperatur stehen lassen. Wenn der Fermentierungsprozess abgeschlossen ist, kann das Kimchi gegessen werden. Im Kühlschrank hält es sich für einige Wochen.