6. Dezember 2016, 11:46 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Das Newsham Park Hospital in Liverpool war zunächst ein Waisenhaus und später ein Krankenhaus, in dem schaurige Dinge vor sich gegangen sein sollen. Heute ist es verlassen. Doch das heißt nicht, dass seitdem Ruhe in das altehrwürdige Haus eingekehrt ist, ganz im Gegenteil: Untote sollen hier in Unwesen treiben – und sind sogar auf Fotos aufgetaucht.
Es ist Ende des 19. Jahrhunderts: Das Newsham Park Hospital wird als Waisenhaus für die Kinder von verunglückten britischen Seemännern eröffnet. Was zunächst klein begann, entwickelte sich aufgrund der zwei Weltkriege leider zu einer größeren Einrichtung. Während des Ersten Weltkrieges sollen hier schon fast 1000 Waisenkinder gelebt haben – und das unter teils erschütternden Umständen.
Kleiner Junge bei Strafe gestorben
Wie der britische Tour-Anbieter „Haunted Rooms“ schreibt, soll es in der oberen Etage einen Geschirrschrank gegeben haben, in dem Kinder als Strafe für mehrere Stunden eingeschlossen wurden. Ein kleiner Junge soll währenddessen gestorben sein. Sein Geist schwirrt angeblich noch heute im Haus umher und macht Schranktüren immer wieder auf und zu.
Später wurde das Heim geschlossen und 1951 als (psychiatrisches) Krankenhaus wiedereröffnet. 1988 wurde auch diese Einrichtung geschlossen, seitdem steht das Haus leer und ist verlassen. Die Grusel-Geschichten, die sich um das schon von außen düster aussehende Backstein-Haus ranken, sind geblieben. Genauso wie einige Einrichtungsgegenstände, Betten etwa, oder auch Rollstühle im Flur. Die Farbe ist von den Wänden abgeblättert, die Türklinken sind teilweise rostig.
Untoter auf Foto aufgetaucht?
Außer dem Geist des kleinen Jungen sollen auch andere Erscheinungen in dem ehemaligen Krankenhaus gesichtet worden und sogar auf Fotos aufgetaucht sein.
So (angeblich) passiert bei einer Geisterjagd-Tour, die der Veranstalter „Haunted Happening“ anbietet, und die Grusel-Fans sechs (!) Stunden lang durch das ehemalige Krankenhaus und Waisenhaus führte. „Es ist ein unterhaltsames, aber manchmal auch Furcht einflößendes Ereignis für alle, die teilnehmen“, so heißt es auf der Webseite.
Gruppenleiter Phil Barron soll bei einer dieser Touren – wie so oft – ein Foto der Teilnehmer gemacht haben. Das Bild wurde anschließend in sozialen Netzwerken hochgeladen, ohne dass es ihm bis dahin auffiel, dass sich „Jemand“ auf das Foto geschmuggelt hatte. Erst durch zahlreiche Kommentare, die auf die Zombie-ähnliche Gestalt auf dem Foto hinwiesen, wurde ihm klar, was passiert war. Natürlich könnte man nun behaupten, die Aufnahme sei gefälscht, schließlich verdient der Tour-Anbieter genau damit sein Geld: mit dem Grusel um vermeintliche Geistererscheinungen. Gegenüber „Daily Mail Online“ wies Phil Barron jeden Vorwurf von sich, dass das Foto nachträglich manipuliert worden sei, lediglich heller hätte er es gemacht, da es sehr dunkel war. Natürlich kann es sich einfach auch nur um eine Verzerrung durch die Kamera handeln, was „Haunted Happening“ sehr gelegen kommt.
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Gläserrücken, Klopfen, Schatten
PR-tauglich erzählt Barron laut „Daily Mail“ weiter: „Ich habe Schatten gesehen, die um Leute herumgegangen sind, ein Glas, das sich auf einem Hexenbrett bewegt hat, ich habe Klopfen und Schläge gehört, die wirklich laut sind, wenn keine Menschen da sind.“ Was es aber mit der Zombie-ähnlichen Gestalt auf dem Foto auf sich hat, das will Barron selbst nicht wissen – „aber ich bin sehr daran interessiert, es herauszufinden“.
Doch wie auch immer man zu den vermeintlichen Spukgeschichten steht: Unheimlich ist das Newsham Park Hospital allemal, vor allem, wenn man seine Vergangenheit kennt. Und Besucher scheinen nicht enttäuscht zu werden: Die Touren bei verschiedenen Veranstaltern sind dermaßen beliebt, dass sie oft wochenlang im Voraus ausgebucht sind.