8. Dezember 2016, 14:06 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
In China soll ein spektakuläres neues Resort gebaut werden. In seinem Mittelpunkt wird die Attraktion „New Titanic“ stehen – ein originalgetreuer Nachbau des legendären Luxusdampfers. Doch damit nicht genug: Auch der Untergang des Schiffes soll für die Gäste simuliert werden.
Dass in China so manche Kopie entsteht, ist an sich nichts Ungewöhnliches. Nun wird nicht nur ein Gigant wie die Titanic originalgetreu nachgebaut, auch die Katastrophe soll nachgestellt werden – Kollisionssimulation inklusive. „New Titanic“ soll die Attraktion heißen und den Besuchern einen realistischen Eindruck des Untergangs vermitteln, wie unter anderem das englische Nachrichtenportal BBC berichtet.
Das legendäre Passagierschiff war 1912 in Southampton in See gestochen. Doch auf ihrer Jungfernfahrt kollidierte der als unsinkbar geltende Dampfer mit einem Eisberg und versank wenige Stunden später im Atlantik. Mehr als 1.500 Menschen ließen bei dem Unglück ihr Leben.
Neues spektakuläres Resort eröffnet in China
Mehr als ein Jahrhundert später soll ein Nachbau des Schiffes die Hauptattraktion in einem brandneuen Freizeitpark in der chinesischen Provinz Sichuan werden. Der Park Seven Star International Cultural Tourism Resort soll Chinas erstes internationales Tourismus- und Urlaubs-Resort werden und verspricht großes: „Das Projekt beinhaltete Hollywood-Design, die weltbeste digitale Technologie und romantische mediterrane Elemente, um ein auf High-Tech basierenden kulturelles Tourismuserlebnis zu garantieren.“
Inmitten dieses Parks soll der detailsgetreue Nachbau des vermeintlich unsinkbaren Schiffs stehen, der auch als Hotel dienen wird. Die Besucher sollen sich darin in das Jahr 1912 zurückversetzt fühlen. Viele Räume, wie das Theater, der Schwimmraum, die Erste-Klasse-Kabinen und der aus der James-Cameron-Verfilmung bekannte Ballraum wurden so realistisch wie möglich nachgebaut, um das Erlebnis einer Zeitreise gleichzumachen. Der Showdown: die simulierte Kollision mit dem Eisberg.
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Der fast 270 Meter lange Nachbau eines der bekanntesten Schiffe der Welt soll insgesamt um die 145 Millionen US-Dollar kosten. „Wir versuchen, so nah wie möglich an das Original heranzukommen. Wir bauen nicht jedes Zimmer nach, aber die Außenhaut des Schiffs und die Außenbereiche werden ziemlich originalgetreu aussehen“, äußert sich Hollywood-Szenenbildner Curtis Schnell, der dem „New Titanic“-Team als Design-Experte zur Seite steht, laut der Nachrichtenagentur Reuters. Es werde auch Innenräume geben, durch die man Führungen machen könne. Der Nachbau soll gegen Ende 2017 fertig sein.
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Baupläne des Schiffes sind in der ganzen Welt verteilt
An die Baupläne für die Titanic zu gelangen, war nicht leicht. Sie hatten sich im Laufe der Jahrzehnte in der Welt verteilt und liegen teilweise bei privaten Sammlern. „Wir haben viele Jahre lang damit verbracht, die Pläne vom Schiff aus allen Teilen der Welt zusammenzutragen – und wir haben es geschafft, die meisten zu bekommen“, so Su Shaojun von Qixing Energy, die das Projekt finanziert, zu „China Daily“.
Der Bau der „New Titanic“ stößt aber nicht bei allen auf Begeisterung. Manche kritisieren, dass eine Katastrophe, die so vielen Menschen das Leben kostete, nicht als spektakuläre Touristattraktion herhalten dürfe. Curtis Schnell jedoch meint, die Firma Seven Star, die das Projekt umsetzt, habe sich das „auf sehr respektvolle Weise“ ins Konzept integriert. Ob das wirklich möglich ist?