18. Oktober 2017, 17:30 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Viele Orte dieser Welt kennen wir gut – ohne jemals dort gewesen zu sein. Wir haben sie in Filmen gesehen, malerische Kulissen, in denen wir zusammen mit den Helden gelebt, geliebt und gelitten haben. Was wurde aus den Drehorten berühmter Filme und Serien? Heute: „Fantasy Island“ – die Kultserie aus den 70ern.
Es fing immer gleich an: In wackligen Szenen überquert ein kleines Flugzeug eine wunderschöne Insel, vorbei an bewaldeten Hängen, Wasserfällen und Palmen geht es im Sinkflug in Richtung Strand. Erwartungsvoll blickt ein gutaussehender grauhaariger Herr in den Himmel, während ein kleinwüchsiger Asiate im Turm eines viktorianischen Hauses die Ankunftsglocke läutet. Dann landet das Wasserflugzeug in der Bucht des Hotels – die neuen Gäste sind da!
Die Eröffnungsszene aus „Fantasy Island“ ist legendär. Millionen verfolgten in den 70er- und 80er-Jahren die Kultserie um den mysteriösen Millionär Mister Roarke, der zusammen mit seinem gewieften Assistenten Tattoo auf einer tropischen Insel Feriengäste empfängt, um ihnen fantastische Lebensträume zu erfüllen.
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Hier sehen Sie den berühmten Vorspann von „Fantasy Island“:
Wo liegt Fantasy Island?
Genauso geheimnisvoll wie das Agieren des Mister Roarke bleibt der Ort des Geschehens. Irgendwo im Pazifik liegt die tropische Trauminsel, mehr erfährt der Zuschauer nicht.
Treffender hätten die Macher der Serie den fantasievollen Namen jedenfalls nicht aussuchen können: Fantasy Island gibt es gar nicht! Vielmehr ist es den Produzenten mit der Auswahl der Drehorte und einer geschickten Montage gelungen, die perfekte Illusion einer Insel zu erschaffen.
Keine Frage: Die Szenen aus dem Vorspann sind auf einer Insel gedreht. Oder besser gesagt: auf zwei Inseln. Die Luftaufnahmen zeigen die zu Französisch-Polynesien gehörende Vulkaninsel Moorea mit ihrem bergigen Profil. Die anschließend eingeblendeten Wasserfälle befinden sich mehrere tausend Kilometer in Richtung Norden– auf Hawaii.
Und das wunderschöne Turmhaus im viktorianischen Stil, in dem der Millionär seine Gäste empfängt? Das steht auf keiner Insel, sondern auf dem Festland, mitten in Kalifornien. Queen Ann Cottage heißt das 1885 erbaute Gebäude und gehört zum Los Angeles County Arboretum & Botanic Garden in der Kleinstadt Arcadia.
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Wasserflugzeug im Teich
Das Haus mit dem parkähnlichen Gelände drumherum eignete sich insofern perfekt als Drehort für „Fantasy Island“, als dass es hier eine Menge exotischer Pflanzen und sogar einen Wasserfall gibt. Direkt hinter dem Cottage gibt es außerdem einen Teich, welcher – kein Scherz – den Zuschauern in der Serie als Meer verkauft wird. Es handelt sich um eben jene „Bucht“, in der Folge für Folge das Wasserflugzeug mit den neuen Feriengästen landet.
Zwischen 1977 und 1984 sind 151 Folgen der Original-Serie mit Ricardo Montalban und Hervé Villechaize in den Hauptrollen entstanden. Die Serie wurde viermal für den Emmy nominiert und war so erfolgreich, dass zahlreiche Stars aus dem US-Film- und Fernsehgeschäft als Gaststars in der Serie auftreten wollten. Die Nachfolgeserie, die ab 1998 gedreht wurde, kam an den Erfolg des Originals aber nicht heran und wurde nach nur 13 Folgen eingestellt.