21. April 2016, 13:02 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Tom Tykwer (50) kommt durch seinen Beruf als Filmproduzent, Regisseur und Drehbuchautor (u. a. „Lola rennt“) viel herum. Gerade erste drehte er mit Schauspieler Tom Hanks (59) den Blockbuster „Ein Hologramm für den König“ (2016) in Marokko – anscheinend der perfekte Ort, um Gelassenheit zu lernen. Warum das so ist.
Tom Tykwers aktuelles Leinwand-Drama basiert auf dem Roman „Ein Hologramm für den König“ von US-Buchautor Dave Eggers (46, „The Circle“). Es geht um den 54-Jährigen Alan Clay (Tom Hanks), der in Saudi-Arabien König Abdullah mit innovativer Hologramm-Kommunikationstechnologie beliefern soll – dieser lässt sich jedoch nicht greifen. Clay merkt, dass er sich im saudi-arabischen Chaos besser nicht auf vermeintliche Absprachen oder Verbindlichkeiten verlassen sollte. Bald hinterlässt die leicht chaotische Kultur des Landes auch bei Filmfigur Clay, einem früher durchstrukturierten Geschäftsmann, ihre Spuren.
Gedreht wurde der Film allerdings nicht in Saudi-Arabien, sondern Marokko. TRAVELBOOK fragte bei Tom Tykwer nach, welche Spuren das nordafrikanische Land, das er erstmals besuchen durfte, bei ihm hinterlassen hat.
Weg von deutscher Effizienz!
„Die Marokkaner sind ein sozial sehr kompetentes Volk, ungeheuer integrativ und freundlich“, schwärmt Tykwer. Das schlage sich natürlich auch auf den beruflichen Alltag nieder. Während der Dreharbeiten habe er „unglaublich offene, neugierige, hilfsbereite Menschen“ getroffen.
Als positiv empfand er „die spielerische Art, Geschäfte zu machen“ sowie „das geplante Chaos, in dem organisiert wird“ – auch wenn es speziell für Deutsche eine gewisse Umstellung bedeuten kann. „Man muss sich auf einen anderen Rhythmus einlassen, was sehr befreiend wirkt“, so Tykwer zu TRAVELBOOK, „weg von deutscher Effizienz hin zu einem eher suchenden und sich treiben lassenden Arbeits- und Lebensstil.“
Er selbst hatte vor seiner Reise erwartet, dass er „fremder“ fühlen würde, doch: „Dem war nicht so.“
Diese Plätze müssen Urlauber gesehen haben
Als Ziel für eine Reise kann der Filmemacher Marokko „unbedingt“ empfehlen – und hebt besonders zwei Städte hervor: Casablanca und Rabat. Erstere sei „sehr wild und gelegentlich rau, aber toll und abenteuerlich“ – und die Souks, die traditionellen Märkte für kunsthandwerkliche Artikel, seien ein absolutes Must-see. Rabat sei friedlicher und stiller und biete eine beeindruckende Architektur.
Und natürlich gehört ist auch die Sahara ein Muss – „ein fantastischer Ort mit verrückten, netten Leuten“, so der Filmemacher.
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Tom Tykwers Lieblingsorte in Berlin
Was seine Lieblingsorte in seiner Wahlheimat Berlin angeht, ist der gebürtige Wuppertaler etwas zurückhaltender. „Geheimtipps behält man für sich“, so Tykwer – doch einen verrät er TRAVELBOOK dann doch: das IL KINO, ein kleines Arthouse-Kino in der Nansenstraße in Neukölln. Das habe nicht nur ein „fantastisches Programm“, sondern auch ein gutes Café, in dem man auch etwas essen könne. Und nebenan wartet gleich der nächste Tipp: „Ein richtig tolles Restaurant namens Nansen.“