3. August 2018, 11:37 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Die japanische Stadt Aogashima ist weltweit wohl einzigartig, denn sie liegt auf einer Insel, mitten im Krater eines noch immer aktiven Vulkans. Das letzte Mal als dieser ausbrach, starb etwa die Hälfte der Einwohner – heute wird mit der Thermalwärme eine Sauna betrieben und: Essen gekocht.
Stellen Sie sich vor, Sie würden in einer Stadt wohnen, die innerhalb eines aktiven Vulkans liegt. Genau das tun die Bewohner des japanischen Orts Aogashima, der auf der gleichnamigen Insel knapp 360 Kilometer entfernt von der Hauptstadt Tokio liegt. Doch der Vulkan ist nicht etwa erloschen, sondern noch immer aktiv. Vor gut 230 Jahren, genauer gesagt: in den 80er-Jahren des 18. Jahrhunderts, brach er zuletzt aus, etwa die Hälfte der Inselbevölkerung starb damals bei der Katastrophe.
Aogashima ist laut der Webseite „Smithonian“ nur einer von insgesamt 110 aktiven Vulkanen in Japan, und obwohl die Gefahr eines Ausbruchs gegeben ist, harren heute auf der Insel noch an die 200 Einwohner aus. Aber so ungemütlich, wie man vermuten würde, klingt das Inselleben gar nicht einmal. So gibt es dort zum Beispiel eine große Gemeinschaftssauna, die mit der Geothermalwärme des Vulkans beheizt wird.
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In den heißen Quellen kann Essen gekocht werden
Aufgrund dieses Phänomens sind auch Heizung und Warmwasser auf der Insel kostenlos, und in den heißen Dampfquellen kann sogar Essen gekocht werden, wie einem Artikel der „Daily Mail“ zu entnehmen ist. Touristen können auf Aogashima schwimmen, wandern – und fischen, um nur drei der Lieblingsaktivitäten der Inselbewohner zu nennen.
Kaum zu glauben: Obwohl die Insel gerade einmal knapp sechs Quadratkilometer groß ist, bewegen sich die Bewohner hier lieber mit dem Auto als mit dem Rad fort. Einer der Gründe dafür ist, dass auf Aogashima stets starke Winde wehen. Sogar eine Autowerkstatt hat die Insel, ein paar Einkaufsläden und auch eine eigene Distillerie für Shochu, den japanischen National-Schnaps.
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Wer Aogashima besuchen will, erreicht die Insel per Fähre oder mit einem Helikopter von der nahegelegenen Insel Hachijo-jima, natürlich auf eigene Gefahr – doch die Japanische Agentur für Meteorologie habe laut „Smithonian“ seit neun Jahren nun keine Ausbruchswarnung mehr für Aogashima herausgegeben. Die Fähre kostet umgerechnet etwa 12 Euro.