2. Januar 2019, 18:13 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
600 Jahre ruhte er, 1991 brach der philippinische Vulkan Pinatubo dann plötzlich aus, tötete 800 Menschen – und sorgte weltweit für einen Temperaturabfall. Wie sieht es heute am Krater aus? Antwort: Er ist zum Ausflugsziel mutiger Wanderer geworden.
Bei Sonnenaufgang kämpft sich der Geländewagen durch das hügelige Terrain, unter seinem Gewicht knirschen die Steine. Eine Staubschicht hüllt die Insassen des Jeeps ein, die Augen tränen vom aufgewirbelten Dreck. Die 24 Kilometer lange Fahrt ist der Beginn eines Tagesausflugs zum Krater des Pinatubo. Der Vulkan auf der Insel Luzon ist einer der aktiven Feuerberge der Philippinen. Bei ihm kam es 1991 zu einem der heftigsten Ausbrüche des 20. Jahrhunderts.
Der Pinatubo schleuderte eine kilometerlange Aschesäule in die Stratosphäre. Die gigantische Wolke umkreiste den Erdball und erzeugte laut Wissenschaftlern einen Temperaturabfall von 0,5 Grad Celsius. Herabstürzende Asche und Felsbrocken verwandelten Ackerflächen, Wälder und Dörfer in Ödland.
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Im Vulkan schlummern weitere Gefahren
Die Fahrt führt zunächst durch ein ehemaliges Gelände der Armee, das vom Pinatubo-Schutt in eine kahle Fläche verwandelt wurde. Kleine Bäche und Flüsse durchbrechen die weite Landschaft, die auf beiden Seiten von zackigen, teils bewachsenen Erhebungen eingefasst wird. Was wie echte Berge aussieht, ist in Wahrheit Vulkanschutt aus dem Bauch des Pinatubo.
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Die Landschaft ist eine gleichermaßen fantastische wie schreckliche Erinnerung an die Zerstörung, die der Pinatubo im Juni 1991 hinterließ. 600 Jahre hatte er bis dahin geruht. Dann zerstörte seine Eruption Städte und Dörfer und tötete mehr als 800 Menschen. Laut Tourguides schlummern auch weiter Gefahren im Vulkan. Aber die Ausflüge auf den Krater, die seit 1996 angeboten werden, bescherten den Einwohnern, die vom Ausbruch vertrieben wurden, ein gutes Einkommen.
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Im Kratersee ist Schwimmen verboten
Die Menschen wollen, dass die Touristen weiter kommen, also treffen sie Vorkehrungen, damit sie sicher sind. Alle Führer müssen einen Erste-Hilfe-Kasten zu den Aufstiegen mitnehmen, und keine Touren werden erlaubt, wenn es auch nur die geringste Aussicht auf Regen gibt. Schwimmen im Kratersee ist auch verboten worden.
Wandergruppen bahnen sich im Gänsemarsch den Weg durch Sand und Gesteinsbrocken. Entlang des Weges türmen sich Wände von Asche, gehärtet durch Wind und Wetter. Bäche von schwefelhaltigem Wasser färben Steine gelb, rot und schwarz. Das ist noch eine leichte Wanderung.
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Das Wasser im Kratersee ist schwefelhaltig
Ganz am Ende verengt sich der Weg und verwandelt sich in eine felsige Neigung in wildem Blätterwerk. Ein scharfer Rechtsschwenk auf feuchten, mit Moos bewachsenen Steinen ist die letzte Hürde, bevor eine kühle Brise die Kletterer auf dem Gipfel begrüßt.
Unterhalb einer steilen Zementtreppe ist der Krater mit Wasser gefüllt. Der im Durchmesser rund zwei Kilometer weite See entstand, als sich Regenwasser in der Caldera sammelte. Das Wasser ist schwefelhaltig – und der Seeblick atemberaubend.