24. Oktober 2017, 11:58 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Farbenfroh ist diese Attraktion, keimfrei eher weniger: die „Gum Wall“ (z. Dt.: Kaugummi-Wand) in Seattle im US-Bundesstaat Washington. Aneinander, aufeinander, nebeneinander, ineinander klebt die bunte Masse und schafft vor allem eines: Besucher anzuziehen. Das Kaugummi gilt als Attraktion und lockt tatsächlich täglich Touristen aus aller Welt an. Sie wollen sich nicht nur selbst mit ihrem Kaugummi dort verewigen, sondern auch ein Selfie vor dem klebrigen Hintergrund. Der ein oder andere Speichelfaden könnte sich dabei mit aufs Bild schleichen.
Kaugummi als Publikumsmagnet – ein Phänomen in Seattle. Und die Wand, die sich im zentralen Marktviertel der Stadt neben einem Theater befindet, wächst und wächst. Nicht nur, dass die Menschen die womöglich ekligste Sehenswürdigkeit der Welt live bestaunen und fotografieren möchten, viele wollen auch einen persönlichen Beitrag dazu beisteuern. Kaugummi ausgespuckt und ab an die Wand damit.
130 Stunden Reinigung
Wie konnte es nur dazu kommen? Die Legende besagt, dass gelangweilte Theater-Besucher beim Warten in der Schlange ihre Kaugummis einfach an die Wand klebten – schon in den 90er-Jahren. Das berichtet das australische Nachrichtenportal „news.com.au“.
Schnell wurde die Wand immer größer, dicker und ekliger, immer mehr von der klebrigen, bunten Masse verzierte das Mauerwerk. 2015 machten sich dann ein paar Reinigungskräfte ans Werk und entfernten das Kaugummi. Unglaubliche 130 Stunden – das sind mehr als fünf Tage rund um die Uhr – dauerte es nach Angaben der Internetseite, bis die Wand wieder sauber war. Mehr als eine Tonne der Süßigkeit wurde entfernt, 94 volle Eimer.
Allerdings dauerte es nicht allzu lange, bis die ersten die leere Hauswand wieder beklebten. Mittlerweile befinden sich ganze Kunstwerke aus Kaugummi hier.
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Noch mehr klebrige Kunstwerke
Wer sich solche Kaugummi-Kunst anschauen möchte, muss aber nicht unbedingt nach Seattle reisen. Auch in anderen Städten ist diese „Sehenswürdigkeit“ schon aufgetaucht: In Verona, Italien, zum Beispiel. Dort werden kleine Zettel am Romeo-und-Julia-Denkmal angeklebt – manchmal eben auch mit Kaugummi. Außerdem gibt es in der Stadt San Luis Obispo in Kalifornien eine sogenannte Kaugummi-Gasse. Die „Bubblegum Alley“ ist mehr als 20 Meter lang und 4,5 Meter hoch.