20. Oktober 2022, 10:13 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ende 2015 mussten sich Fans der beliebten ZDF-Reihe „Das Traumschiff“ von der „MS Deutschland“ als Kulisse verabschieden. Aber was wurde seitdem aus dem Kreuzer? Und was aus der „MS Berlin“, die noch davor von 1986 bis 1998 als „Traumschiff“ diente?
Ihren ersten TV-Auftritt hatte die „MS Deutschland“ in der 34. Folge, die am 2. Weihnachtsfeiertag des Jahres 1999 ausgestrahlt wurde. Das Reiseziel damals: Tahiti. Danach folgten 39 weitere Episoden. In der ganzen Welt war die „MS Deutschland“ als „Traumschiff“ unterwegs, war Kulisse für unzählige Romanzen, Trennungen und Serientode. Am 1. Januar 2015 sahen die ZDF-Zuschauer ihr lange vertrautes „Traumschiff“ dann zum letzten Mal in See stechen. Der Grund: Die „MS Deutschland“ war pleite, Reederei und Betreibergesellschaft hatten Insolvenz angemeldet.
Als neue Kulisse für die ZDF-Serie dient seitdem die „MS Amadea“ des Reiseveranstalters Phoenix Reisen. Seit Anfang 2022 wird außerdem die ebenfalls zu Phoenix gehörende „MS Artania“ als weiterer Drehort für „Das Traumschiff“ genutzt.
Aber was wurde eigentlich aus der „MS Deutschland“, die bislang so lange wie kein anderes Schiff vor ihr über die TV-Bildschirme flimmerte? Und was aus dem Vorgängerschiff „MS Berlin“? TRAVELBOOK hat alle Infos.
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„MS Deutschland“ für nur 18,5 Mio. Euro verkauft
Zunächst sah es düster aus für die Zukunft des einstigen „Traumschiffs“: Nachdem die zuständige Reederei Peter Deilmann und der vorherige Eigentümer Ende Oktober 2014 Insolvenz hatten anmelden müssen, fand sich zunächst kein Käufer. Laut einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ hieß es seitens der Gläubiger schon, dass selbst eine Überführung des Schiffs zum Abwracken nach Indien zu teuer sei.
Schließlich fand sich aber doch noch ein neuer Eigentümer: Die US-Firma Absolute Nevada LCC kaufte die „MS Deutschland“ für 21 Millionen Dollar (umgerechnet rund 18,5 Millionen Euro).
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Im Winter Semesterschiff
Zunächst charterte der Bremer Kreuzfahrtveranstalter Plantours die „MS Deutschland“ noch für fünf Kreuzfahrten, dann wurde das Schiff umgebaut und der Käufer übernahm selbst die Geschäfte. Unter dem neuen Namen „World Odyssey“ stach der Kreuzer seit Herbst 2015 immer über die Wintermonate für den US-Veranstalter „Semester at Seas“ mit 600 Studenten an Bord in See.
Im Sommer wieder „MS Deutschland“
Seit 2016 fährt die „MS Deutschland“ immer in den Sommermonaten für die Flotte von Phoenix Reisen – einem Bonner Reiseveranstalter, der auch das neue „Traumschiff“, die „MS Amadea“ betreibt. „Wir haben den Markt immer im Auge und dachten uns damals, das Schiff könnte gut zu uns passen“, sagte ein Sprecher von Phoenix Reisen auf Nachfrage von TRAVELBOOK.
Das „schwimmende Grandhotel“, wie die Reederei die „MS Deutschland“ auf seiner Webseite bewirbt, befindet sich derzeit laut Standort-Anzeige auf der Phoenix-Webseite im kroatischen Dubrovnik (Stand: 19. Oktober 2022). Die nächste Fahrt des einstigen „Traumschiffs“ wird als Jubiläumsreise „25 Jahre MS Deutschland“ im April 2023 rund um Dänemark stattfinden.
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Und was wurde aus dem Traumschiff „MS Berlin“?
Die „MS Berlin“ wurde 1980 gebaut und war von 1986 bis 1998 als „Das Traumschiff“ in der gleichnamigen ZDF-Fernsehserie unterwegs. 2020 wechselte die „MS Berlin“ den Besitzer und soll nun zu einer „Mega-Jacht“ umgebaut werden. Die zu Royalton Investment gehörende Dreamliner Cruises plant dafür einen Komplettumbau. Der neue Name der „Berlin“ lautet der Webseite „Ships at Sea“ zufolge nun „Dream Goddess“.