19. Juli 2019, 15:10 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Eins vorweg: Dieser Artikel soll kein Plädoyer dafür sein, nicht mehr zu verreisen und die Welt zu entdecken. Vielmehr wollen wir ein paar gute Gründe dafür liefern, ab und zu auch mal einen Urlaub zu Hause zu verbringen – denn das ist, glaubt man Wissenschaftlern, sogar erholsamer als die Reise in die Ferne. Und bietet auch sonst so einige Vorteile.
Urlaub auf Balkonien: Was für viele langweilig klingt, könnte zur schönsten Zeit des Jahres werden und jede Fernreise toppen. Nicht nur, weil man endlich mal die eigene Stadt und Umgebung erkunden kann, sondern auch, weil man sich zu Hause besser erholt. Hier kommen ein paar handfeste Argumente dafür:
1. Man erspart sich im Vorfeld Stress
Einen Urlaub planen, Flüge heraussuchen, Hotel oder Ferienwohnung finden: Für all das muss man schon im Vorfeld viel Zeit und oft auch Nerven investieren. Wer einfach zu Hause bleibt, erspart sich diesen Stress und kann die Zeit anders nutzen. Zum Schlafen oder Chillen zum Beispiel.
2. Die Anreise fällt weg
Eine lange Autofahrt oder einen mehrstündigen Flug überstehen, bedeutet für den Körper Stress, insbesondere, wenn man früh aufstehen muss. Wer eine Fernreise unternimmt, muss zudem mit Jetlag rechnen, und der entfällt logischerweise, wenn man den Urlaub zu Hause verbringt.
3. Man hat alles da
Im Urlaub vermisst man immer irgendwas, das man nicht mitnehmen konnte oder vergessen hat: das eigene Kissen, ein spezielles Paar Schuhe, die Creme, die man hier nirgends bekommt – zu Hause hat man all seine Sachen um sich, und wenn man etwas Bestimmtes braucht, weiß man auch ganz genau, in welchem Geschäft man es bekommt, ganz stressfrei.
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4. Zu hause schläft man besser
Es lässt sich nicht leugnen: Das eigene Bett ist meist am bequemsten, und im Vorfeld weiß man selten, welche Art von Bett/Kopfkissen/Matratze am Urlaubsort auf einen warten. Dass man, vor allem in der ersten Nacht, in einer fremden Umgebung schlechter schläft, ist sogar wissenschaftlich belegt: US-Forscher der Brown University in Providence fanden heraus, dass in einer ungewohnten Umgebung bestimmte Teile des Gehirns aktiv bleiben, um auf drohende Gefahren schneller reagieren zu können. Diese speziell der linken Hirnhälfte zugeordneten Areale liegen quasi auf der Lauer – was das Ein- und Durchschlafen nicht gerade fördert.
5. Man kann ausschlafen!
Der Schlaf ist ohnehin so ein Punkt: Die wenigsten Hotels bieten Frühstück für Langschläfer an und lassen spätestens um 11 Uhr das Frühstücksbuffet wieder abräumen. Zu Hause dagegen kann man schlafen, so lange man will – und selbst wenn der Kaffee alle sein sollte, bieten inzwischen viele Cafés Frühstück bis 15 Uhr oder länger. Und dann ist ausgerechnet noch der letzte Urlaubstag der Tag, an dem man sich den Wecker besonders früh stellen muss – weil man in den meisten Unterkünften bis 10 Uhr ausgecheckt haben muss.
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6. Man unternimmt nicht zu viel
Im Urlaub verspürt man immer einen gewissen Druck, möglichst viel erleben und sehen zu wollen und entspannt in der Folge oft zu wenig. Zu Hause dagegen kann man die Seele mal so richtig baumeln lassen – und wenn man Lust hat, kann man immer noch das Museum besuchen, in das man immer schon wollte oder zu einem bestimmten Aussichtspunkt fahren. Das Gute: Man MUSS es nicht tun, da man ja hier lebt und im Zweifel noch genug Zeit hat, das auf ein andermal zu vertagen.