8. Dezember 2022, 15:39 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Eine Ferienwohnung ist für viele die ideale Unterkunft für den Urlaub. Schließlich ist man dort doch ganz für sich und kann sich selbst verpflegen. Allerdings wird manchmal das Glück getrübt. TRAVELBOOK klärt über die typischen Fehler beim Buchen einer Ferienwohnung auf – und wie man sie vermeidet.
Eine Ferienwohnung ist für viele die beste Möglichkeit, Urlaub zu machen: Die Unterkünfte sind nicht nur oft günstiger als ein Hotelzimmer, sondern auch abgelegener und man ist „unter sich“. Doch wer nicht aufpasst, macht bei der Buchung der Ferienwohnung schnell einige Fehler. Hier ein Überblick.
Übersicht
- 1. Nicht die Lage überprüfen
- 2. Dem Anbieter blind trauen
- 3. Den Fotos trauen
- 4. Eine zu hohe Anzahlung leisten
- 5. Die falsche Bezahlmethode wählen
- 6. Vergessen, einen Vertrag zu unterschreiben
- 7. Einziehen, ohne die Wohnung zu überprüfen
- 8. Das Kleingedruckte überlesen
- 9. Nicht darauf achten, was wirklich vorhanden ist
- Sterne für die Ferienwohnung
1. Nicht die Lage überprüfen
Eine der vielen Vorteile von Ferienunterkünften ist die Lage außerhalb der touristischen Zentren. Doch manchmal liegt die Wohnung nicht in einer idyllischen Umgebung, sondern im Industriegebiet. Also: Vorher Lage checken (etwa auch über Google-Streetview und Google-Maps) und gucken, was man im Umfeld alles erleben kann – oder auch nicht. Falls die genaue Lage nicht in der Annonce angegeben ist: beim Vermieter nachfragen. In Rezensionen stehen meist auch hilfreiche Hinweise für den Aufenthalt und die Unterkunft.
2. Dem Anbieter blind trauen
Anbieter einer Ferienwohnung sind natürlich bemüht, ihr Objekt im besten Licht erscheinen zu lassen. Da wird die Ausstattung in den höchsten Tönen gelobt, die Lage als überragend angepriesen – und oft auch an Fotos geschraubt (siehe Punkt 3). Unser Tipp, um diesem Fehler bei der Ferienwohnung zu entgehen: Lassen Sie sich nicht blenden und vertrauen Sie lieber den Meinungen von Gästen, die schon da waren. Sollte die Wohnung wirklich nicht den Angaben entsprechen, wird man dies ganz sicher in den Kommentaren anderer herauslesen.
Außerdem gibt es bei Ferienwohnungen auch das Sterne-Prinzip: Prinzipiell können alle Besitzer von Ferienwohnungen ihr Objekt vom Deutschen Tourismusverband (DTV) klassifizieren lassen (weitere Infos ganz unten).
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3. Den Fotos trauen
Wie schon erwähnt: Fotos bilden nicht immer die Wirklichkeit ab. Und oft ist man am Urlaubsort enttäuscht, weil die Unterkunft gar nicht so aussieht wie auf den Bildern im Netz oder Katalog. Von daher: Fotos immer kritisch betrachten. Wenn zum Beispiel nur Details gezeigt werden statt der ganze Raum, sollte man misstrauisch sein: Wer weiß, wie der Rest aussieht?
Oft ist das Haus nur in der Nahaufnahme abgebildet – sodass dicht stehende Nachbargebäude oder Baustellen ausgeblendet sind. Auch hier kann Google-Streetview weiterhelfen. Es empfiehlt sich zudem, die im Internet veröffentlichten Bilder auszudrucken und mitzunehmen, um sie mit dem realen Objekt zu vergleichen. Wer über Airbnb bucht, sollte auf die Flagge „Airbnb Verified Photo“ im rechten oberen Bildrand achten. Denn diese bestätigt, dass die Unterkunft in Wirklichkeit so aussieht wie auf den Fotos.
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4. Eine zu hohe Anzahlung leisten
Man sollte grundsätzlich nicht den vollen Mietpreis im Voraus zahlen. Denn schließlich kann es durchaus passieren, dass die Ferienwohnung gar nicht existiert oder sich nach der Ankunft als unzumutbar erweist. Daher immer auch Buchungsdokumente oder Beweise von Angeboten (Zeitungsannoncen oder die ausgedruckte Internetseite) aufbewahren bzw. speichern. Üblich sind Anzahlungen zwischen 10 bis maximal 30 Prozent des Gesamtmietpreises.
5. Die falsche Bezahlmethode wählen
Ein echtes Warnsignal und ein großer Fehler bei der Buchung einer Ferienwohnung ist, wenn Sie eine unsichere Bezahlmethode wählen. Sie sollten grundsätzlich immer sichere Bezahlformen wie Kreditkarten nutzen statt Direktbezahlmethoden. Auch Paypal bietet sich als Bezahlmethode an – allerdings sollten Sie auf keinen Fall die Option „Family and Friends“ wählen, da hier der Käuferschutz wegfällt. Wenn Vermieter Sie von dieser Option überzeugen wollen, ist es sinnvoll, von dem Angebot Abstand zu nehmen.
6. Vergessen, einen Vertrag zu unterschreiben
Gerade wer eine private Ferienwohnung mietet, sollte unbedingt daran denken, einen Vertrag zu unterschreiben. Denn sonst kann man im Nachhinein reichlich Ärger bekommen. Der Vertrag sollte die genauen Miet- und Stornierungsbedingungen enthalten sowie auflisten, welche Leistungen im Mietpreis enthalten sind (Reinigungskosten, Frühstück usw.) und welche nicht. Falls der Besitzer keinen Vertrag anbietet: Nachfragen!
7. Einziehen, ohne die Wohnung zu überprüfen
Auch wenn die Unterkunft auf den ersten Blick einen guten Eindruck macht: Sie sollten auf jeden Fall einen gründlichen Rundum-Check machen. Ist wirklich alles sauber? Funktionieren die Geräte? Ist alles vorhanden, was versprochen wurde? Mängel sofort dem Vermieter melden, so kann er diese noch beseitigen oder schnell Ersatz bereitstellen. Außerdem erhöht sich somit die Chance – sollte der Mangel nicht behoben werden – im Nachhinein den Preis zu reduzieren. Mängel schriftlich festhalten und Fotos machen.
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8. Das Kleingedruckte überlesen
Dieser Fehler führt im Zweifelsfall dazu, dass Sie einige Annehmlichkeiten in Ihrer Ferienwohnung verpassen. Denn bei vielen Ferienwohnungen sind unerwartete Gratis-Leistungen inklusive. Bei einigen Wohnungen am Wasser können etwa Boote genutzt werden, bei vielen Airbnb’s wird angeboten, die Waschmaschine mitzunutzen. Doch wer das Kleingedruckte nicht liest, könnte das übersehen. Also: die Beschreibungen der Unterkünfte genau studieren.
9. Nicht darauf achten, was wirklich vorhanden ist
Manche Dinge wie Bettwäsche, Föhn und Handtücher setzen viele als vorhanden voraus, sie sind aber nicht zwingend inklusive. Also vorher klären, ob man diese und eventuell andere Dinge selbst mitbringen muss. Putz- und Spülmittel sowie Toilettenpapier sind auch nicht immer vorhanden, können aber natürlich im Supermarkt vor Ort schnell besorgt werden. Umgekehrt sind oft Dinge wie Hochstühle für Kleinkinder oder Sandspielzeug vorhanden, die dann nicht extra mitgebracht werden müssen.
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Sterne für die Ferienwohnung
Besitzer von Ferienwohnungen können beim Deutschen Tourismusverband (DTV) an einer Klassifizierung der eigenen Immobilie teilnehmen – und müssen dafür die vom Verband festgelegten Mindestkriterien erfüllen. Es sind mindestens drei, maximal fünf Sterne erreichbar.
*** Drei Sterne: In einer Unterkunft mit drei Sternen sollte ein Fernseher mit Satellit, Kabel oder DVB-T vorhanden sein, sowie ein Backofen oder eine Mikrowelle und ein Föhn. Die Gesamtfläche eines Doppelschlafzimmers sollte mindestens acht Quadratmeter messen.
**** Vier Sterne: Hier sollten zusätzlich Schlaf- und Wohnraum voneinander getrennt sein, sowie eine Stereoanlage, ein Ganzkörperspiegel und Gardinen bzw. eine andere Art zur Zimmerverdunkelung vorhanden sein. Auch sollten für jeden Gast zwei Handtücher bereitliegen, Bettwäsche und ein bezogenes Bett ist Pflicht. Die Größe eines Einzelschlafzimmers beträgt mehr als acht Quadratmeter.
***** Fünf Sterne: Hier muss zudem eine Waschmaschine, eine Spülmaschine in der Küche und ein Tresor oder eine andere Verwahrungsmöglichkeit für Wertgegenstände vorhanden sein.
Aber Achtung: Klassifiziert der DTV eine gute Ferienwohnung mit Sternen, können die Vermieter damit über drei Jahre werben, bevor eine erneute Prüfung der Qualität durch den DTV ansteht.