1. Oktober 2017, 16:26 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Laut einer Studie der United Nations World Tourism Organization sind die Northern Mariana Islands im Pazifik eines der weltweit am stärksten boomenden Touristen-Ziele. Sie haben den Namen noch nie gehört? Ging uns genauso. Grund genug, die Insel einmal (virtuell) zu besuchen.
Ein Besucherzuwachs von 37,3 Prozent im Jahr 2016 – von so einer Traumquote können die meisten Urlaubsdestinationen nur träumen. Auf den Northern Mariana Islands ist sie jedoch laut einer Studie der United Nations World Tourism Organization Realität. Wo? Northern Mariana Islands? TRAVELBOOK stellt das angebliche neue Traumziel einmal näher vor.
Die Nördlichen Marianen, so ihr deutscher Name, sind eine Gruppe aus 14 Inseln mitten im Pazifik, südlich von Japan und westlich der Philippinen. Trotz ihrer Lage in Asien und einer Politik der Selbstverwaltung gehören die Northern Mariana Islands zu den USA, weshalb man weiterführende Informationen auch auf der offiziellen Tourismuswebseite „Visit the USA“ findet. Die offizielle „Landessprache“ ist Englisch, aber man spricht auch Japanisch und Koreanisch sowie auch einen indigenen Dialekt. Gezahlt wird hier mit US-Dollars. Die bekanntesten der Inseln sind Saipan, Tinian, und Rota, wo wohl die meisten der laut UNWTO 531.000 Touristen in 2016 hinreisten. Kein Wunder, gibt es dort doch traumhafte Strände und tropisches Palmen-Panorama.
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Klippenspringen, Tauchen, Fischen, Dschungeltouren zu abgelegenen Dörfern – all das ist auf den Northern Mariana Islands, die insgesamt gut 50.000 Einwohner haben, möglich. Zudem kann man die zahlreichen archäologischen Ausgrabungsstätten erkunden, die von der indigenen Chamorro-Kultur erzählen. Von 1914 bis 1944 waren die Inseln unter japanischer Besatzung, auch davon gibt es noch zahlreiche Zeugnisse. Tinian war Schauplatz einer der größten Katastrophen der Menschheitsgeschichte, denn von dem hier befindlichen Flugplatz starteten jene US-Flieger, welche die Atombomben über Hiroshima und Nagasaki abwarfen. Ein bizarres Touristenziel ist auch die „Selbstmörderklippe“, von der japanische Soldaten nach ihrer Kapitulation ins Meer und damit in den Tod sprangen, um ihrer Verhaftung zu entgehen.
Schauplatz einer Katastrophe
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Feste und Festivals
Eine Besteigung des Berges Mount Tapochau eröffnet Besuchern heute genauso schöne Impressionen wie ein Besuch des Strandes Obyan Beach oder der Forbidden Island, wo man Vögel beobachten und schnorcheln kann. Auf Saipan, der laut der Seite „My Marianas“ am dichtesten bewohnten Insel, gibt es jeden Samstag im September Feierlichkeiten anlässlich des „International Festival of Cultures“, während auf Rota ebenfalls im September das „Coconut Festival“ begangen wird. Auf dem „Flame Tree Arts Festival“ werden alte lokale Bräuche gepflegt, am 4.Juli der „Liberation Day“ als Erinnerung an die Befreiung von der japanischen Herrschaft gefeiert. Auf den anderen Inseln gibt es rund ums Jahr zahlreiche weitere Feierlichkeiten.
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Die Seite wirbt außerdem mit „Golfplätzen mit Meerblick, Shoppingmalls, luxuriösen Hotels sowie lokalen Restaurants“. Schon schätzungsweise 3000 v. Chr. wurden die Inseln von Südostasien aus besiedelt und befanden sich bis 1899 unter spanischer Direktive – bevor sie dann von Deutschland gekauft wurden, welches das Gebiet bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 hielt. Besonders Taucher kommen hier voll auf ihre Kosten, da es in den Gewässern rund um die Inseln zahlreiche versunkene Schiffswracks zu entdecken gibt – auf „My Marianas“ finden Sie zahlreiche Tipps zu lokalen Tauchrevieren. Natürlich kann man auch einfach nur an einem der Pazifikstrände entspannen und sich einen Sonnenuntergang ansehen – wem das aber zu wenig Nervenkitzel ist, kann in dem Casino auf Tinian sein Glück versuchen. Obwohl, glücklich darf sich wohl ohnehin schätzen, wer es bis hierhin schafft – in das (noch) unbekannte Pazifik-Paradies.